#1

Leitkultur und christl.-jüdische Tradition

in Sonstiges 18.03.2018 17:22
von Markus Rabanus • 10.091 Beiträge

++++++++++++ UNFERTIG +++++++++++++++++

@Nora, das Private ist schon noch von Belang dafür, wer hinter den Sprüchen steckt. Woraus soll sonst Glaubwürdigkeit sein, wenn nicht in der Person? Wenn jemand im Privaten das Gegenteil treibt von dem, was er öffentlich redet, darf man ihm die persönliche Glaubwürdigkeit für das Politische in Abrede stellen.

Aber trotzdem interessante Frage, denn zur politischen Glaubwürdigkeit könnte genügen, dass etwas logisch ist, dem Gemeinwohl dient und niemanden unzumutbare Sonderopfer abverlangt, niemandem zum Negativen hin bevormundet.

Ich schreibe dazu mal anderswo in meine Werkstatt, weil mir meine alten Texte schön länger nicht mehr gefallen.

Genau das aber darf ich kritisieren, wenn mir Deppen unseren Staat aus "christlich-jüdischer Tradition" definieren und Einwanderern eine "Leitkultur" verordnen wollen, die man mir folglich voraussetzt, also unterstellt.
Das dürfen Merkel, Seehofer und Gauland nicht, denn es ist mein Menschenrecht und grundgesetzlich zugestandenes Recht, den Staat in Tradition der Aufklärung zu fordern, wonach Religiöses Privatsache zu sein hätte und auch die moralischen Prinzipien Privatsache sind, so auch die "Freie Liebe" und/oder "eheliche Treue".

Diese weltanschauliche Freiheit (Pluralismus) ist allgemeinerer Art als bspw. die Selbstverpflichtung des Staates, die Ehe zu schützen.

Es gehört hingeschaut, was der Staat darf und nicht darf. Dazu gehört Bewusstsein, dass der Staat für alle da zu sein hat, zumal er sich alle verpflichtet.
Darum genügt es nicht, wenn mit demokratischer Mehrheit Kultur und Moralsätze definiert werden, die dann auch Minderheiten zu gelten hätten, wenn ich denn überhaupt "Minderheit" bin mit meinen ethischen Leitbildern, denn

++++++++++++

Und Leut', die mir "christliche Traditionen" und "Leitkultur" verordnen möchten, was eigentlich meine "Privatsache" und nichts Staatliches ist, hat sich in seine Karten schauen zu las,


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#2

RE: Leitkultur und christl.-jüdische Tradition

in Sonstiges 20.03.2018 21:08
von Markus Rabanus • 10.091 Beiträge

Nein, lieber Hr.B.
Populismus schadet den Unionsparteien, denn mit Populismus kommt man Extremisten nicht hinterher.

Die klare Ansage lautet: "Der Islam gehört zu Deutschland,
a) weil Religion vieler Staatsbürger, die unter Islam eben nicht die Taliban-Version verstehen."
b) Weil Deutschland eine pluralistisch verfasste Gesellschaft ist und sich der Staat aus Glaubensbelangen seiner Bürger rauszuhalten hat.
c) Wer gegen Recht verstößt, dem kommen wir mit Gesetz und Strafe.

Das können Sie sehr wohl unterschreiben. Und das kann jeder unterschreiben, es sei denn, man wäre aus Fremdenfeindlichkeit dagegen. Aber das wäre dann Verfassungsfeindlichkeit - kein Leitbild für unsere Gesellschaft.

Und da Herr Seehofer nicht so blöd sein wird, dass er solcher Argumentation nicht folgen könnte, sollte man nicht locker lassen, es ihm anzukreiden.

Wenn mich etwas stört an unserem Gastgeber hier, dann dass er kein Bayer ist und kein Mitglied der CSU.
Und das Schwesterparteien-System der Union bewährt sich mal wieder nicht, denn er verleitet die CSU bei weitem nicht erstmalig zu unsachlichen Profilierungsaktivitäten gegenüber der Bundespartei. - Das schadet Deutschland.


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#3

Christl.-jüdische Tradition - eher "gestörtes Verhältnis"

in Sonstiges 22.03.2018 00:56
von Markus Rabanus • 10.091 Beiträge

So sehr ich der Kanzlerin hinsichtlich der Schlussfolgerung beipflichte, so sehr widerspreche ich, was die Traditionen anbelangt, auf der Deutschlands Gesellschaftsordnung und Kultur beruht:

Es steht vor allem "außer Frage," dass sowohl die Trennung von Staat und Kirche als auch die Gewaltenteilung inkl. Demokratie und Pluralismus
aus der "Tradition der Aufklärung" ist, der sich die etwaig "christlich-jüdischen Traditionen" häufig genug mit Beharrlichkeit widersetzten.

