Faschismus und Krieg hätten womöglich auch mich pervertiert und die Rache gegen die Städte der Hakenkreuzfahnen herbei gesehnt.
So lernte ich in Berlin und anderen Ländern NS-Verfolgte Juden, Sinti und auch Antifaschisten kennen, denn wem Angehörige gemordet wurden, lässt sich immer auf bloßen Kummer verpflichten, sondern empfindet Zorn. Und sie haben mein vollstes Verständnis, wenngleich ich nicht einverstanden bin.
Die Rache gegen deutsche Städte war bewusstes Risiko derer, die Warschau, Rotterdam und London bombardierten.
Damit rede ich die Rache nicht süß, aber sie war erwartbarer Reflex.
Und wie schaut es heute aus? Es ist die offizielle Doktrin der Mächtigen dieser Welt einschließlich unserer Regierung, einander atomar komplett auszuradieren, falls es zum Krieg kommt.
Aber wem die Drohung mit solcher Rache noch immer Doktrin ist, "totaler" als je zuvor und gar als "Ultima ratio" überhöht, der delegitimiert seine Verurteilung jeder früheren Rache, wie sie deutsche Städte traf.
Das ist jetzt gewiss kein Vorwurf gegen hier irgendwen, aber der Hinweis auf die pervertierende PsychoLogik des Krieges muss jedem bewusst sein und besser auch der Kontext zu heutigen Doktrinen.
Aber ein Vorwurf bleibt all denjenigen, die im guten Glauben sind, zum Frieden genüge Abrüstung, denn wer nicht kapiert, dass es ein UNO-Streitkräftemonopol braucht, belässt den Staaten die Möglichkeit zur Selbstjustiz, die Streitigkeiten militärisch auszutragen. Statt demokratisch und vor Gerichten.