#31

RE: Reden mit Rechtsextremisten

in Antifaschismus.de 09.06.2019 23:36
von Markus Rabanus • 10.091 Beiträge

Stimmt. Leider lässt er über sich wenig wissen, weshalb er sich derart für die dunkle Seite abmüht. ;-) So lässt sich ihm auch nicht helfen.


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#32

RE: Reden mit Rechtsextremisten

in Antifaschismus.de 18.06.2019 19:19
von Markus Rabanus • 10.091 Beiträge

Zum Dialog mit Rechtsextremisten mal gesondert, denn ich lese auch hier (Polenz Facebook) immerzu des Unqualifizierten zu viel, reagiere dann allenfalls punktuell, nicht richtungweisend.

Nur soviel:

Ich halte gar nichts davon, dass sich gewöhnliche Demokraten auf öffentlichen Schlagabtausch mit Rechtsextremisten und sonstigen Extremisten einlassen.

Zwar kann der "gesunde Menschenverstand" mittels Anstand und Logik alle für kultivierte Verhältnisse erforderlichen Prinzipien finden und unter seinesgleichen qualifiziert diskutieren, aber ungeübt kann er gegen Extremisten nichts ausrichten, die spezialisiert ihre stereotypen Parolen oft über Jahre hinweg auf Effizienz optimierten.

Dann braucht es pointierte Reaktion, die nicht nur "richtig" ist, sondern auch das Stereotyp zerknallt.

Wer die Asymmetrie solcher Dialoge nicht aufhebt, indem er der Spezialisierung der anderen Seite nicht genügt, sondern glaubt, mit Gemeinplätzen über die Runden zu kommen, irrt - und macht sich der Verbreitung extremistischer Propaganda mitschuldig, wenn die Runde an Extremisten geht.

In Talkshow bekommen Demokraten zwar den Mehr-Applaus, weil auch heute noch die Mehrheit des Publikums gescheit genug ist, Extremisten nicht auf den Leim zu gehen, aber das macht noch keine "gewonnene Runde", sondern verliert mit jedem verfehlenden Treffer auch an Mehrheit vom Applaus.

Klingt mal wieder angeberisch, aber wir praktizierten es als Initiative-Dialog.de mit medial und wissenschaftlich damals großer Beachtung mit einem breiten Spektrum an antiextremistischen Projekten.
Das bekannteste war www.Nazis.de, von dessen vielen positiven Besprechungen leider nur noch die blödesten übrig blieben, weil so oft von Extremisten zitiert - und von mir leider nicht verklagt, denn die durchgesetzten "Gegendarstellungen" sind längst nicht mehr auffindbar.

Wir taten uns gewiss leichter, weil in Foren diskutierend nicht auf unsere Spontaneität angewiesen, aber es schulte, so dass wir uns auch in unseren Chats große Veranstaltungen leisten konnten.

Foren sind gute Übung, aber es müssen eigene sein - und gut moderiert. Dann lässt sich auch das Trollproblem lösen.


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zuletzt bearbeitet 18.06.2019 19:24 | nach oben springen

#33

RE: Reden mit Rechtsextremisten

in Antifaschismus.de 18.06.2019 19:25
von Markus Rabanus • 10.091 Beiträge

Ob ich es tun würde, ist nicht gefragt, aber CDU- und SPD-Politikern würde ich abraten,
denn so sehr ich für Dialog eintrete, muss sich nicht jeder jedem ins Schaufenster stellen lassen,
schon gar nicht, wenn ein Blatt derart auf Gegenkurs segelt.

Politischer Dialog lohnt nur, wenn Erfordernis und Bereitschaft zu gemeinsamer Sache.
Fehlt es daran, so genügt gegenseitige Kenntnisnahme.

Ohnehin zeigen sich die Widerparte im Schaufenster von Talkshows - und häufig bloß zum Zwecke, die Öffentlichkeit inkl. Vernunft für parteipolitische Zwecke zu spalten.
Das ist dann bedauerlich, aber glücklicherweise nicht immer so, denn es hängt von Einladungspolitik und Moderation ab, ob das Format durch Polarisierung/Emotionalisierung für die Quote punkten will oder auf Qualität setzt.