Das Schlimmste daran heute: Das Gerede von "christlich-jüdischen Traditionen" ist erst, seit gegen den Islam in Stellung gebracht.

Frau Merkel will im Unterschied zu Seehofer die Integration der Muslime fördern, aber mit dem falschen Strickmuster "christlich-jüdischer Traditionen" wird der Islam eher entfremdet statt integriert - und Muslime, die sich ohne Islam integrieren sollen, ist ohnehin Aberwitz der populistischer Konstruktion.

Und weitere Fehler:

"Christlich-jüdische Traditionen Deutschlands" existieren auch nicht als Teil unserer Massenkultur, denn die gesetzlichen Feiertage sind ausnahmslos entweder christlichen oder politischen Charakters, nicht jüdisch.

Und was die "Prägung aus christlich-jüdischen Traditionen" anbetrifft,
so waren es eher bitterste Stationen deutscher Geschichte, die das heutige Bewusstsein prägten. Für viele Endstation in Auschwitz-Birkenau und anderswo.

Das lässt sich nicht "gemeinsame Tradition" nennen,
allenfalls "gestörtes Verhältnis".

Dem ist nur beizukommen durch Aufrichtigkeit im Umgang mit Geschichte und Gegenwart.
Der Behelf, den Philosemitismus zur Staatsräson zu machen, ist falsch, denn jüdische Idioten - auch im Zentralrat - gibt es, wie es auch Idioten in der Bischofskonferenz gibt.

Und bleibt dann gar nichts übrig?

a) Die Lehren zu ziehen. Nie wieder Menschen ob ihrer biologischen oder kulturellen Herkunft die Gleichwertigkeit und Individualität zu bestreiten. - Diese Lehre wird von Seehofer & Co. gegenüber Muslimen verraten.

b) Naja, immerhin entstammt das Christentum dem Judentum. Aber das trifft auch auf den Islam zu - als eben jüngere "Glaubensschwester", der die gemeinsamen Wurzeln nicht gleichberechtigt zuerkannt wird.

c) Selbstverständlich gibt es großartige Beiträge nicht nur von atheistischen Aufklärern, die offiziellerseits offenbar unbekannt sind, sondern auch hervorragende Beiträge von Menschen, die sich zum Christentum oder Judentum bekannten.

Bspw. den Philosophen Moses Mendelssohn, der mit Übersetzung und Dialog die tiefen Gräben zwischen Juden und Nichtjuden zu überbrücken versuchte und dafür verhasst war - sowohl von Christen als auch von Juden - und Atheisten.

Und genau das passiert auch heute, wenn es gegen Merkel gewettert wird.

Als Wulff 2012 die Zugehörigkeit des Islams zu Deutschland bekannte, dachte ich zunächst: "Was für ein Käse!!!", denn mir war es selbstverständlich, dass Millionen Muslime nicht ohne ihre Religion zu Deutschland gehören.
Und diese Rede läutete ihm sein politisches Ende ein. Nicht erst sein alberner Spruch auf den Anrufbeantworter, der vollkommen absurd als "Zensur-Versuch" umgedeutet wurde, um Wulff zu erledigen.

Merkel lernte schneller als Gauck, was mich nicht überraschte. Und sie war gegen alle Widerstände mutig genug, dem Islam Platz einzuräumen. Und sie steht es bis heute durch. - Trotzdem braucht es mehr Klarheit hinsichtlich des Wesens unseres wirklich noch sehr jungen Staates:

Die Aufklärung war es. Und die Aufklärung macht zukunftsfähig.
Die Religionen mögen Hoffnung auf Sündenvergebung und ewiges Leben sein, aber die WERTE sind "universell" - und zwar immer im Widerstreit und oft wie im Schlauchboot im aufgewühlten Mittelmeer dem Untergang oder der Rettung geweiht.


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zuletzt bearbeitet 22.03.2018 01:49 | nach oben springen

#4

RE: Christl.-jüdische Tradition

in Sonstiges 22.03.2018 01:39
von Markus Rabanus • 10.091 Beiträge

UNFERTIG

Nachtragen zur Frage "Was bleibt vom Christlich-Jüdischen?" möchte ich noch, dass mein "Lieblingsdeutscher" und zugleich "Lieblingsjude" Albert Einstein war, der aus verständlichsten Gründen kein "Deutscher" mehr sein wollte.

