#1

Atomenergie, Atomkraftwerke

in Energierepublik.de 28.06.2017 15:03
von Markus Rabanus • 10.087 Beiträge

Ach, @Ronald C.F. A.., wat weeßte denn von Atomkraft?

Gegen das Forschen habe ich nichts und es in meinen politischen Amtszeiten (Akad.Senat der FU) mit reichlich Steuermitteln bedacht (für damaliges Hahn-Meitner-Institut), aber was uns die relevanten Probleme macht, ist weniger die Wissenschaft als die Anwendung im industriellen Maßstab, deren Folgekosten und Risiken in keinem Verhältnis zum Nutzen stehen.

Die MSR-Technik müsste mir zwar eigentlich schon wegen meiner Initialen gefallen, gehört aber ihren militärischen Ursprüngen frappant entsprechend zu den bedenklichsten Anwendungen. Und neuere Entwicklungen, wie sie so oft als "Revolutionen" verkündet wurden, outeten sich zu oft als das, was Revolutionen in der Astronomie sind, nämlich als bloß weiteren Umlauf nach gehabtem Prinzip.

Also bitte zumindest mal bei Wikipedia kundig machen, wie wenig die technischen Variationen bringen und allenfalls Abwechslung in der Erfahrungslosigkeit bedeuten.
Wenn jemand konservativ sein möchte und zugleich modern ;-) , dann verpflichtet das längst nicht zur Naivität, was die Verwertungserwartungen ausgerechnet in den heikelsten Techniken anbelangt.
Hinsichtlich der radioaktiven Stromerzeugung würde schon der Taschenrechner genügen, wenn man Geld nicht bloß endlos nachdrucken will, aber ideologischer Wahn, alles für "gut" zu halten, wovor andere warnen, ist Dummheit, zumal es dann nüscht mehr gäbe, was es in brauchbar und unbrauchbar zu unterscheiden gilt.

https://de.wikipedia.org/wiki/Flüssigsalzreaktor


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zuletzt bearbeitet 02.08.2023 10:52 | nach oben springen

#2

RE: Atomenergie und Risiken

in Energierepublik.de 17.08.2018 13:59
von Markus Rabanus • 10.087 Beiträge

@Frank W., uns beide gab es noch nicht, als das weltweit erste Atomkraftwerk Strom ins öffentliche Netz lieferte. Das war in der Sowjetunion 1954. Schon irgendwie ein bisschen links. Oder?

Ich war stets für Forschung und stimmte als Mitglied des Akad.Senats der FU der Mittelbewilligung zu, aber die industrielle Großanwendung mit Atomkraftwerken ist gänzlich anderes als bloßes Studieren, wie es dem damaligen Hahn-Meitner-Institut auf den Fahnen stand.

Dass es nichts mit linker oder rechter Ideologie zu tun hat, Risiken adäquat zu kalkulieren, zeigte sich an gleichlautenden Fehleinschätzungen in Ost und West, an Begriffen wie "Restrisiko" und "Entsorgung", als gehe es nicht um das Hauptrisiko und als hätten wir tragfähige Lösungen zum Umgang mit dem massenhaften Anfall einer Müllsorte der gefährlichsten Kategorie.

Es hat auch nichts mit linker oder rechter Ideologie zu tun, ob Flugzeuge in Kühltürme stürzen können, ob es "technisches" oder "menschliches Versagen" ist, denn all das setzt stets politisches Versagen voraus, eine noch immer nicht hinreichend beherrschte Technik großformatig an den Start gebracht zu haben.

Vieles hat an sich nichts mit links und rechts zu tun, allenfalls indem sich Linke und Rechte mit Torheit zu übertreffen versuchen.

