Genau das imponiert den Trumps Fans, dass er jeden Mist labern kann, ohne Schaden zu nehmen.
Trump repräsentiert den Teil der Gesellschaft, der sich in Blödheit, Ignoranz und Unverschämtheit gefällt.
Und Trump profitiert davon, dass seine Vorgänger und Rivalen mit innen- und außenpolitischer Halbseidenheit bis hin zu schlimmen Völkerrechtsbrüchen zum "Werteverdruss" beitrugen.
In unserem Land schon vieles ähnlich. Ich hatte jetzt ganz viel geschrieben, aber muss genau überlegen, ob öffentlich, denn zu vielen fehlt der Sinn für Fragen, die nicht sogleich Antwort sind.
Darum nehme ich den Text noch mal in Arbeit, denn es sollte sich hindern lassen, dass Fragen oder Thesen für "Statements" gehalten werden.
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Die Vernünftigeren verlieren an Glaubwürdigkeit, je länger sie die Diskrepanz zwischen Vernunft / Unvernunft, zwischen Prinzipien und Verstößen verschweigen.
Die Diskrepanz, wie sie sich aus politischen Zwängen ergibt, das Richtige oft nicht tun zu können,
a) aus dem Demokratieprinzip, wenn durch Richtiges die Politik an die Falschen verloren geht,
b) aus weltpolitischen Zwängen, wie sie sich aus alliierten und wirtschaftlichen Abhängigkeiten und Rivalitäten ergeben, die sich zwar nicht militärisch zu artikulieren drohen, aber schon wirtschaftlich enormes Krisenpotenzial aufweisen.
Nicht alles ist wirklich Zwang, vieles unnötiger Opportunismus, aber lässt sich nicht immer verlässlich unterscheiden.
Vielen wäre es unvereinbar, würden Prinzipienverstöße eingestanden, denn viele glauben, dann dürften sie gar nicht geschehen - und besonders ich immerzu könnte solch' Eindruck erwecken, wenn ich so oft Völkerrechtsverstöße reklamiere, aber genauer besehen lautet meine Empfehlung meist anders:
Rechtsbrüche, die sich nicht hindern lassen, solltem dann aber wenigstens als Rechtsbrüche reklamiert werden.
Werden wir in Rechtsbrüche einbezogen, so braucht es erst recht noch mehr das Eingeständnis der Kapitulation unter Protest.
Was spricht dagegen?
Vor allem der rechtsstaatliche Anspruch von Politik, sich ans innerstaatliche Recht und Völkerrecht zu halten.
Schon das Bundesverfassungsgericht wäre herausgefordert, eine des Rechtsbruchs geständige Regierung der Verfassungswidrigkeit zu beschuldigen.
Und wenn der Rechtsbruch eine außenpolitische Relevanz hat, dann würde das Eingeständnis zu internationalen Schadensersatzansprüchen führen.
Derlei Erwägungen könnten ein Hauptmotiv für die Leugnung sein.
Ein weiteres Motiv allemal, dass ohnehin niemand gern' gesteht, an falschem Spiel beteiligt zu sein.