ich erklärte mich seines und auch deines "besten Willens" ausdrücklich gewiss, aber ich kritisiere den Effekt einer selektiven Argumentation, die sich auch nicht aus Gleichsetzungsbefürchtungen rechtfertigen lässt.

Kürzlich gedachte US-Präsident Joe Biden eines rassistischen Massakers an Schwarzen und sagte treffend, dass sich aufgeklärte Gesellschaften der eigenen historischen Verbrechen zu stellen haben.
Desgleichen in Australien, desgleichen in Kanada - und ausgerechnet uns sitzt mit der AfD ein politischer Abschaum in Parlamenten, der das Erinnern an das widerlichste Verbrechen der Menschheitsgeschichte die Nation entehre.
Denen sei gesagt >> Keine Ehre ohne Ehrlichkeit <<
Dem Rassismus und Nationalismus ist die wahre Geschichte wie Klotz am Bein. Und das ist auch richtig so.

#Kollektivhaftung gibt es jede Menge zurecht, weil alternativlos, wenn uns an Wahlgeheimnis liegt, z.B. als Staatshaftung ggü. BürgerInnen, ggü. Unternehmen, ggü. anderen Staaten, z.B. als Aktiengesellschaft, auch wenn es nur wenige waren, die entschieden, dass Schummelsoftware in Autos verbaut wurde.

ich bin oft dort und freue mich jedes Mal, dass dieses Mahnmal so vielen Menschen der Welt gefällt und zwar ganz unabhängig vom Ästhetischen, sondern wegen der Größe der Symbolik, mit der Deutschland seiner historischen Verbrechen gedenkt.

ich bedauere alle, deren Distanz zu diesem Mahnmal daraus ist, dass ihnen solche Erfahrungen fehlen. - aber ich kann es verstehen, denn auch ich war in der Planungsphase von dieser Version nicht überzeugt - erst die Erfahrung brachte den Wandel

"Es ist eine Unsitte unseres ungläubigen Zeitalters, abweichende Meinungen als Religion abzutun. Als würde sich damit die Diskussion erübrigen. Besonders Konservative glauben, die Bewegung zum Schutz des Klimas intellektuell mit dem Hinweis erledigt zu haben, es handele sich eigentlich um eine Religion."

Das ist von Alan Posener merkenswert (gut) beschriebene #Unsitte, wobei ich als Atheist mich längst nicht in einem "ungläubigen Zeitalter" wähne, denn dafür schmücken sich weltweit zu viele Konservative mit Religion und unterstellen anderen falsche Religion.

Zum Rest ist schon vieles gesagt - und es bleiben Reizworte, für die ich nicht auf Einigung bestehe, aber wenn ich bspw. #Schuldkult höre, den ich nicht verwende, doch wenn schon, dann wäre solcher Kult für die Shoa allemal angebrachter als der viele religiöse Schuld- und Opferkult.

Antje D., ob jemand "mit oder ohne Verurteilung" stirbt, sollte einzig davon abhängig sein, ob eines Verbrechens schuldig oder nicht.

Dass viele NS-Verbrecher so spät vor Gericht landeten, war denen schon unverdienten Glückes genug.

Nun verstanden oder wollen Sie solchen Leuten die "Unschuld" belassen?

Thomas S., warum ist Ihnen das ein Gegenargument?

Ich sehe es tatsächlich so, dass jeder an einem völkerrechtswidrigen Krieg Beteiligte verhandelt und im Falle der Schuldhaftigkeit verurteilt gehört.

Darum befürworte ich den IStGH und auch in heutigen Kriegen die Kriegsgefangenschaft, wenngleich sie mir aus Gründen des ethischen Fortschritts human stattzufinden hat, um sich nicht selbst eines Verbrechens gegen die Menschlichkeit schuldig zu werden.

Und dennoch hinkt Ihr Vergleich, denn der Unterschied ist groß, dass es eine Allgemeine Wehrpflicht gab und keine Pflicht, in Vernichtungslagern zu arbeiten, es sei denn, jemand gehörte zu den vielen Millionen, die in solche Lager verschleppt wurden, zu Zwecken der Zwangsarbeit und Ermordung.