---------------------------

@Frank, wäre es Glaubenssache, ließe es sich menschenrechtlich abhandeln.
Stattdessen geht es um Risikoabschätzung, die mein Posting mit nur wenigen Aspekten beschrieb.
Viele kommen hinzu, z.B. atommilitärische Motive, Verwundbarkeit in kriegerischen Konflikten, geringere Versorgungssicherheit eines auf Großkesselanlagen beruhenden Konzepts im Vergleich zu dezentraler Stromerzeugung, wie ich sie bspw. für meine großen Mietshäuser realisieren würde, wenn ich es wie bei Zentralheizungen mietrechtlich dürfte, aber die Politik bekommt von mir bloß Steuern, während sie von den Energiekonzernen (auch der Solar- und Windkraftlobby) mit Sahnehäubchen-Spenden beglückt wird - und deshalb meine Vorschläge ignoriert.

Energiepolitik ist ein Superthema, aber die Ignoranz geht quer durch alle Parteien, die in persönlichen Gesprächen zwar Erstaunen und Zustimmung zeigen, aber sich dann nicht dafür einsetzen, weil sie sich oft nur dafür im Detail interessieren, was sich entweder auf Wahlplakaten kommunizieren lässt oder aber eben Spenden generiert.

Dieses Schema kann ich für viele Bereiche der Politik dokumentieren, denn bin in vielen Bereichen unterwegs, weil es mir Spaß macht, vernünftige Sachen zu projektieren. Aber ich kann eben auch nicht erwarten, dass die Politik so großartig interessierter und besser sein kann als es die Vertretenen sind.

Und die - "wie auch du, mein Freund Brutus" ;-) erhitzen sich halt lieber für Besitzstandsfragen anstatt dafür, wie das Wohl aller vernünftig zu mehren wäre. - Das entscheidet die Wahlen. Und auch über Zukunft.


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zuletzt bearbeitet 17.08.2018 13:59 | nach oben springen

#3

RE: Atomenergie und MSR-Technologie

in Energierepublik.de 13.10.2018 04:39
von Markus Rabanus • 10.087 Beiträge

Im Hinblick auf die Energiewende stimme ich Ihnen zu, denn so sehr ich es forderte, schien mir die Regierung schlecht oder sogar überhaupt nicht beraten, sondern handelte übereilt, weil wir mit unseren viel zu vielen Bundesländern im permanenten Wahlkampfmodus sind - und Machtverlustängste das politische Handeln zu oft beeinflusst. Und der Bundestag stimmte mit großer Mehrheit zu - anstatt sich an die Arbeit zu machen, um bspw. die Regresskonflikte zu vermeiden.

Man hätte allerdings in den Prozessen nachbessern können, denn mit Fukushima ließ sich durchaus als "Wegfall der Geschäftsgrundlage" argumentieren.

Ich wollte die Klageschriften sehen und z.B. den Aufwand gegenrechnen, den die Atomkraftbetreiber bei Ausschöpfung der Laufzeitenverlängerung zur Betriebssicherheit hätten leisten müssen.
Aber war alles "geheim" und ein Milliardendeal vorbei an den Vertretenen = totales Unding, wie ich es mir gegenüber meinen Mandanten keinesfalls erlauben dürfte, sondern von jedem Richter zur Offenlegung verurteilt würde, es sei denn, dass ich mit eigenem Vermögen hafte und nicht mit dem Vermögen der von mir Vertretenen.

Mir war es sehr wichtig >> http://atomprozess.de , aber die Politik im Dauerwahlkampf hatte keine Zeit.

Das ist ein Grundproblem. Und wer wie ich gerne Steuern zahlt, mag sich halt nicht mit Spendenschecks Ohren erkaufen müssen.


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#4

Atomenergie

in Energierepublik.de 26.02.2019 18:31
von Markus Rabanus • 10.087 Beiträge

- Wenn man sich den Atommüll wegdenkt, wie mit dem Begriff "Entsorgung" zur Alltagssprache wurde.

- Wenn man Terroristen für nette Leute hält, die es auf Kühltürme nicht abgesehen hätten oder man nicht versteht, was Kühltürme sind.

