#586

RE: Ukraine-Krieg

in Friedensforschung.de 18.05.2022 15:16
von Markus Rabanus • 10.091 Beiträge

Der Beitritt mag die NATO militärisch stärken, ist aber politisch bedauerlich, denn insbesondere Schweden kam in Zeiten des "Kalten Krieges" oftmals eine Vermittlerrolle zu.

Seitens der Türkei droht ein Veto, denn Erdogan wirft den Beitrittsersuchenden "Terrorismus-Unterstützung" vor.

Moskau drohte mit Konsequenzen, falls der Beitritt vollzogen werde.

>> www.inidia.de/ukrainekrieg.htm


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#587

RE: Ukraine-Krieg

in Friedensforschung.de 18.05.2022 18:43
von Markus Rabanus • 10.091 Beiträge

So sehr ich Putins Krieg verurteile - und auch die "Heim-ins-Reich"-Attitüde, so abwegig sind die Shoa-Vergleiche, denn mir scheint eher das Gegenteil >> Putin bildet sich ein, aus Ukrainern "wieder" Russen machen zu können, während der Antisemitismus Juden "ausvolken" will.
Es scheint notorisch für die Erben der Judenmörder, dass sie in nahezu jedem Konflikt die Verbrechen der eigenen Vorfahren wiederholt sehen möchten, als sei dadurch das von Deutschen vergossene Blut aus dem Erbe gespült oder wiedergutzumachen.


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#588

RE: Ukraine-Krieg

in Friedensforschung.de 21.05.2022 14:11
von Markus Rabanus • 10.091 Beiträge

"Mariupol kapitulierte" wäre erwähnenswert & zu erörtern,
2. woran es liegt, dass die NATO nicht selbst den Vormarsch stoppt,
3. wie Lambrecht binnen drei Monaten zu verantworten habe, dass die von der CDU jahrzehntelang mit Hunderten Milliarden € ministrierte Bundeswehr so wenig Hilfe zu leisten vermag.
Aber wir machen ja lieber Wahlkampf in Dauerschleife. - Ich nicht, denn ich sehe Deutschland weder berufen noch in der Lage, anderes zu tun, als die NATO insgesamt (nicht nur Polen, Balten) von Deutschland verlangt - und mit dem Völkerrecht vereinbar bleibt.


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#589

RE: Ukraine-Krieg

in Friedensforschung.de 21.05.2022 14:23
von Markus Rabanus • 10.091 Beiträge

ausnahmsweise habe ich mal für die niedrige Wahlbeteiligung Verständnis, denn in Anbetracht des Krieges vermochten die Wahlkampfthemen nur wenig "Glück zu verheißen".


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#590

RE: Ukraine-Krieg

in Friedensforschung.de 21.05.2022 14:39
von Markus Rabanus • 10.091 Beiträge

ja, das denkt wahrscheinlich auch Polenz von mir - und ich hätte wohl besser "GroKo" schreiben sollen, die er mir zu sehr leugnet, aber ich hielte mehr davon,
1. den Drahtseilakt des Krieges zu diskutieren anstelle von "Wir waren dem Putin nicht böse genug." oder "Wir waren dem Putin nicht nett genug."
2. Wie es werden soll und sich erreichen lässt, falls die Waffen mal irgendwann schweigen.


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#591

RE: Ukraine-Krieg

in Friedensforschung.de 21.05.2022 16:58
von Markus Rabanus • 10.091 Beiträge

Na ja, "Puffer gegen die islamische Welt" wäre ohnehin falscher Ansatz, vor allem in Friedensfragen, denn besser wären Konzepte, wonach Staaten wie die Türkei und Ukraine zu guten "Brücken zwischen den Welten" ausgebaut worden wären - anstatt sie als "Frontstaaten" aufzufassen.

"Wandel durch Handel" ist viel im Gerede, aber maßgeblich sind die gegenseitigen Vorteile daraus, nicht die Politik. - So auch mit China, Saudi-Arabien usw.


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#592

RE: Ukraine-Krieg

in Friedensforschung.de 23.05.2022 13:12
von Markus Rabanus • 10.091 Beiträge

Der Autor klittert ungeheuerlich die Geschichte, wenn er die Mio. KZ-Opfer zu Helden des Widerstands verklärt, z.B. mit folgendem Satz:

"Das lehren uns die Erfahrungen jüdischer Deutscher, der Menschen im Widerstand, in der militärischen Gegenwehr, die bereit waren, den Protest mit KZ-Aufenthalt zu bezahlen."

