#16

RE: Atomenergie und MSR-Technologie

in Energierepublik.de 28.09.2020 14:33
von Markus Rabanus • 10.087 Beiträge

Johannes Bahnsen, jenau wegen solcher Dimensionen kann das Anliegen nüscht werden, weshalb ich gegen die "Endlager"-Suche bin und fordere, dass die "Zwischenlager" optimiert werden, denn Überwachung und Wartung lassen sich im Hochbau eher und billiger gewährleisten als in Bergwerken.

Wenn dagegen der Einwand lautet, der Hochbau sei "Terrorgefahren" und Flugzeugabstürzen ausgesetzt, so sind solche Gefahren viel geringer als bei aktiven Atomkraftwerken, wie es über Jahrzehnte Hauptrisiken waren und als "Restrisiko" runter gespielt wurde.


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#17

RE: Atomenergie und MSR-Technologie

in Energierepublik.de 30.09.2020 01:09
von Markus Rabanus • 10.087 Beiträge

Endlager-Suche? - "wer suchet, der findet" - erfüllt sich nicht immer - kostet Milliarden & zu vieles spricht mir dagegen, s.u.:

1. Ich mag es nicht ernst nehmen, wenn die Vorgabe lautet, dass ein Endlager für "eine Mio. Jahre sicher" sein solle, denn dafür scheint die Erde zu bewegt und die Unterbringung stark radioaktiver Abfälle in Castoren geradezu überflüssig, wenn deren Haltbarkeit nur auf 40 Jahre geschätzt wird.

2. Was wird, wenn sich ein solches Endlager NICHT findet? Und was, wenn man sich wieder "irrt", wie bei der "Asse"?
Denn wenn die Politik verspricht, den Standort binnen der nächsten zehn Jahre zu finden, obgleich sich kaum mehr als die Suche versprechen lässt, dann steigt die Wahrscheinlichkeit des erneuten "Irrtums".

3. Mir wäre Verdacht, dass ein Endlager, in dem die radioaktiven Abfälle zentral deponiert werden, ein potenziertes Risiko im Vergleich zu dezentraler Lagerung darstellt. - Wo in der Welt werden solche Mengen konzentriert erfolgreich deponiert?

4. Wie steht es um Alternativen, z.B. Optimierung der Zwischenlager?
Ich könnte mir vorstellen, dass die Lagerung in Hallen viel preisgünstiger als eine weitere "Asse" ist - und besser zu warten, zu überwachen.

5. Vor Jahren rechnete ich die Schweizer Kalkulation auf die bundesdeutschen Verhältnisse um - und kam auf ca. 60 Mrd. Euro für die hierzulande zahlreichere AKW-Beseitigung.

Die Menschheit steht vor enormen Herausforderungen, z.B. eine Energiewende zu meistern, die uns den Klimawandel verlangsamt.
Wir sollten es uns nicht leisten, dem Atomstrom unnötig viel Geld nachzuschmeißen. Mir wären die stillgelegten Atomkraftwerken als Baudenkmälern lieber. Durch Verzicht auf Abriss wären Unmengen an Sondermüll und Kosten eingespart.
Solche Baudenkmäler können keine größere Gefahr darstellen als aktive Atomkraftwerke, deren Hauptrisiken man jahrzehntelang als "Restrisiko" verharmloste.

6. Die Kommunen, die sich über Jahrzehnte mit hohen Gewerbesteuereinnahmen aus Atomkraftwerken bereichern ließen, möchte ich auf dem Nachlass sitzen lassen - und schlimm genug, dass ihnen auch das "vergoldet" werden muss, denn Bau, Wartung und Wachdienste werden viel kosten und den Kommunen gut tun.

