Wilhelm Unrau, das "Übrige" sehe ich doch auch so.
Mit Putin anders, denn seine Machtlosigkeit gegen den Baustopp wird er irgendwie kompensieren müssen - und da es sich wirtschaftlich kaum machen lässt, wird er politisch kontern - und sich wat aussuchen, wat sich ihm nicht hindern lässt.
Nun könnte auch das wieder westliche Sanktionen zur Folge haben, z.B. Sperrung von N1, aber ob das dann die westeuropäische Wirtschaft mitmacht, auf teure Lieferanten zu wechseln, wäre die eine Frage - und ob sich ein Putin innenpolitisch überhaupt leisten kann oder vom Volke gezwungen würde, vor dem Westen "einzuknicken", müsste sehr gut kalkuliert sein.
Und nach allen Erfahrungen mit innenpolitischen Umwälzungen autoritärer Systeme lässt sich schwer prognostizieren, mit wem und wie es danach weiter geht.
Russland als noch immer wenig harmonische Vielvölker-Föderation und riesige Atommacht ist dann eben nicht bloß ein Syrien, wo sich nahezu beliebig mit Tornados gucken lässt, wo bombardiert werden soll und wo nicht, um irgendeiner Besserung zu dienen.
Niemand kann Politik vom Ende her denken, aber wir sahen mit Vietnam, Afghanistan, Irak, Libyen, Syrien, dass oft zu wenig gedacht oder uns falsche Hoffnung gemacht wurde.
Oder ahnte jemand im Jahr 2001, wie lange wir "Deutschland auf dem Hindukusch verteidigen"?
Ja, ich ahnte es - riet deshalb davon ab und empfahl anderes.
Die Scharfmacher setzen sich oft nur durch, indem sie die Risiken runterspielen - und schlimmer, wenn sie die Warner verleumden.