- Wenn man das "Restrisiko" als Hauptrisiko verkennt, weil man Wahrscheinlichkeiten mit Garantien verwechselt.

- Wenn man glaubt, dass die Leut' von Tschernobyl und Fukushima blöder waren als die Leut' in unseren AKWs.

- Wenn man sich von Super-Großkesselanlagen mehr Versorgungssicherheit verspricht als von Dezentralität mit Kleinkraftwerken, für die eine Abkürzung "KKW" viel angemessener wäre, zumal die Brennstäbe nicht aus Kirschkernen sind und auch nicht kerngesund.

- Wenn man so sehr auf den Frieden vertraut, dass Atomkraftwerke keine Ziele seien.

Wenn man all das glaubt, glaubt man ziemlich viel und sollte nicht glauben, es sei bloß den AKW-Gegnern Glaubensproblem, wenngleich es vielen tatsächlich eines ist, denn vieles ist schwer zu verstehen.

In meiner Zeit als Mitglied des Akademischen Senats der Freien Universität Berlin stimmte ich mehrfach der Mittelvergabe für das Hahn-Meitner-Institut zu, weil ich Forschung für wichtig halte, aber wir sind nach 64 Jahren wirtschaftlicher Nutzung noch nicht weiter, was die entscheidenden Momente dieser Technologie anbelangt.

Im Gegenteil korrumpiert die wirtschaftliche Nutzung den wissenschaftlichen und auch den politischen Diskurs.


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zuletzt bearbeitet 26.02.2019 18:32 | nach oben springen

#5

RE: Atomenergie

in Energierepublik.de 26.02.2019 22:51
von Markus Rabanus • 10.087 Beiträge

@Peter V., ob die Talsperren historisch und aktuell betrachtet der Ökostromlobby zu verdanken sind, sei mal Ihrer Weltsicht belassen, aber der Vergleich lohnt, denn auch der Möhnestaudamm war von den umjubelten Machthabern als "unzerstörbar" deklariert. Bis zum 17.Mai 43.

Viele Tote. Von bis zu 1.600 ist die Rede, davon mehr 1.000 Zwangsarbeiter.
Aber im Vergleich zu den Bomben auf Warschau, London, Hamburg usw. wenig Todesopfer.
Und im Vergleich zu Tschernobyl und Fukushima ließ sich leichter aufräumen
.
Sich Gedanken über die Staudämme zu machen, wäre nicht schlecht, auch hinsichtlich Terrorgefahr, wenngleich ich vermute, dass kombinierte Risiken in Deutschland weniger gravierend sind als bspw. in der Schweiz, wo befürchtet wird, dass Dammbrüche (z.B. infolge von Bergstürzen) die Kühlsysteme von Atomkraftwerken zerstören. Dann wären beide Folgen.

Mit völkerrechtlicher Friedensforschung habe ich ohnehin allerlei Risiken auf dem Schirm, die nicht ins Wunschkonzert jedes Mitbürgers passen.
Viele Leuten verdienen mein volles Verständnis, denn wem der Alltag zu sehr Last ist, soll sich vergnügen dürfen und vertrauen dürfen darauf, dass die Entscheider richtig entscheiden.
Demokratie allerdings erfordert Mitdenken. Ruhig auch gegen solche wie mich, die der Gesellschaft und Politik hier und überall oft arge Unvernunft attestieren.


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#6

RE: Atomenergie

in Energierepublik.de 01.03.2019 22:54
von Markus Rabanus • 10.087 Beiträge

Wenn Manfred Illmer meint, dass zu wenig geforscht worden sei, hat er recht, aber dann geht man nicht ins großindustrielle Format der Nutzung.
Wenn Manfred Illmer meint, dass jeder Flug über den Atlantik weitaus höhere Strahlung erzeuge als diese Misthaufen - und bekommt von seinen AKW-Freunden keinen Rüffel, dann lohnt die Diskussion nicht mehr. Dann mal ohne mich. Und Ihr habt es leichter ;-)


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#7

RE: Atomenergie

in Energierepublik.de 02.03.2019 22:29
von Markus Rabanus • 10.087 Beiträge

Auweia, @Heinrich B..., "Kernenergie" klingt zwar kerngesund, aber ist es nicht - und wissenschaftlich hätte es "Radioaktivitätsenergie" zu heißen.


