Das sehe ich anders, denn die Niedrigzinspolitik bekam mir zwar persönlich gut, aber das darf mir kein Grund zur Kritiklosigkeit sein, denn ein jahrelanger Zinssatz unter 2 Prozent, zu dem niemand jemandem Kredit geben würde, es sei denn aus Liebe, hat mit Wirtschaft nichts mehr zu tun.
Binsenwahr >> Niedrige Zinsen blähen Kapazitäten auf und auch die Preise, wenngleich nicht immer in allen Marktsegmenten, aber erheblich bspw. die Immobilienpreise, die jetzt mit steigenden Zinsen wieder sinken.
Ähnliches kann der Börse passieren.
Das ließe sich auch als "Konsolidierung" auffassen, wenn es nicht für viele ruinös wäre, die sich bei Niedrigzinsen noch rentabel verschuldeten, jedoch nicht entsprechend höher tilgten.
Ich schreibe nichts Neues, aber ich möchte auch nicht, dass vergessen wird, wie es zum Lehman-Crash kam. Und gemeint ist nicht der Tag selbst, an dem die Blase platzte, sondern was sie aufblies.
Für mich war nicht das erste Mal, denn Ähnliches gab es auch in den Achtzigern in GB, Schweden usw. plus BörsenCrash 1987.
Überdies ist #Inflation längst nicht immer auf schwindendes Währungsvertrauen rückzuführen, sondern (wie du ebenfalls sagst) Preissteigerung aus #Angebotsverknappung durch Naturkatastrophen oder jetzt durch Krieg und auf dessen Trittbrett dann notorisch auch Mitnahmeeffekte, weshalb durchaus eine #Übergewinnsteuer Sinn machen würde & praktisch nicht schwieriger umzusetzen wäre als die Rettungspakete während der COVID-Pandemie, als mit Vorjahresumsätzen die Hilfen bemessen wurden.
Und wieder ist nicht alles gleich, denn eine Übergewinnsteuer lässt sich in von weltmarktaktiven Konzernen unterlaufen, indem sie uns weniger beliefern, wenn es wichtige Staaten nicht gleichtun.
Geldpolitik gehört zum Schwierigsten. Einerseits braucht es Inflation, andererseits schafft sie Probleme. Der Krieg macht es noch komplizierter & kostet Wohlstand. - Auch darum treibe ich Friedensforschung (.de) 😎
Dass Krieg Wohlstand kostet, sehe ich nicht als Schuld der EZB, weshalb sie mir auch keine Fehler einräumen muss, denn jeder Zinssatz unterhalb der Marge, zu der vernünftige Leute einander Geld leihen würden, hätte noch "Wirtschaftsankurbelung" genug zu sein.
Wenn aber unsere Wirtschaft derart verwöhnt ist, nur noch mit EZB-Geld & staatlichen Subventionen arbeiten zu können, dann würde das Vertrauen ins Geld auch ohne Katastrophen und Krieg schwinden.
Ich jedenfalls investiere jetzt, denn es werden wieder Baukapazitäten frei & wir haben enorm viel zu tun, z.B. für die Energiewende.