7. Ich bleibe "Technik-Optimist", weshalb bspw. die gefährlichsten Abfälle aus den Brennstäben, so bewahrt werden sollten, dass sie vielleicht irgendwann gut erreichbar entweder neutralisiert oder umgenutzt werden können. (keinesfalls für Atomwaffen)

Aber Technik-Optimismus darf kein Leichtsinn sein, wie von Atomlobby und Politik praktiziert, die uns weltweit Unmengen an Abfällen bescherte und es weiterhin tut, ohne vorher die "Entsorgung" gesichert zu haben.

Warum scheitern solche Überlegungen? Ich vermute folgende Gründe:

a) Kein Experte vertritt sie - und ich bin kein Experte - und überdies sicherlich voreingenommen, denn ich war schon immer Gegner der großindustriellen Anwendung einer Atomtechnologie, solange deren Risiken aus Betrieb und Abfällen nicht vollends beherrscht werden.

b) Die Politik versprach jahrzehntelang die Lösung des Entsorgungsproblems - und wird geneigt sein, irgendwann so zu tun, als habe sie das Versprechen eingelöst.

c) Auch die von mir geliebten Umweltverbände beteiligen sich an der "Endlager-Suche", dürfen mit am Tisch sitzen, aber werden sich wahrscheinlich auf keine Findung einlassen, sondern bestrebt sein, aus jeglichem Standort politisches Kapital für die eigenen Organisationen zu schlagen. So werden sie erst recht nicht einer Vielzahl von Standorten zustimmen.


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zuletzt bearbeitet 30.09.2020 15:59 | nach oben springen

#18

RE: Atomenergie und MSR-Technologie

in Energierepublik.de 26.08.2021 18:55
von Markus Rabanus • 10.087 Beiträge

Ulrike A., ja, dann weiß er ganz sicher mehr als ich, falls nicht bloß Klempner, aber wer dran verdient, dem glaube ich nicht alles - und schon gar nicht AKWlern.

Ich war mal in Position, der Forschungsfinanzierung zuzustimmen, aber immer Gegner der großformatigen Anwendung, weil die wesentlichen Probleme nicht gelöst sind, die von der Atomlobby als "Restrisiko" und "Entsorgung" verharmlost werden.


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#19

RE: Atomenergie und MSR-Technologie

in Energierepublik.de 12.09.2021 13:56
von Markus Rabanus • 10.087 Beiträge

gestern war ein 20. Jahrestag. Sogar das Pentagon wurde getroffen.
Hast du so viel Vertrauen zum Terrorismus, dass die Atomkraftwerke sicherer seien?
Ganz abgesehen von den sonstigen "Restrisiken", die eigentlich Hauptrisiken sind.
Und abgesehen vom gleichfalls begriffs-beschönigen "Entsorgungsproblem".


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#20

RE: Atomenergie und MSR-Technologie

in Energierepublik.de 13.09.2021 22:47
von Markus Rabanus • 10.087 Beiträge

Interessant wäre mal 'ne Liste, wie vielen AKW-Projekten die Luft ausging, weil einfach nicht wirtschaftlich.

Anders nur, wenn eine nationalistische Regierung mitmischt und sich atomares Prestige verschaffen will, wie bspw. Iran, obgleich Erdbebengebiet und ungeheure Folgekosten aus geopolitischem Stress, die leider niemand dem Volk ausrechnet.

Für Polen lässt sich nur hoffen, dass nicht zu viel Gescheite das Land verließen und die regierende PIS endlich in die Geschichte geschickt wird. - Aber danach schaut es noch nicht aus.