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#8

RE: Atomenergie und MSR-Technologie

in Energierepublik.de 27.06.2019 14:57
von Markus Rabanus • 10.087 Beiträge

@Martin, sollte man hoffen dürfen, aber ich kenne leider auch zertifiziert Hochgescheite, die sooo bescheuert sind, dass sie sich ein AKW in den Garten wünschen, weil "so sicher" :-(
Ich kann mir vieles nur so erklären, dass manche Leut' die verpasste Trotzphase der Kindheit nachholen müssen.

Nebenbei: Das Kürzel AKW passt zur radioaktiv basierten Energienutzbarmachung besser als KKW, es sei denn, man mache sich zum Kerngeschäft, aus bspw. Kirschkernen kerngesunde Energie zu gewinnen.
Darum kaufte ich irgendwann die Domain www.kkw.info , um das verharmlosende Kürzel für KleinKraftWerke umzuwidmen.
Die De-Domain wäre besser gewesen, aber war leider nicht zu haben.

Neunmalkluge - und doch bloß Lobbyisten der Risikoverniedlichung - wenden ein, der Begriff "Atom" sei überholt.
Nicht gänzlich, würde ich sagen - nach Hiroshima, Nagasaki, Tschernobyl, Fukushima.
Dem alten Begriff liegt ein Imperativ inne, nicht mit Effekten großanwenderisch zu spielen, an deren Beherrschung es fehlt.

Für Forschung hingegen bin ich leichter zu haben, sofern gewährleistet wäre, dass sich die auf wirtschaftlich und militärisch rivalisierende Politik auf Missbrauchsvermeidung verstünde und nicht notorisch auf Missbrauch hinauslaufe.

Im Übrigen erweist sich auch der Begriff "Kernphysik" als Provisorium und von heutigen Modellen überholt.


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#9

RE: Atomenergie und MSR-Technologie

in Energierepublik.de 23.07.2019 08:36
von Markus Rabanus • 10.087 Beiträge

Wenn man sich die Historie dieser "Forchungsanlage" beschaut, versagte die gesamte Parteienlandschaft, denn jeder mal in der Regierung, hatte Zutritt, Einblicke und hat weiter gemacht.

https://de.wikipedia.org/wiki/Schachtanlage_Asse

Auch jetzt wird fortdauernd nach "Endlager" gesucht. Man lässt es uns Milliarden kosten. Und alles, was in Diskussion ist, ist falsch, denn es wird nüscht mit dem "Endlager", weil das Erbe an den radioaktiven Abfällen nicht ausschlagen lässt - und dauerhaft umsorgt werden muss.

Darum kommt meines Erachtens immer nur dezentrale Lagerung in weniger provisorischen, besser geschützten und dauerkontrollierten Hochbaulagern in Betracht,
während Tiefbau bzw. Bergbau das Problem allenfalls aus den Augen schafft, viel zu teuer ist, viel zu unberechenbar ist.

Wo sollen solche Lager hin?
Dort, wo der Atommüll in Massen seine Entstehung hatte und mit Gewerbesteuern die Gemeinden beglückte und Bürger korrumpierte.
Und wo die "Zwischenlager" längst sind, in denen der Müll auf Abtransport wartet.

Warum finden solche meinerseits uralten Forderungen keinen Anklang?
Weil dann eben auch Anti-AKW-Aktivisten sich für Standorte aussprechen müssten, aber lieber an jedem Standort protestieren und Anhängerschaft werben, als sei damit das Problem aus der Welt.