Wenn es um öffentlich-rechtlichen Rundfunk geht, denn pluralistisch strukturiert, sollten Politiker keine Antworten schuldig bleiben, auch wenn ihnen ein anfragendes Format nicht gefällt.


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#34

RE: Reden mit Rechtsextremisten

in Antifaschismus.de 23.06.2019 05:09
von Markus Rabanus • 10.091 Beiträge

@Bernd, ich bin sehr gewiss, dass ich deine Gegnerschaft zu allem dir widerlichem Extremismus nicht entspannter gegenüber stehe  

Aber ich halte Geltungsanspruch und Abenteuerlust für legitim.
Sogar auch, wenn es Menschen extrem ausgeprägt ist.

Über solche lässt sich zwar der Kopf schütteln und in Fällen der Selbstgefährdung über Verbote nachdenken (z.B. Extremsportarten), aber sofern keine Fremdgefährdung und nicht auf anderer Leut' Kosten, kommt in Betracht, dass sie allein für sich entscheiden.

Zum Politikum wird es erst und auch schon, wenn gegen jemanden gerichtet als böses Gerücht, Hetze usw., wenn es in Fremdgefährdung übergeht und Rücksichtslosigkeit darstellt,

So erst bzw. schon wäre es keine Spinnerei mehr, sondern politisch böser Extremismus.

Sage ich sowat, bedeutet es, dass ich mir auch "guten Extremismus" vorstellen kann, wenn inklusive Rücksichtnahme und niemandes Gefährdung.

Solche Extremisten gelten dann schnell als "naiv" und "Gutmensch" - einer wurde sogar mal ans Kreuz genagelt.

Und häufig kann man ihnen mit etwas juristisch-politischer Raffinesse die Verbrechen von Verbrechern anhängen, wenn bloß zugesehen, bloß kritisiert oder bloß gebetet und nichts unternommen.

Oft gehe ich mit in Kritik an Naiven und religiöser Weltfremdelei, aber würde es bspw. einer Margot Käßmann nur sehr sanft antun, denn es könnte es sein, sie denkt tatsächlich wie von Jesus berichtet und verspricht sich anders als Gauck mehr von einem "Ewigen Leben" als von Verteidigung,

während ich mir anders als Käßmann, aber auch anders als Gauck nur dann etwas von Verteidigung verspreche, wenn sie sich der völkerrechtlichen Gerichtsbarkeit stellt, denn zu oft ist Verteidigung keine, sondern Friedensbruch als "Fortsetzung von Politik mit" militärischen "Mitteln".

Mich überzeugen meine früheren Extremismus-Definitionen nicht mehr, wie ich oft ausführlich gegenüber dem Radikalismus-Begriff abgrenzte. Und steht auch weit zurück hinter Erfahrungen, denn es bewährt sich viel öfter, antihumanistische Extremisten extrem humanistisch zu kontern, während Empörung, Lichterkette, mahnende Floskeln und dumpfes Nulltoleranz-Gelabere allenfalls den Braven die Gemüter schaukelt, aber auf gefährliche Extremisten Null-Eindruck macht, sie eher bloß amüsiert, wie sehr sie uns aufmischen können.

Näheres bei anderer Gelegenheit - Pause so oft, wenn es interessanter werden könnte ;-) LG


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#35

RE: Reden mit Rechtsextremisten

in Antifaschismus.de 24.06.2019 03:58
von Markus Rabanus • 10.091 Beiträge

Man muss sehr wohl mit allen reden,
aber längst nicht jeder mit jedem,
auch nicht nur, nicht überall oder immer.
Vor allem muss man wissen,
was man will und was man davon bekommt.

