Stimmt, "Pädagogik überschätzt notorisch die eigenen Möglichkeiten". Nun aber aus Prinzip die Probe von Gegenthese. Und die stimmt ebenfalls ;-) Zumal es beide Varianten Pädagogen gibt. Und die Kinder so verschieden.
Klar aber ist: Wenn als Kind mit Kriegsspielzeug spielt, wird nicht notorisch Militarist. Und aus unserem IniDia-Extremismusprojekt wissen wir, dass auch Kinder friedlichster Eltern zu Gewaltanbetern werden.
In meiner Kindheit lagen mir keine Spielzeugwaffen unter dem Christbaum. Ich sah es zwar ein, aber glich derlei religiöse Entbehrungen alsbald im Wege Tauschhandels aus und brachte es zum Entsetzen meiner Mutter (in 1. Ehe Witwe des leit.Ing. von U-456) zu einer kleinen Kriegsflotte inkl. der Bismarck, Ark Royal usw., nebst Kriegsflugzeugen, einer Panzerarmee, die sich gelegentlich zerstritt und in Kampfhandlungen geriet.
Inmitten eines Manövers kam mein Vater ins Zimmer und trat unachtsam auf einen Panzer. Ausgerechnet das wertvollste Stück, ein "Tiger", wie ich meinen Vater empört wissen ließ. Unbeschwert lachend, das sei ihm im Krieg nie geglückt. Und darauf stolz. Hmm, so wünscht es der Pazifist. Mein Schmerz war gelindert, zumal eigentlich wusste, dass Krieg keine gute Sache war, sondern eine der bösesten Seiten des Menschen.
Überdies stellte sich bei Kriegsspielmanövern doch recht rasch heraus, dass es im Gefecht nicht wirklich sportlich zugeht, denn man konnte zwar allerlei bedenken, um Fehler zu vermeiden, aber da sich Feuerkraft und sonstigen Stärken nur durch meinen Oberbefehl auf die einander bekämpfenden Kräfte fair verteilten, schienen die Übungen für glaubhaftes Spiel zu unrealistisch.
Also wollte ich alles an Freunde verkaufen. Zunächst die wertloseren Sachen, um den Markt heiß zu halten. Aber meine Mutter erwischte mich und verbot mir den Waffenhandel, wodurch ich auf den wertvollen Kriegsschiffen sitzen blieb, die sie dann in einer Nacht- und Nebelaktion verschwinden ließ, ohne mich für die Enteignung zu entschädigen.
Selbstverständlich war ich auch Cowboy und übte das Schnelle Ziehen. Aber auch das wurde mir durch meine ältere Schwester verleidet, die mir an Kräften zu überlegen war und mich durchkitzelte - anstatt sich erschießen zu lassen. Also dann lieber mit Freunden, die den Tod lockerer nahmen.
Woran lag die Begeisterung für Kriegerisches?
Verbote schafften mir keinen Anreiz, wenn ich den Sinn einsah. an sich genügten mir eigentlich nie mögen eine Rolle gespielt haben. weniger, denn Strafen nahm ich mit der Würde eines Schwererziehbaren hin. Es ging Faszination von der Kriegstechnik hatte deutlich mehr technisches Potenzial als Ziviles und Konflikte sind spannender als die Meditation.