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#21

RE: Atomenergie und MSR-Technologie

in Energierepublik.de 18.09.2021 13:25
von Markus Rabanus • 10.087 Beiträge

Dieter, ich kritisierte den rotgrünen Atomausstieg als halbherzig.
Dass du Atomkraftwerke befürwortest, zeugt von allerlei Glauben
- an "Restrisiken", die Hauptrisiken darstellen,
- an "Entsorgung", was nur Verbuddeln hieße,
- aber vor allem bewundere ich dein Vertrauen in AlKaida & Co., dass denen nicht wie mit dem Pentagon gelänge oder sie uns doch irgendwie lieb haben😉


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#22

RE: Atomenergie und MSR-Technologie

in Energierepublik.de 18.09.2021 19:02
von Markus Rabanus • 10.087 Beiträge

Dieter, wie für mich typisch: ich hatte Siemens-Ings. von der KWU in der Mieterschaft und noch heute einen Siemens-Ing., der Großturbinen-Entwickler ist.

Redundanzen sind feine Sachen, aber ungenügend, wie genügend gesehen, dass es anders kommt, als für GAU-Szenarien verheißen - "und durfte eigentlich nicht geschehen".

Da ist es in AKWs zunächst nicht anders als auf meinen Baustellen, aber die Handbücher dicker und schneller die Ticker, denn zu tun mit Kettenreaktion und Folgen anderer Dimension.

Überdies die Meiler oft wie Reihenhäuser gebaut, so dass ein GAU in Serie gehen kann, weil sich niemand mehr so recht in die Nähe traut.

Auch ich glaube an Wissenschaft, Ingenieure und Putzkolonne, aber nicht alles Erdachte & Erdenkliche taugt für Welt.

Gegen das inzwischen gecancelte Bombodrom nördlich Berlins titelte ich einst "In 10 Minuten zum Kanzleramt", denn scharfe Munition an Bord, ein Pilot mit Liebeskummer und erweitertem Suizid im Hirn.

Sowat "darf es nicht geben", aber weil es das geben >>kann<<,
hat die Risikokalkulation sich darauf einzustellen, dass nicht bloß die Kühltürme stürzen, sondern auch die Steuerzentrale und das Reaktorgebäude selbst.

Obendrein AKWs im militärischen Konfliktfall attraktive Ziele wären. - "Das darf es nicht geben." - Stimmt.

Dann lautet die Konsequenz: Wir verzichten drauf, warten bessere Zeiten und Wissenschaft ab (Moratorium, wie es Hans Jonas zur Ethik in technischen Belangen empfiehlt), dass sich eine verlässlichere Lösung findet, die Kettenreaktion ohne Eingriffe und Mechanik zu stoppen, denn die kann klemmen - bei jeglichem Steuern des Reaktors.


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zuletzt bearbeitet 18.09.2021 19:04 | nach oben springen

#23

RE: Atomenergie und MSR-Technologie

in Energierepublik.de 19.09.2021 01:03
von Markus Rabanus • 10.087 Beiträge

Dieter, von Einstein weiß ich eigentlich recht viel, nicht nur "über ihn", sondern präziser aus seinen eigenen Schriften, wie ich leider erst vor wenigen Jahren beim Zitate-Prüfen sehr zufrieden konstatierte, viel zu lange Sekundärliteratur vertraut hatte.

Aber ich merk' grad, dass ich nicht wüsst', wie er sich zu Atomkraftwerken positionierte - wahrscheinlich wie ich >> forschen, forschen, forschen, aber das ist nichts für wirtschaftlich verpeilte Dilettanten und vor allem nicht großtechnisch anwenden, bevor in größten Risiken beherrscht, so auch, dass sich die "kontrollierte Kernspaltung" nicht in unkontrollierte Kettenreaktion wandeln kann.

Na ja, damals waren es nur Experimentelle, dann 1954 Obninsk weit hinter dem Eisernen Vorhang, dann 1956 in GB ein Jahr nach Einsteins Tod. - Und bis dahin keine spektakuläre Havarie, denn Einstein war einer, der aus Fehlern lernte - und aus eigenen ebenso.

Mit Einstein gegen Atomwaffen sind wir beide jedoch auf der sicheren Seite, wenngleich ich mutmaße, er stimmte mir zu, dass die Dinger nicht zum Wettrüsten taugen, aber vielleicht für andere Zwecke.