Soweit allgemein. Und praktischer:

Dem Rechtsextremismusproblem kommt man nicht bei, indem man der AfD in Talkshows andauernd das Spitzenpersonal aus anderen Parteien gegenüber stellt und somit den Reexen "gleiche Augenhöhe" oft mit Ministern verschafft, die es dann auch noch ohne spezielles Briefing mit spezialisierten Hetzern wie Meuthen & Co. aufnehmen sollen, die sich auf ihren Facebook-Seiten Tag für Tag im Hetzen üben.

Zwar hat jeder gewöhnliche Politiker seinerseits "geübte Platten" drauf, aber mehr für die Sonntagspredigt vor bravem Publikum oder für das Hochschaukeln von vergleichsweise weniger kontroverser Flügelkonflikte innerhalb ihrer Parteien, während es an Tiefe in Grundsätzlichem gegenüber Extremisten fehlt.

Auch was von der "Arbeitsgruppe Rechtsextremismus" der SPD zu lesen ist, hat mit solch' spezieller Qualifizierung nüscht zu tun, sondern schaut eher nach politischer Bildung für die Landbevölkerung aus, immerzu Gelabere von "Klarer Kante" - und im Subtext wie "Patrioten sind wir doch auch" eher der AfD hinterher.

Empfehlung für die antifaschistische Simulation:
Sich vorzustellen, im Publikum säßen nicht mehr die 80 Prozent demokratisch Wohlgesonnenen, sondern AfDler.
Wenn dafür die Sprüche passen, dann wäre man der AfD voraus.


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#36

RE: Reden mit Rechtsextremisten

in Antifaschismus.de 28.06.2019 01:45
von Markus Rabanus • 10.091 Beiträge

@Lutz, es kann sehr wohl schlechter werden.

Und hochwahrscheinlich wird es das auch.
Und zwar unabhängig davon, wer regiert.

Aber es wird einen Unterschied machen, wer dann gewählt wird, ob die Leute auf Leute reinfallen, die ihnen Bevorzugung durch Ausgrenzung anderer versprechen, wie es Trump die Präsidentschaft brachte, was zuvor eher für Bananenrepubiliken typisch war, dass entweder Militärs oder reichste Schurken regieren.

Wer sich von Leuten, deren gesamte Bio auf Ego getrimmt ist, Soziales verspricht, ist auf dem Holzweg.

Aber darf ich mal fragen, ob Sie überhaupt Soziales im Sinn haben?
Viele tun ja nur so - und mimen zwecks dichter Grenzen, als hätten sie plötzlich Herz für Arme und Obdachlose, die ihnen aber eigentlich bloß faule Säcke, Taugenichtse sind.

Ich bin schon immer sozial unterwegs - früher mehr mit Rat und Tat, heute kann ich mehr bieten, Arbeit, Wohnung usw. - und merke es immer wieder, wie egoistisch insbesondere Leute sind, je weiter rechts sie sich positionieren.


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#37

RE: Reden mit Rechtsextremisten

in Antifaschismus.de 28.06.2019 02:19
von Markus Rabanus • 10.091 Beiträge

@Rita, unser Rentensystem ist ein "limitiertes Solidarsystem", in das hohe Einkommen nicht einzahlen, weil von der Versicherungspflicht befreit.

Und es ist ein sogenannter "Generationenvertrag" >> Je schlechter heute die Pflichtversicherten bezahlt werden, desto weniger brauchen sie einzuzahlen - und desto schlechter auch die heutigen Renten.

In die Bemessung fließen die Zahl der Beitragsjahre und Beitragshöhen ein. Diesbezüglich sieht es bei vielen Leuten sehr schlecht aus - und fallen deshalb in die Grundsicherung.

Doch immerhin nicht ins Armenhaus, obgleich das für ewige Schwarzarbeiter und jahrzehntelange Faultiere durchaus angebracht wäre, aber ich bin dennoch für Grundsicherung,
- weil sich die unverschuldet Armen so schlecht von selbstverschuldet Armen unterscheiden lassen.

Betrüger erkennt man daran, dass man sie nicht erkennt, weil sie sonst keine Betrüger wären.
Und dann trifft es die Falschen, die vielleicht "nicht klug genug", "nicht schön genug" usw. waren, tausendmal abgelehnt wurden, nicht ins Arbeitsleben fanden.