Und das ist die Realität jenseits von Sonntagsreden, müsste auf Distanz halten auch zum Patriotismus, aber das können sich natürlich Politiker nicht leisten, die all jene loben und bedauern müssen, von denen sie gewählt werden möchten.

Warum ich Einstein so mag? An seiner theoretischen Physik kann es kaum liegen, denn dafür fehlt mir Verstand, aber seine über 600 Seiten Briefe im Buch mit dem Titel "Frieden - Weltordnung oder Weltuntergang" treffen sich mit meinen diesbezüglichen Überlegungen so genau und zeigen darüber hinaus einen Menschen, von dem zu lernen ist, dass Nüchternheit und Beherztheit keine Gegensätze sind, sondern Gemeinsamkeit in der Tiefe menschlichen Geistes hat und nicht, wie es Gegensätze sind in der Oberflächlichkeit.

Wie banal es dann wird, ob etwas, woran auf dieser Erde immerhin Milliarden Menschen glauben, dann zu Deutschland gehöre oder nicht, wäre dann eher wie Frage, ob Deutschland zum Planeten gehöre oder nicht.
Dass ein modernes Land nicht bloß per Handel und Kriegen der Welt verbunden ist, sondern sich auch nicht mit den Werten einmauern kann, ohne daran zu verlieren.

Nun setzt Deutschland ausgerechnet mit einem "Heimatministerium" neue (?) Akzente, wobei Heimat eigentlich eher Kommunalpolitik ist.

Mir wäre es lieber gewesen, wenn man die AfD in der großen Politik mit Weltbürgerlichkeit kontert und im Kommunalen darauf achtet, dass Heimat ,


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zuletzt bearbeitet 22.03.2018 01:50 | nach oben springen

#5

RE: Christl.-jüdische Tradition

in Sonstiges 22.03.2018 14:06
von Markus Rabanus • 10.091 Beiträge

@Hans S., es geht nicht um Maulkorb, sondern um die Wahrung der staatlichen Neutralität in Fragen der Religion - und nebenbei auch des Atheismus, dem die Werte abgesprochen werden, wenn die für unser Land in Anspruch genommenen Werte ausschließlich als "christliche Werte" und nicht als "Werte der Aufklärung" verkürzt.
Oder gar verfälscht, denn die Demokratie war kein originär "christlicher Wert", allenfalls schloss sich das Christentum nach und nach demokratischen Prinzipien an.


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#6

RE: Christl.-jüdische Tradition

in Sonstiges 22.03.2018 16:32
von Markus Rabanus • 10.091 Beiträge

Tja, der Karfreitag und Ostern.
Vielleicht ist Auricht Jeannette gar nicht so nette und hat so sehr gesündigt, dass ein Gutmensch für die Vergebung ihrer Sünden ans Kreuz genagelt werden musste.
Ohnehin eine seltsame Konstruktion, auf welche Weise sich Schuld vergeben soll. Aber Milliarden halten es für Frohe Botschaft. Auch meine Eltern. Immerzu lieb bemüht, auch im Schrecklichsten noch Gutes zu sehen.

Ich hätte freilich statt "Gutmensch" auch "Unschuldiger" schreiben können, aber "Unschuldige" meint zu oft Menschen, die an Streitereien unbeteiligt zu deren Opfer wurden.
Wenn es so gewesen wäre, wie geschrieben, dann wurde ihm als Schuld zur Last gelegt, dass er Gutes getan hatte, den Heuchlern die Leviten zu lesen.
Wenn unsere Auricht Jeannette das nun verstünde, so hätte sie oft Veranlassung, ihren Parteifreunden zu erläutern, dass "Gutmensch" nicht als Schimpfwort taugt, es sei denn, man zähle sich zu den Kreuzigern.
Aber dann nenne man sich nicht "Christ", wenn man gegen "Gutmenschen" wettert.


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#7

RE: Leitkultur und christl.-jüdische Tradition

in Sonstiges 22.03.2018 19:21
von Markus Rabanus • 10.091 Beiträge

Hmm, wenn das Christentum zu Deutschland gehört, dann gehört die Bundeswehr zum Teufel. Oder?

Norbert: "Nö, warum?"

Jesus als Panzergrenadier?