Ein naher Verwandter ist wie du, weiß viel, hätte am liebsten ein AKW im Wohnzimmer, schimpft mich, wie ich über Havarien spreche und Fukushima für meine AKW-Gegnerschaft instrumentalisiere, mir seien die wenigen Toten wichtiger als die vielen, vielen Tsunami-Opfer.

Per Body-Counting zeigten sich die bislang realisierten AKW-Risiken als gering, wenngleich über das Unmittelbare hinaus nicht wirklich zu erfassen, aber das macht mir die politische Entscheidung nicht, denn die Verantwortung für Menschgemachtes ist andere als für Naturkatastrophen.

Anderenfalls hätten die Dinos "Danke Merkel" spotten dürfen, als ihnen die Welt unterging.


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zuletzt bearbeitet 19.09.2021 01:34 | nach oben springen

#24

RE: Atomenergie

in Energierepublik.de 20.10.2021 23:42
von Markus Rabanus • 10.087 Beiträge

Fukushima hat noch Praktikantenplätze frei.
Voraussetzungen: Teamfähigkeit, Opferbereitschaft, Vertrauen in die Führung und Technik, div. Einverständniserklärungen
https://de.wikipedia.org/wiki/Samurai


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#25

RE: Atomenergie

in Energierepublik.de 02.11.2021 23:38
von Markus Rabanus • 10.087 Beiträge

Stefan Z., ja, das Hin & Her war auch mir ärgerlich, aber ich war gar nicht stolz drauf, für Windradbeteiligungen mit Subventionen bedacht zu werden, denn ich forderte:

1. Die Verbrenner- und Atomstromproduktion um die Folgekosten zu verteuern und auf echte Rücklagen für hinreichende Entsorgung zu verpflichten, wie es die Schweiz konsequenter machte - und deren Zahlen ich auf damals auf deutsche Verhältnisse umrechnend zu fürchterlich hohen Zahlen kam, auf denen wir sitzen bleiben werden.

2. Die Großkesselanlagen sollten zu gleicher Flexibilität verdonnert werden, wie es mir zugemutet wurde, wenn Überlast im Netz war und ich Windkraft abschalten musste.

Freilich bestand ich nicht drauf, denn ein AKW hoch und runter zu fahren, ist halt nicht so ungefährlich, wie es sich mein Busenfreund & Physiker Dieter von Befangenen erzählen lässt und das Ausbleiben von Katastrophen für Beweis der Harmlosigkeit hält.

Das ganze Gelabere um #Grundlast war Irreführung durch eine Lobby, die auf Markt-Privilegien bestand und die Entwicklung von Dezentralität, Nutzung von Ewigenergien und Speichertechnologien ausbremste.

Ich bin sehr gespannt, ob sich daran wat ändert, auf wen die Politik hören wird, ob auf die Schecks der Konzerne oder auf meinesgleichen "bloße" Steuerzahler, wenn ich bspw. fordere, eigenerzeugten Strom an Mieter verkaufen zu dürfen, wie es mit solarthermisch eingespartem Erdgas statthaft ist.

Die Photovoltaik ist mindestens für den Eigenbedarf auch ohne jede Subvention längst wirtschaftlich - und trotzdem sind Berlins Dächer massenhaft ohne, wie sich jeder mit Google-Earth überzeugen kann, weil große Mehrfamilienhäuser und Parkplätze baurechtlich, aber vor allem solarrechtlich gegenüber EinFam-Häusern benachteiligt werden, wenn Anschlusszwang an Netze und Bundesnetzagentur.

Und wenn das behindert bleibt, dann bleibt vieles an Entwicklung aus:
- Weiche zwischen Netzstrom und Hausstrom,
- "intelligenter" Betrieb von Waschmaschinen etc.,
- elektrische Speicherheizung als Sekundärtechnologie, vergleichbar den aus der Mode gekommenen "Nachtstromspeicher-Heizungen",
- auch die Nachfrage betreffend Speichertechnologie bleibt aus, folglich auch deren Entwicklung zu Kleinformatigem.