Wenn man das Rentensystem gerechter machen wollte, dann müssten auch alle Hochverdiener in das System eingebunden werden.

Das möchten die Hochverdiener aber nicht ;-) und amüsieren sich über Leute wie Ralf Lutz, falls er hier mit seinem Posting nicht bloß verarscht, sondern tatsächlich glauben sollte, die AfD setze sich für soziale Gerechtigkeit ein.

Wahrscheinlich werden viele erst in zehn, zwanzig Jahren kapieren, wie gut wir es heute haben.


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zuletzt bearbeitet 28.06.2019 02:19 | nach oben springen

#38

RE: Reden mit Rechtsextremisten

in Antifaschismus.de 04.07.2019 15:43
von Markus Rabanus • 10.091 Beiträge

"Warum ich nicht mit Rechtsextremisten rede"

Besser so, wenn Leut' nicht wissen, wie zu entzaubern ist - und in welchem Format es lohnt.

Aber man sollte nicht aus der eigenen Inkompetenz-Not eine Tugend machen wollen, wie es mit so vielen Artikelchen gemacht und gefeiert wird.


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zuletzt bearbeitet 04.07.2019 15:50 | nach oben springen

#39

RE: Reden mit Rechtsextremisten

in Antifaschismus.de 05.07.2019 11:23
von Markus Rabanus • 10.091 Beiträge

@Astrid, hinsichtlich Platschberg gebe ich recht, denn Formate, die Inhumanität mit Halbherzigkeit oder Naivität immer wieder "auf Augenhöhe" präsentieren, bringen nichts,
sind auch nicht "fair", sondern Quotenmurks,
sind auch nicht "hart", allenfalls für mich, denn unerträglich.

Was die Herangehensweise hier anbelangt, ist es bewusst prinzipieller, denn daran fehlt es.

Ärgerlich allenfalls, dass auch hier die eigentlich wichtigsten Prinzipien oft eher weniger Zuspruch erheischen als die nebensächlicheren Phänomene, aber es sind eben die nebensächlicheren Phänomene, die im Alltag als näher empfunden werden.


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#40

RE: Reden mit Rechtsextremisten

in Antifaschismus.de 05.07.2019 11:27
von Markus Rabanus • 10.091 Beiträge

"zu viel Beachtung schenken"

Stimmt - und schlimm, wenn vernünftige Politik zu kurz kommt, aber man kann Rechtsextremismus nun'mal nicht "links liegen lassen", denn da ist er nicht.


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#41

RE: Reden mit Rechtsextremisten

in Antifaschismus.de 05.07.2019 11:35
von Markus Rabanus • 10.091 Beiträge

Man kann den Rechtsextremismus
nicht "links liegen lassen", denn da ist er nicht.
Aber erst vernünftige Politik bezwingt ihn.


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#42

RE: Reden mit Rechtsextremisten

in Antifaschismus.de 06.07.2019 18:24
von Markus Rabanus • 10.091 Beiträge

Das sehe ich anders, denn es kommt auf das Wie und den Rahmen an.

Die zitierten Sprüche stimmen für Rechtsextremisten, denen der Rechtsextremismus Hoffnung auf Geschäftsmodell und Karriereleiter ist, zumal es mehr und mehr Leuten gelingt, inzwischen inkl. Bundestagsmandat, demnächst womöglich mit Ministern auf Landesebene.

Das Reden mit solchen Rechtsextremisten lohnt nicht, denn es lohnt solchen Rechtsextremisten mehr, an ihren Karrieren festzuhalten.

Diese Sprüche stimmen auch für Demokraten, die sich zwar vortrefflich über Prinzipien zu streiten verstehen, die ihnen im Wesentlichen gemeinsam sind, jedoch aus Gründen der Selbstverständlichkeiten gar nicht das Wesentliche von Prinzipien hinreichend kennen und folglich auch nicht gegen diejenigen zu verteidigen wissen, denen diese Prinzipien nicht stimmen, nicht gelten.