Können Sie das ein bisschen nachvollziehen?

Thomas S., meine bei uns lebende Mutter ist 98 Jahre alt und hat "den Bezug zu ihrem Leben" weit weniger verloren als zu dem, was vor zwei Stunden war.
Also: Wenn Sie Ahnung von Ihrem Job haben, dann reden Sie nicht solchen Stuss daher, als seien alle Alten gleich.

Im Übrigen wird ein Gericht alles Heranziehbare prüfen und würdigen, z.B. die Jugendlichkeit einer Beschuldigten, wie auch das inzwischen Alter, aber Vergebung kann nur dann richtig sein, wenn die Schuldvorwürfe nicht greifen.

Raphael W., das wird ganz sicher geprüft, aber hoffentlich auch, dass 76 Jahre ohne Anklage verbringen zu dürfen, nach bezahltem Mittun in einer Massenmordanstalt, ist an Milde Übermaß.

Und wem war sie in den 76 Jahren loyal?
Endlich den Opfern oder noch immer den Tätern?
Trug sie jemals zur Aufklärung bei?

Ich weiß es nicht, aber vom Ergebnis solcher Prüfung hinge mir viel für das Urteil ab.

Ul: "Muss das Offensichtliche wirklich detailliert bewiesen werden?"

@Ul, wäre sie Sekretärin in einem Kinderporno-Ring, würden so einige deine Frage bejahen, denen hier die Tränen um eine Frau kullern, die in einer Kindermassenmordanstalt ihr Geld verdiente - und 76 Jahre ohne Anklage blieb.

Helmut H., ich hatte noch Lehrer, die so redeten wie du - und wir hatten wenig Freude an einander, ohne dass es sich ändern ließ.

Und ich hatte auch solche Mitschüler aus entsprechenden Elternhäusern, die ich tatsächlich hätte verhauen und ausgrenzen können, aber nur einmal rutschte mir im Affekt eine Ohrfeige aus.

Das war am 1. Schultag auf dem Zeppelin-Gymnasium-Lüdenscheid - und der Mitschüler hieß Jürgen Bl...
Folgerichtig kassierte ich eine Ohrfeige vom Klassenlehrer, der allerdings auch diesen Jürgen hätte kritisieren sollen, als andere den Hergang erklärten - und dieser Jürgen seinen Ekel-Spruch mit Gewaltbereitschaft garniert hatte.

Aber auch diesem Jürgen war weit mehr geholfen, wenn ich dafür sorgte, dass er unter Abkehr von miesem Denken mehr Freude bereitet und hat.

Antifaschisten gibt es Gescheite und Blöde. Wenn du nur Blöde kennst, dann liegt es an dir.

nein, die Chaplin-Rede wurde 1940 geschrieben & Chaplin hätte wohl kaum die Maskenpflicht mit Auschwitz verglichen, wie es sich hier einige einbilden - und Sie hoffentlich nicht

ich wüsste von keiner besseren Rede, die so kurz und allzeitig gültig wie diese Chaplin-Rede wäre - und doch ist auch die beste Rede nicht davor gefeit, von Idioten für Idiotisches umfunktioniert zu werden, sie sei im Jahr 2021 "aktueller denn je".

Denen sei gesagt:
Chaplin hätte niemals die Maskenpflicht mit "Judenstern" und Deportation in Vernichtungslager verglichen, wie es sich nicht wenige unserer bis zur Perversität verwöhnten "Querdenker" einbilden.

Hess war eindeutig VERRÜCKT, denn zu glauben, dass sich Großbritannien nach Hitlers Bruch des Münchner Abkommens und der Zerstörung Polens nun auch noch zulasten aller europäischen Staaten mit Nazi-Deutschland Frieden schließe, war verrückt, wie gleichermaßen sein Hitlerkult und der esoterische Krams. - Aber nicht verrückt im Sinne von Schuldunfähigkeit, denn die Verbrechen des NS-Regimes waren zu offenkundig, um sie sich schön reden zu können.

Lisa, auch wir beide würden ungern' in einer "Adolf-Hitler-Straße" wohnen.
Hunderte Straßen und Plätze hießen so und wurden glücklicherweise umbenannt.