Wird investiert, "weil subventioniert", dann volkswirtschaftlich oft dauerhaft unwirtschaftlich.

Wird investiert, weil jemand nicht weiß, wohin mit dem vielen Geld, dann wird weniger investiert, als wenn es sich betriebswirtschaftlich rentiert.

Und das wäre möglich, aber unsere Parteien machen sich entweder zu abhängig von ihren großindustriellen Gönnern oder leben vom populistischen Geschäftsmodell, die Energie müsse & dürfe möglichst kostenlos zu verschwenden sein.


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zuletzt bearbeitet 02.11.2021 23:40 | nach oben springen

#26

RE: Atomenergie

in Energierepublik.de 02.11.2021 23:39
von Markus Rabanus • 10.087 Beiträge

Dieter, ich happ dich ja trotzdem liep, aber ich bin es halt gewohnt, für jedes "Restrisiko" zu haften oder deckend versichert zu sein, weshalb mir bei Strafe verboten ist, Risiken zu betreiben, die es auszuschließen gilt, was die Atomindustrie zwar immer versprach, nicht einzulösen vermochte und immerzu eingestehen und nachbessern musste: "Jetzt haben wir die Lösung!"

Forschungsanstalt Asse, Tschernobyl, Fukushima.

Wenn passierte, "was nicht hätte passieren dürfen", ob technisches oder menschliches Versagen, ist es im Unterschied zum Brotmesser schon mit Taschenmessern, erst recht mit großtechnischen Anlagen und Atomwaffen immer "politisches Versagen", welche Risiken wir uns aufbürden, wenn nicht erforderlich oder es Alternativen gibt, mit denen der Nutzen jedes Risiko daraus locker überwiegt.

Und da ließen sich die Massen mit Sprüchen verführen, ihnen würden die Lichter erlöschen, wurden Weichen falsch gestellt, denn wir könnten längst anders.

Ein Atomkraftwerk - und wirke es noch so sauber und das Personal in weißen Kitteln mit analogen & digitalisierten Handbüchern für alle berücksichtigten Fälle, taugt weiterhin allenfalls für wissenschaftlich Experimentelles im Kleinformat wenigster Anlagen.

Darin werden wir nicht einig, aber entschieden/entscheiden wie immer: Demokratisch, arg beeinflusst von Interessen.


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#27

RE: Atomenergie und MSR-Technologie

in Energierepublik.de 31.12.2021 14:31
von Markus Rabanus • 10.087 Beiträge

Hoffnung immer - schon aus Prinzip und genügend Erfahrung, dass Denken & Experimentieren lohnen.

Aber bislang zeigt sich die Fusion von der Spaltung derart verschieden, dass es sich nicht zwingend aus einander ergibt - und das ist meinerseits korrespondiert mit führenden und sehr hoffnungsvollen Wissenschaftlern dieses Fachgebiets in West und Ost, wenngleich vor mehr als 30 Jahren, denn ich hatte jahrelang Mitsprache bei Forschungsmitteln für das damalige Hahn-Meitner-Institut - und KWU-Leute gab es reichlich in Westberlin.

Im radioaktiven Osten Europas kam ich politisch mit unzähligen Delegationen etwa acht Jahre lang weit herum, so auch im Akademischen und Praktischen.

Und wie im Militärischen erlebte ich Große Köpfe, die dennoch wie Zauberlehrlinge schienen, zu fasziniert und unerschrocken von den Möglichkeiten, zu korrumpiert durch Karriere, dass ihnen jedes hehre Versprechen recht war unter Ausblendung, Verharmlosung und Verschweigen der Probleme und Risiken, die simpleren Technologien verachtend, die im Vergleich zu den großen Eiern weniger prestigeträchtig deshalb kaum in die Kinderschuhe kamen oder vorhersehbare Misserfolge provozierten, wie bspw. mit dem GroWiAn.