Auch solchen Demokraten sei geraten, sich des Redens mit Rechtsextremisten zu enthalten, es sei denn zum Erlernen der eigenen Prinzipien und deren Verteidigung.

Bittere Wahrheit jedoch ist, dass Rechtsextremisten - wie auch andere Extremisten - weder vom Himmel gefallen sind noch der Hölle entstiegen, sondern aus den vielen Mitten unserer Gesellschaft kommen - und sich für "konsequenter" im Denken und Tun halten, so dass sich die Gesellschaft für ihre Missratenen "Was machen wir falsch?" zu fragen haben, wie es Eltern missratener Kinder oft ebenfalls tun. Oft jedoch ohne Bereitschaft zu aufrichtiger Antwort.

Erfahrung mit vielen Rechtsextremisten - wie auch mit anderen Extremisten - ist, dass sie Probleme der eigenen Biographie, persönliche Zukunftsängste durch politischen Extremismus "vergesellschaften", sich verklären und sich anderen verklären.

Es ist zwar nicht immer so, aber ein extrem verbreitetes Phänomen - und droht bei mehr und mehr Menschen in Erscheinung zu treten, je günstiger die Verhältnisse dafür sind, je weniger die ordentliche Politik leistet, überhaupt ordentlich zu sein und deshalb an Glaubwürdigkeit verliert, den postulieren Prinzipien zu entsprechen - und Probleme lösen zu können.

Wäre der Blick für die individuellen Dispositionen und die politischen Faktoren geschärft, so hätte die Rede mit Rechtsextremisten in vielen Fällen nicht bei den Problemen von Politik anzusetzen, sondern gezielt auf die individuelle Disposition das vorerste Anliegen zu sein, mit Rechtsextremisten über sie selbst zu sprechen und ihre Verklärungen dazu ins Verhältnis zu setzen.


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#43

RE: Reden mit Rechtsextremisten

in Antifaschismus.de 07.07.2019 19:42
von Markus Rabanus • 10.091 Beiträge

"Es steht nicht hinter jeder Laterne ein Rechtsextremist."

Stimmt, vielerorts bloß hinter jeder 3. oder 5. Laterne.
Ironie OFF 🐍


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#44

RE: Reden mit Rechtsextremisten

in Antifaschismus.de 07.07.2019 22:14
von Markus Rabanus • 10.091 Beiträge

Dass es solche Leute gibt, verdrießt weniger als die Masse derer, die solche Leute wählen.


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#45

RE: Reden mit Rechtsextremisten

in Antifaschismus.de 08.07.2019 14:07
von Markus Rabanus • 10.091 Beiträge

@Jens, dass jederlei Extremismus nicht vom Himmel fällt, sondern aus den diversen Mitten unserer Gesellschaft kommt, schreibe ich immer wieder, aber aus solcher Mitverantwortung erledigt sich nicht die Eigenverantwortung derer, die zu Extremisten werden.
Und haben die auch die Ablehnung einzustecken, mit der sie den Mitten begegnen und weitere Mitten schaffen.

Deiner Ansicht, dass der Umgang mit der AfD kontraproduktiv sei, würde ich in vielerlei Hinsicht zustimmen, aber dann liegt es daran, dass es vielen braven Leuten an Übung fehlt, an Tiefe des eigenen Wertekanons. Aus solchen Defiziten den Schluss zu ziehen, dann auf Wattebausch umzusteigen, ist vollends falsch.

Dass meine Ansprache viele nicht überzeugt, hat damit zu tun, dass ich nicht für alle individuell da sein kann, denn so gut kennt man einander nicht.
Und dann ist es so, als wenn ein Lehrer vor der Klasse steht und etwas von höherer Mathematik erzählt, wie sie mancher versteht und ich nicht.

Aber zu oft gelang es mit den IniDia-Methoden, so dass ich es mir dann auch nicht ausreden lasse von netten Mitbürgern, die dergleichen nicht ansatzweise schafften und ihr großkollektives Versagen auf alles verallgemeinern, um sich rechtfertigen zu können.


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