Lieber Richard, die Wirksamkeit unserer Facebook-Aktivitäten entspricht halt dem geringen Interesse an unseren Anliegen und/oder unseren Darstellungen, aber mir wäre es kein Grund zum Präsenz-Verzicht, denn darunter würde a) die inhaltliche Weiterentwicklung leiden.
b) Und wer suchet, soll finden ;-)
Überdies arbeite ich mit mehr Beiträgen befreundeten Facebooks zu, von denen einige Auftritte öffentlichkeitswirksamer dem Bedürfnis vieler Menschen entgegenkommender sind, indem sie sich parteiischer für vermeintlich oder tatsächlich kleinere Übel positionieren, was zwar nicht falsch ist, aber oft zu antagonistisch und zu wenig auf eine gemeinsam zivilere Weltordnung orientierend.
Ausschließlich Facebook zu bedienen, hielte ich allerdings für falsch, denn Facebook verhindert bewusst strukturiertes Diskutieren, wie es traditionelle Foren ermöglichen, sondern will einfach nur viele "Klicks" für die Werbeeinblendungen generieren - und dafür ist Facebook als "Stimmungs-Pinnwand" gerade recht, denn "Stimmung" hat jeder Mensch jeden Tag reichlich, während "Einsichten" seltener. Die Stimmungsmache ist der Vernunft dann leider eher abträglich.
Obgleich das viele gescheite Leute wissen, funktionieren Foren nicht mehr oder nur noch sehr eingeschränkt, denn Facebook, Twitter usw. machen die User unabhängiger von Macken, Frust und Willkür der Forenbetreiber. Auch daran scheiterten die einst großen Foren, die wir als Initiative-Dialog.de unter der Domain www.diskussionen.de betrieben - und scheiterten also auch an meinem missionarischem Bedürfnis - sukzessive, je mehr die Leute Facebook & Co. für die eigene "Selbstbestimmung" oder meinethalben auch "Blase" entdeckten.
Heute bin ich froh, denn große Foren waren sehr anstrengend, oft angegriffen - und wurden längst auch urheberrechtlich riskant, denn in großen Foren ließe sich auch mit permanent erweiterten "Upload-Filtern" nicht gewährleisten, dass nicht irgendjemand eine Urheberrechtsverletzung ins Forum postet, um dem Betreiber den juristischen und wirtschaftlichen Garaus zu machen.
Dem ließe sich allenfalls dadurch beikommen, dass sich die Forenteilnehmer verfolgbar identifizieren, aber so weit mag kaum jemand gehen, wenn das Thema abstrakter ist als bspw. die Suche nach einer fehlenden Briefmarke, Radkappe, Frau usw.
Foren sind also nur noch in kleinerem Kreise möglich, wenn keine urheberrechtlichen Risiken daraus erwachsen sollen.
Die Risiken würden
a) mit der Größe der Öffentlichkeit wachsen, denn dann genügt Angreifern Neid oder Wettbewerb,
b) mit dem verfolgten Foren-Anliegen, denn die Initiative-Dialog war antiextremistisch unterwegs und machte sich die eifrigsten Idioten zu eifrigsten Angreifern.
Immerhin jedoch lohnen Foren wenigstens zur strukturierten Schnell-Erfassung eigener Beiträge, die man anderswo postet (Leserbrief, Facebook), um die Thematik weiterzuentwickeln.
Sobald die Verbesserung lohnt, dann lohnt auch die Mehrarbeit, den Fortschritt auf den Themen-Websites zu dokumentieren. - So mache ich das seit langem, zumindest seit die irre Arbeit mit großen Foren entfiel und mehr Zeit für die Website-Entwicklung war.
Und so hätten wir es hier auch machen können, aber leider waren die Admin-Erwartungen an solches Forum zu hoch gesteckt.
Facebook leistet mir im Vergleich zu öffentl.rechtl.Reportagen. Nachschlagewerken, Büchern wenig Information. Also deshalb wäre ich nicht dort. Aber es leistet mir oft Anregungen zur Thesenverbesserung. UND immerhin auch sehr nette Kontakte.
LG