#1

Strafzölle, Freihandel usw.

in Sonstiges 04.06.2018 18:36
von Markus Rabanus • 10.091 Beiträge

Kai Uwe H. übersieht, dass Trump selbst von "Strafzöllen" spricht und behauptet, die "nationale Sicherheit" sei durch die Importe gefährdet.
Andererseits sollte man nicht prinzipiell gegen Zölle sein, denn sie sind durchaus legitim, wenn Staaten auf ausgeglichene Handelsbilanzen bestehen.
Aber Mr. Donald Trump geht es nicht um Gerechtigkeit in der Weltwirtschaft, sondern um "America first", ums Rosinenpicken, ums Ego, dass die Welt nach seiner Pfeife zu tanzen habe.
Wir müssen allerdings aufpassen - auch innerhalb der EU, dass wir wegen unserer hohen Wettbewerbsfähigkeit nicht zu rücksichtslos für "freien Welthandel" streiten, denn das kann uns auf die Füße fallen - und tut es eigentlich schon, zunächst politisch, womöglich dann auch wirtschaftlich unnötig hart, wenn nicht offener und breiter verhandelt wird, wie die Zollpolitik auszusehen hat, um sich anpassen zu können und Schocks zu vermeiden, denn so robust, wie es uns wünschen, sind wirtschaftliche Verhältnisse nicht.
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#2

RE: Strafzölle, Freihandel usw.

in Sonstiges 12.05.2019 04:03
von Markus Rabanus • 10.091 Beiträge

Bei all meiner Trump-Gegnerschaft befürworte ich Zölle zur Eindämmung von Handelsdefiziten, zur Eindämmung von Dumping, auch zum Schutz regionaler Wirtschaft. Und auch zur Eindämmung des Transportaufkommens.

Es dürfte nur nicht so "handelskriegerisch" geschehen, wie es Trump veranstaltet, denn der Weltwirtschaft sollten Schockwellen vermieden werden.

Für uns als starke Exportnation ist meine Ansicht zwar randständig, aber es wäre moralischer, auf die Schwächen anderer Volkswirtschaften Rücksicht zu nehmen.

Nun könnte gegenargumentiert werden, dass die USA immerhin die weltstärkste Volkswirtschaft haben, also weniger Rücksichtnahme einfordern dürften, aber die US-Volkswirtschaftsstärke ist übermaßen durch Staatsverschuldung finanziert und das macht die US-Politik auch gegenüber uns aggressiver, so dass uns an US-Konsolidierung gelegen sein sollte.

Der Wettbewerb ist eine feine Sache, aber vertieft nicht unbedingt die Freundschaft zwischen Nationen, auch nicht innerhalb der EU.

Es braucht effizientere Ausgleichsmechanismen und Entschärfung des Wettbewerbs.

Der EU-Binnenmarkt bedeutet Binnen-Freihandel, aber solcher Freihandel muss nicht gleichbedeutend mit Zollfreiheit sein und schließt folglich keine Binnenzölle aus.

Die EU-Staaten unterscheiden sich stark in der Besteuerung von Warengruppen. Desgleichen sollten sie tun dürfen im Hinblick auf die Mehr- oder Minderbesteuerung je nach Herkunftsland - unter Berücksichtigung der Handelsbilanz - und zwar von der EU demokratisch ausgehandelt, also omnilateral und nicht rückschrittlich unilateral.


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zuletzt bearbeitet 12.05.2019 14:54 | nach oben springen



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