Und man könnte die zu "entsorgende" Masse des Atommülls verringern, wobei ich schon den Begriff "Entsorgung" für abwegig halte.

Man müsste sich damit begnügen, die Atomkraftwerke wirklich nur still zu legen und funktionsunfähig zu machen anstatt sie vollständig abzureißen und "entsorgen" zu müssen.

Man sollte sie stehen lassen als Mahnmale gegen die Unvernunft, eine technisch und politisch nicht beherrschte Technik in die Großanwendung genommen zu haben,
als Mahnmal gegen all die irren Versprechungen, sie seien sicher und das Atommüllproblem werde gelöst,
als Mahnmal gegen die Monopolisierung des Energiemarktes und der Korruption von Politik, Gesellschaft und auch der Wissenschaft, denn es waren immer genug Sachargumente gegen die großtechnische Anwendung.

Mir wurde entgegnet, dass stillgelegte Atomkraftwerke strahlen. Ja, das ist nun'mal typisch für Gebäude, in denen radioaktiv gewerkelt wurde, aber stillgelegt weit weniger als in Betrieb - und durch Abriss ist die Umweltbelastung allein durch den Staub das vergleichsweise größere Übel.


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#10

RE: Atomenergie und MSR-Technologie

in Energierepublik.de 25.08.2019 07:08
von Markus Rabanus • 10.087 Beiträge

Das Problem ist halt, dass die "Unteilbarkeit" womöglich noch als Gebot erweist, denn die politischen Strukturen zogen nicht nach.

Und für die Physik wäre auch nicht vom "Kern" zu reden, denn so schaut es bei Nähe besehen nicht aus, was da ist und kreist.

So ist alles nicht schlau, was sich einbildet, die Probleme seien durch Wechsel der Begriffe begriffen.

Und falls es wem um die Atomkraft geht, so wäre ein wenig zutreffender von Radioaktivenergie zu reden, aber klingt weniger kerngesund.

Wer Kernenergie nutzen möchte, bleibt vorerst besser beraten, wenn er es bei Kirschkernen beließe.


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#11

RE: Atomenergie und MSR-Technologie

in Energierepublik.de 03.10.2019 18:53
von Markus Rabanus • 10.087 Beiträge

ich schrieb dir schon einmal: Wenn es klemmt, dann klemmt es, auch wenn es nie klemmen darf.
Jedes einzelne Rauf- und "Runterfahren des Reaktors" stellt ein Risiko dar, ein unbeherrschbares Risiko unter vielen anderen, wie Terrorismus, Naturkatastrophen, erweiterten Suizid usw.

Nein, mein lieber Dieter, der theoretische Physiker mag sich für alles Erdenkliche Lösungen ausdenken, aber a) ist es nur das Erdenkliche, wie es ihm in den Sinn kam, b) ist wenigstens dem Praktiker bewusst, dass gegen Schlamperei kein Kraut gewachsen ist.

Das verdammt uns nicht zur Untätigkeit, aber zu der Entscheidung, mit welchen Folgen wir uns abzufinden gewillt sind.

Explodiert uns ein Gaskraftwerk, schlimm genug, aber havariert uns ein Atomkraftwerk, ist es für unser Land nicht hinnehmbar.