Die "Kontrollierbarkeit" der weltweit kaum 450 Reaktoren tut sich schon schwer in Steuerung der Bedarfs-Leistung und ist ausnahmslos auf "Störfälle" ausgelegt, als ginge es um Crashtests von PKW und deren Insassen in mäßiger Geschwindigkeit.

Doch weder Mensch noch Natur ist genügend Vernunft eigen, als dass sich die Kräfte im Rahmen dessen hielten, was wir uns als "GAU" definieren - und eben kein überschaubares Risiko wäre, wie die Leiter so manchen zum Verhängnis wird.

450 Reaktoren plus stillgelegte, viele und oft verschwiegene Beinahe-Katastrophen, zwei Großkatastrophen ohne Ende - und eine davon als Serie, weil die Reaktoren wie Reihenhaus-Anlage.

Das ist keine gute Bilanz, von Asse, Verklappung und OpenAir-Lagerung in vielen Staaten mal abgesehen - und der Rolle, die Atomkraftwerke für das Militärische spielen - und auch als Ziele.

Drum sind die "Restrisiken" die eigentlichen Hauptrisiken - unversicherbar und unnötig, denn wir hatten immer Alternativen - vernachlässigt.

Der Forschung erhält sich meine Zustimmung, wenngleich ich eine strengere internationaler Kontrolle fordere, auch durch glaubwürdige Atomgegner, denn diese IAEO genügt den Verhältnissen weder der Macht der Konzerne noch der Intransparenz und unlimitierten Rivalität von Staaten.

Nun werden wir inzwischen gewahr, dass auch die Plastiktüte es bis in die Nahrungskette schafft, dass sich die vielen anderen "kleinen Sünden" zu Großen Sünden summieren, zu globaler Verseuchung, so dass viele falsch schlussfolgern, es komme auf den einen oder anderen Sündenfall nicht mehr an, während es richtiger wäre, auf allen erkennbaren Gebieten umzustellen, zumal wir vieles noch nicht sehen.


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#28

RE: Atomenergie und MSR-Technologie

in Energierepublik.de 03.01.2022 18:16
von Markus Rabanus • 10.087 Beiträge

in Fukushima erweist sich rund um die Uhr das Gegenteil - seit 11.o2.2011 - und die es erbauten, kannten sich kaum schlechter aus als wir zwei Superhirne


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#29

RE: Atomenergie und MSR-Technologie

in Energierepublik.de 03.01.2022 18:39
von Markus Rabanus • 10.087 Beiträge

Lb. Hans M., dass vor allem Frankreich auf Atomkraftwerke setzt, ist KEIN Argument, es Frankreich gleichzutun.
Und obendrein sollten wir gegen die Missgunst wirken, denn gut, dass mal ein paar dt. Euro in Richtung Paris fließen.

Frankreich hat enormes Naturenergie-Potenzial und sollte sich aufgefordert sehen, es mehr zu nutzen, aber die Fortschritte in Belangen softer Technik leiden auch darunter, dass sie noch immer weniger prestigeträchtig sind als die dicken, atomaren Eier.

Auf denen möchte Frankreich sitzen, um der Welt eine Große Nation zu bleiben, wofür ich viel Verständnis habe und es auch für wichtig halte, wenngleich ich eine Welt wünsche, in der sich mit Besserem wichtig tun lässt.


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#30

RE: Atomenergie und MSR-Technologie

in Energierepublik.de 03.01.2022 18:42
von Markus Rabanus • 10.087 Beiträge

und solange wir nicht wissen, wie sich die Verstrahlung durch Tschernobyl und Fukushima nicht "abschalten" lässt, ist das Wagnis weiteren Atomkraftwerkebetriebs nicht zu rechtfertigen


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