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zuletzt bearbeitet 23.03.2018 01:06 | nach oben springen

#8

RE: Leitkultur und christl.-jüdische Tradition

in Sonstiges 23.03.2018 14:21
von Markus Rabanus • 10.091 Beiträge

@Heinrich B., ich auch (Atheist), aber Säkularität heißt mir neben der Trennung von Staat und Religion schlicht und einfach Bekenntnisfreiheit, folglich die staatliche Pflicht zum Schutze auch der Freiheit, dass Leute z.B. beim Amtseid bekennen können, "so wahr mit Gott helfe", "worin mir Allah beistehe" oder wie ich es sagen würde: "nach besten Wissen und Gewissen im Rahmen meiner Kräfte" ;-)

Lasst uns locker (liberal) bleiben = "Religion ist Privatsache" = Ja, aber da wir keine Roboter sind und unser Staat kein totalitärer, steht solche Privatsache unter staatlichem Schutz - und "gehört (insofern) zu Deutschland".


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#9

RE: Leitkultur und christl.-jüdische Tradition

in Sonstiges 28.03.2018 23:16
von Markus Rabanus • 10.091 Beiträge

@Jan, ich bin zwar Atheist, aber Atheist zu sein, ist kein Garant dafür, Humanist zu sein - oder auch nur "unbescholten".
Und humanistischer Atheist zu sein darf kein Grund dafür sein, Religiösen Humanistisches abzustreiten.

Richtig allerdings ist es, für die Trennung von Staat und Religion zu streiten. Und auch das nicht nur seitens der Atheisten, sondern auch der Religiösen, damit der Staat seiner Neutralitätspflicht gegenüber allen Bekenntnissen und deren Wettbewerb gerecht werden kann.

"Religion sei Privatsache", wie viele meiner atheistischen Freunde oft sagen, kann zu Irrtümern führen, denn selbstverständlich scheint mir das Menschenrecht, den eigenen Glauben oder nichtreligiöse Ideologie nicht verstecken zu müssen, sondern bekennen zu dürfen.

Genau das meint "Bekenntnisfreiheit" und wäre futsch, wenn uns der Staat nicht schützt, unsere Bekenntnisse öffentlich in den politischen Diskurs einzubringen.

- Ideal wäre eine intellektuellere Gesellschaft, ein aufgeklärtes Gemeinwesen, in dem Juden einen Jesus als "falschen Messias" bezeichnen könnten, ohne mit solcher Äußerung antisemitische Reflexe auszulösen.
- Ideal wäre, wenn ein seriöserer Seehofer ruhig verlauten könnte, ihm sei "Mohammed ein falscher Prophet", ohne dass Muslime Schnappatmung erleiden und ich ihnen dann beispringen muss und gegen Seehofer moralische Eintagsfliegen gegen Seehofer verfassen und starten müsste.
Aber wenn er als Minister spricht, dann müsste er in solchen Belangen eben klipp und klar sagen, dass es seine persönliche und staatlich unmaßgebliche Überzeugung ist, während er in seiner Ministerfunktion sich der Neutralität verpflichtet fühlt und andere Religionen nicht schlechter stellen darf als die eigene.

Doch "ideal" ist mitunter "zuviel verlangt". Und weil unsere Gesellschaft Intellekt-Defizite hat, empfiehlt das Bundesverfassungsgericht tatsächlich weise, dass sich alle Amtsträger und insbesondere Regierungsmitglieder in "Zurückhaltung" mühen, also für die Amtszeit ihre persönliche Wertschätzung in die Pause schicken.

Dieses Prinzip wurde von Seehofer verletzt. Und da braucht es Klarstellung durch das BVerfG, wenn er es nicht freiwillig einsieht, denn die BVerfG-Entscheidung, auf die ich Bezug nehme, betraf eine andere Konstellation (den Parteienwettbewerb betreffend).


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#10

RE: Leitkultur und christl.-jüdische Tradition

in Sonstiges 26.04.2018 15:14
von Markus Rabanus • 10.091 Beiträge

Lieber @Apostolos.

In seiner unendlichen Güte sandte er den Völkern einen Tsunami und spülte Hunderttausende hinweg. Und er sah, dass es gut war. Gelobt sei der Herr, denn sein ist das Reich und die Ewigkeit aus Glück und Leid.

Kurzum: Die Anbetung solcher Allmacht ist mit meinen ethischen Ansprüchen unvereinbar.