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#12

RE: Atomenergie und MSR-Technologie

in Energierepublik.de 03.10.2019 19:55
von Markus Rabanus • 10.087 Beiträge

aus vielen Gründen, die du (schlau wie du bist) ganz bestimmt auch kennst:
Politisch Prestigegründe, militärische Gründe,
wirtschaftslobbyistische Gründe, die Industrie von ihrem vorherigen Eigenaufwand zu entlasten,
übertriebene Hoffnungen die "Entsorgung" betreffend
und nur selten als übertrieben eingesehen,
wie bspw. die SchnelleBrüter-Technologie.
Tschernobyl ließ sich politisch abtun, weil ohnehin alles im Osten bloß für Stümperei gehalten wurde, ohne daraus hinreichend zu schlussfolgern, wie wichtig Entspannung war, aber mit Fukushima ging das nicht mehr, denn mit Naturkatastrophe lässt sich nicht rausreden, wenn mit ihr gerechnet werden muss, wie von Japan zu erwarten. - Das wurde Merkel bewusst.
So eben auch mit allen sonstigen Risiken, wie im vorherigen Posting angedackelt.
Ich bin für die weitere Erforschung auch dieser Technologie, zumal wir sie europäisch und weltweit ohnehin nicht loswerden, es sei denn, wir fänden zum Weltfrieden und verdrängen sie vom Markt durch konkurrenzfähige Energieproduktion.
Dazu allerdings müsste man die Atomwirtschaft auf ihren wahren Kosten sitzen lassen - und das wiederum tut ihr die Politik nicht an - aus wieder einigen Gründen.
Einer davon: Die Atomwirtschaft könnte sich die "Entsorgung" nicht leisten, wie auch den Regress nicht im Falle einer großen Havarie.
Aber leider "glaubst" du, all solches Vorbringen sei bloß Ideologie einer Technikfeindlichkeit und Romantik für den Antrieb mit Rindviechern.
Okay, ich mag Rindviecher und bedauere zuweilen, dass ich nicht alles kann oder habe, wie ich es möchte.
Ich verrate dir, was es mir ist: Leidenschaftliches Denken.


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#13

RE: Atomenergie und MSR-Technologie

in Energierepublik.de 28.12.2019 15:55
von Markus Rabanus • 10.087 Beiträge

Aber leider scheinen alle Praktikumsplätze in Fukushima und der Asse besetzt, so dass mein Dieter über Physik nur philosophieren kann.


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#14

RE: Atomenergie und MSR-Technologie

in Energierepublik.de 03.07.2020 21:52
von Markus Rabanus • 10.087 Beiträge

"Kernkraft" ist trotzdem solange "Atomkraft", wie wir von "Atomen" sprechen.

Wer es physikalisch "richtig" haben will, sollte von "Radioaktivkraft" sprechen, aber das hört sich zu wenig "kerngesund" an, beschriebe jedoch exakt das Problem sowohl der Nutzung als auch der "Entsorgung".

Und "Entsorgung" ist ebenfalls Mogelbegriff, wie auch das "Restrisiko" das eigentliche "Hauptrisiko" darstellt.

Begriffe haben mit "Begreifen" zu tun, aber häufig sind sie nur kalkulierte Lüge.


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#15

RE: Atomenergie und MSR-Technologie

in Energierepublik.de 28.09.2020 14:17
von Markus Rabanus • 10.087 Beiträge

Stillgelegte Atomkraftwerke sind ungefährlicher als in Betrieb befindliche Atomkraftwerke.
Mit der Abrissbirne verursachen wir bloß irrsinnige Umweltbelastung und Abfallkosten.

Vor Jahren rechnete ich die damals von der Schweiz angesetzten Rückbaukosten auf die größere AKW-Anzahl Deutschlands hoch - es dürften inklusive "Endlagerung" etwa 100 Mrd. € werden.

Die Alternative lautet:
1. Die Defunktionalisierung und Einmottung der Atomkraftwerke als "Industriedenkmale" und Mahnmale gegen die Frechheit von Menschen, sehenden Auges eine Technologie in die Großanwendung gebracht zu haben, deren Risiken und Kosten unkalkulierbar waren.

2. Es gibt kein "sicheres Endlager".
Stattdessen wäre es sinnvoller, einige der heutigen "Zwischenlager" zu optimieren und Wartungsleichtigkeit zu gewährleisten.
Das geht im Hochbau x-fach verlässlicher und billiger als im Tiefbau von Bergwerken.


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