Gibt es denn Namhafte, die von der Türkei als "Diktatur" sprechen?
Wüsste ich nicht, aber was ich ihm und seinesgleichen (Putin, Trump usw.) vorwerfe:
- Nationalismus im Zusammenwirken mit der MHP,
- "diktatorische Politik" durch weitgehende Entmachtung des Parlaments,
- Gleichschaltungsmaßnahmen gegenüber der Justiz,
- Repressalien gegen oppositionelle Medien,
- Repressalien gegen die HDP,
- Verleumdung deutscher Parlamentarier als "Terroristen",
- und auch so Kleinigkeiten wie die Namensgebung für die neue Bosporus-Brücke, die auf Erdogans restaurative Romantik für Großosmanisches schließen lassen.
Und nicht übersehen, dass ich solche Tendenzen auch in Deutschland kritisiere.
Um beim Beispiel der "Yavuz-Sultan-Selim-Brücke" zu bleiben:
Selim I. taugt wenig zum Vorbild. Die Preußischen Herrscher ebenfalls nicht.
Ich bin zwar kein Bilderstürmer, soweit es um Historisches kritisch geht, aber es wäre mir lieber gewesen, wenn man auf den Wiederaufbau des Preußen-Schlosses in Berlin zugunsten eines wirklichen "Humboldt-Forums" verzichtet hätte, um im Herzen meiner Stadt, von der zwei verbrecherische Weltkriege ausgingen, ein großes Zeichen und Zweckgebäude für die Aufklärung und Völkerverständigung zu setzen.
Denn meine Überzeugung ist, dass die Menschheit reformierte und starke Vereinte Nationen als einzige Supermacht brauchen.
Deshalb tue ich mit jeglichem Nationalismus schwer, auch wenn er mir als Patriotismus daherkommt.
LG