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#11

RE: Leitkultur und christl.-jüdische Tradition

in Sonstiges 27.04.2018 13:47
von Markus Rabanus • 10.091 Beiträge

Lieber Herr "CS"-Söder,

ich bin gegen Ihre Kruzifix-Anordnung, weil ich es für Förderung des Aberglaubens ("Auferstehung von den Toten") halte und es mit meinen ethischen Vorstellungen unvereinbar ist, dass ein Vater seinen Sohn für die Sünden anderer kreuzigen lässt und dafür nicht verurteilt, sondern angebetet wird. Sollte das Schule machen und nicht bloße Heuchelei bleiben, werden bayrische Gerichte jede Menge Probleme bekommen, wenn sie unter dem aufgehängten Kreuz die Kindestötung unter dem Gesichtspunkt der Religionsfreiheit und stellvertretenden Sündenvergebung freisprechen müssten.
Auch an den Hochschulen kann es zu Verwirrung führen, denn einerseits ist für Forschung und Lehre Freiheit angesagt, andererseits soll ein Bekenntnis-Symbol aufgehängt werden, dass sich mit dem Stand wissenschaftlicher Erkenntnis beispielsweise der Fakultäten Medizin und Biologie nicht deckt.

Sodann stellen sich verwaltungstechnische Fragen, wenn Sie darauf bestehen, dass die Kruzifixe "deutlich sichtbar" in Ämtern und Hochschulen aufgehängt werden sollen:
Konkretisieren Sie bitte Ihre Vorstellungen, ob direkt am Eingang oder in jedem Raum. Innenseitig der Toilettentüre wäre zwar "deutlich sichtbar", aber wie soll man unter sich lassen, wenn man innehalten soll? Oder eher passend bloß an Notausgängen?

Haben Sie Wünsche betreffend der Ausführung? Material Holz oder geht auch Plastik? Welche Mindestgröße in Höhe und Breite?
Diebstahlsicher müsste es sein, denn Kriminelle könnten sich aus den zu erwartenden Engpässen bei der Kruzifix-Produktion ein Geschäftsmodell machen.
Vandalensicher müsste es sein, denn Anhängern der Aufklärung könnte die staatliche Werbung für religiöse Opferkulte ein Dorn im bekenntnisfreiheitlichen Gemüt sein. Es werden

Da Sie als gewissenhafter Landesvater sicherlich vorher überlegten, wie viele Kruzifixe das Land Bayern beschaffen muss, seien Sie so nett und sorgen für eine ordentliche Ausschreibung, damit es nicht zu Unregelmäßigkeiten und Vetternwirtschaft kommt. Ich würde mich umgehend bemühen, eine

"Deutlich sichtbar" soll es aufgehängt werden. Wie groß soll es


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#12

RE: Leitkultur und christl.-jüdische Tradition

in Sonstiges 01.05.2018 04:26
von Markus Rabanus • 10.091 Beiträge

Werter @Ernst Huber, wenn die Mehrheit nach Identität mit dem Kreuz verlangt, so mag es Identität der Mehrheit sein, aber nicht des Volkes, denn das Volk hat mehr Identitäten als die Mehrheit und sämtlich mit gleichem Achtungsanspruch.

Das Kreuz ist nicht unser Staatssymbol. Das Symbol einer übergeordneten, gemeinsamen Identität ist die schwarz-rot-goldene Flagge, der Bundesadler und in Bayern sind es dazu die Löwen und die bayrische Flagge.

Das Kreuz gehört den kirchlichen Institutionen, den Christen - und leider auch der Bundeswehr, wenngleich mir nach dem Hakenkreuz anderes lieber wär'.


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#13

RE: Leitkultur und christl.-jüdische Tradition

in Sonstiges 01.05.2018 04:55
von Markus Rabanus • 10.091 Beiträge

Lieber @Blasius, wenn es Söder um "bayrische Folklore" gehen würde und nicht um die Mobilisierung der Mehrheitsreligion, dann würde er den Ämtern und Hochschulen kein Kreuz, sondern jodelnd Bierkrug und Dirndl verordnen.


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#14

RE: Leitkultur und christl.-jüdische Tradition

in Sonstiges 01.05.2018 04:57
von Markus Rabanus • 10.091 Beiträge

Lieber Herr @Polenz, ich halte es für einen Flüchtigkeitsfehler, denn niemand kann ernsthaft glauben, dass das Kreuz auch für Juden, Muslime oder Atheisten "natürlich identitätsstiftend" sei.
Das verbeamtete Kreuz ist "politisch identitätsverordnend", auch wenn sich viele damit "natürlich identifizieren".


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#15

RE: Leitkultur und christl.-jüdische Tradition

in Sonstiges 04.12.2018 01:35
von Markus Rabanus • 10.091 Beiträge

Das ist Ihr gutes Recht, wenngleich Götterglauben unvereinbar mit meinen Anschauungen, aber zu respektieren.


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