@Rajko, was soll Macron denn sonst machen? Hast du einen Tipp?
Ich hatte in Reaktion auf Macrons Wahlerfolg gemahnt, Frankreich und anderen Defizitstaaten den Wettbewerb zu erleichtern, indem die Überschuss-Staaten wenigstens temporär ein paar Feiertage mehr bekommen oder sonstwie die gesetzliche Arbeitszeit verkürzen. In der Politik kommt es nicht an, auch nicht beim DGB, der noch immer zu wenig auch die prekär Beschäftigten vertritt, weil keine Beitragszahler.
Der Wettbewerb ist objektiv - und wenn sich am Arbeitsrecht in Deutschland nichts bessert, hat Frankreich nur zu verlieren, wenn es sein Arbeitsrecht nicht verschlechtert, denn "hohe Binnennachfrage" hilft den internationalen Wettbewerbsnachteilen nicht ab.
Die EU müsste viel mehr gemeinsame Sozialpolitik leisten.
Die Vereinten Nationen ebenfalls.
Und tatsächlich müssten verabredete und sicherlich auch branchenspezifische "Schutzzölle" sein, um Abstürze von Staaten zu hindern und rückständige Staaten zu entwickeln - oder es müsste internationaler Finanzausgleich her.
Und tatsächlich müssten Abkommen "Steueroasen", "Steuersparmodelle" und Niedrigsteuerwettbewerb verbieten.
Aber was tun unsere Wutbürger hier oder in Frankreich, GB, Polen, in den USA usw.? Fordern sie weltweite Absprachen?
Nein, im Gegenteil, denn sie wollen ihre Sorgen "national lösen", obgleich sich "national" nichts mehr lösen ist, sondern Unwetter weltweiten Protektionismus heraufbeschwört.
Was die Ablehnung weltweiter Sozialpolitik anbelangt, gehen Wutbürger mit den Konzernen Hand in Hand, denn die wollen "volle Freiheit" und bekommen sie mittels Lobbyarbeit von allen Seiten nachgeschmissen, auch von Rechts- und Linkspopulisten, denn wessen Macht bloß vom eigenen Natiönchen abgeleitet ist, wird eben auch keine kosmopolitischen Forderungen stellen, wie sie erforderlich wären.
Und die Ärmsten haben auch kein vordringliches Interesse an Regeln zu weltweiter Rücksichtnahme, sondern schauen sich verständlicherweise im Nahbereich um, wer ihnen Konkurrenz macht - an der "Tafel", im "JobCenter" anstatt am Militärbudget und in Besteuerungsfragen.