Bildung war auch auf dem Zepp schwach. Gut waren bloß ein wegen Lehrermangels quer eingestiegener Diplombiologe ohne Lehrerausbildung, aber Wissenschaftsliebe weckend, sodann mein vorletzter Klassenlehrer, der aber nach einem Jahr keine Lust mehr auf das Zepp hatte, weshalb ich an den mir gegenüber feindseligen "Heiland" geriet - und toll auch mein letzter Diplomsportlehrer.
Alle anderen waren echte Pfeifen. Vor allem phantasielos, dass Unterricht "unterhaltsam" sein und Freude machen muss.
Teils widerlich autoritär, was mich bloß rebellischer machte. Teils faul, dass sie sämtliche Klassenarbeiten im ohnehin knappen Unterricht statt zuhause korrigierten, so dass ich ihnen auch Tage später meine Klassenarbeitshefte in die Tasche mogeln konnte, um "kollektiv gründlicher ausgearbeitet" bessere Noten zu bekommen.
Teils aber auch derart sanftmütig-schlaffe Lehrer, an denen sich der Frust von Mitschülern austobte, wenn mir nicht die Beschützerinstinkte durchknallten.
Mein Eindruck damals: Lehrer werden fast immer die FALSCHEN
Ob es auf dem BGL diesbezüglich besser war, weiß ich nicht so genau, weil ich zwecks Gier auf dem langweiligen Internat so vielen Schülern Nachhilfe gab und dadurch endlich lernte, dass es für das Abi reichte, zudem ich dort Schülersprecher war und mich im eigenen Büro hinter verschlossener Tür neben dem Lehrerzimmer auszuschlafen vorzog.
Ich wollte eigentlich nie "für das Leben lernen", womit das Erwachsenenleben gemeint war, denn ich lebte ja schon - und deshalb hat Schule so zu sein, dass es schon dem Schülerleben nutzt. Das ist schwierig, nicht in allem machbar, schon erst recht nicht mit heutigem Schnell-Abitur, aber das Interesse muss Ansatz sein.
Damals war es zu sehr "verordnete Selbstdisziplin" (Widerspruch in sich), ob wir uns freuten oder nicht. Und dann wunderten/empörten sich die Erwachsenen, dass wir uns die Freude auf Abwegen organisierten, mit "Streichen".
Die pädagogischen Ansätze sind heute viel, viel besser - und folglich auch das Lehrpersonal besser ausgebildet, aber noch immer viele zu glatt in den eigenen Biographien, um phantasievoller mit Problemen umzugehen und auch die Kinder phantasievoller machen.
"Du träumst!" darf darf oft kein Tadel sein, sondern Frage und Mutmachung zur Realisierung.
Wobei auch manch' Traum besser bloß Traum bleiben darf, denn grenzenlos ist nur die Phantasie.