Das waren die Ausnahmen unter Millionen KZ-Opfern - und wenn er wenigstens Warschauer Aufstand geschrieben hätte, aber wer sich dort nicht ergab, den traf die Kugel und kam nicht in die Vernichtungslager.

Oberdrein der Unterschied zwischen Shoa und Ukrainekrieg folgender ist:
Der NS betrieb eine "Arisierung" ohne Assimilierung der Juden und das gipfelte in der Judenvernichtung, während Putins Ukrainekrieg viel eher den "Heim-ins-Reich"-Kriegen des NS vergleichbar sind, sicherlich auch mit "Russifizierung", aber per Assimilierung.

Kaum ein Satz richtig, alles schräg.

Auch ich unterschreibe den von ihm kritisierten Offenen Brief nicht, aber ich brauche für die Verteidigung der Ukraine nicht mehr als das Völkerrecht, wie es in Artikel 51 VN-Charta beschrieben ist und Putins Aggression per UNO-VV verurteilt.

Und wie ich schon schrieb: Die Wehrhaftigkeit taugt für Starke. Alle anderen brauchen Beistand.


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zuletzt bearbeitet 23.05.2022 13:14 | nach oben springen

#593

RE: Ukraine-Krieg

in Friedensforschung.de 23.05.2022 14:39
von Markus Rabanus • 10.091 Beiträge

Meine Kritik geht doch nur auf das Zitierte ein - und "Perspektivwechsel" ist es halt nicht, denn das Selbstverteidigungsrecht war immer Völkerrecht und das Beistandsrecht ebenfalls.

Einzig neu >> die Vereinten Nationen hätten den Beistand es zu gewährleisten.

Und da sich die Vereinten Nationen mal wieder nicht als effektiv erweisen, ist fast wieder alles beim Alten.

"Fast", denn wir leben im Atomzeitalter und somit im Feiglingsspiel.

#Feiglingsspiel ist kein Spaßbegriff, sondern beschreibt genau den Grund, weshalb die NATO bislang der Ukraine den militärischen Beistand nur mit Waffenlieferungen bedient, denn eigentlich gehören Truppen geschickt und der Aggressor rausgejagt.


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#594

RE: Ukraine-Krieg

in Friedensforschung.de 23.05.2022 15:38
von Markus Rabanus • 10.091 Beiträge

lbst. Dieter K., das ist der leidige Schulbuch-Pazifismus, als sei Pazifist, wer sich ohne Wehr den Kopf abschlagen lässt, während wahrer #Pazifismus weder Schwert noch Pflugschare ist, sondern der Selbstjustiz mit Gewaltmonopol beikommen will.

Den Schulbuch-Pazifismus nenne ich #Passionismus oder #JesusPazifismus. - So werden viele Christen nie nennen wollen, denn es wäre doppeltes Eingeständnis,
a) dass sie sich ans Schwertverbot nicht halten,
b) dass sie doch nicht so sehr aufs Jenseits hoffen, wie es Jesus von ihnen verlangte.

Gänzlich verschieden davon die Problematik, dass nicht jedem Krieg Kampf, Töten, Sterben und Zerstörung lohnt.

Diesbezüglich so oder anders zu wollen, hat niemand jemandem Vorschriften zu machen, denn schlimm genug, dass in Kriegen kollektiv gehaftet wird - unabhängig von Un/Schuld aus persönlichen Entscheidungen.

Und schlimm genug, dass dieses Menschenrecht durch Krieg in Misskredit gebracht wird - und Krieg zur Heiligen Sache gemacht wird.

Ich will die Ukraine verteidigt sehen, aber die Ungewissheit des Preises an Menschenleben und Zerstörung. obendrein das Risiko eines durch nichts entschuldbaren Atomkriegs belastet sehr.


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#595

RE: Ukraine-Krieg

in Friedensforschung.de 23.05.2022 16:03
von Markus Rabanus • 10.091 Beiträge

Christian S., a) die Alliierten zögerten zu lange, eigene Leben aufs Spiel zu setzen, denn nur deshalb kam es zum Münchner Verrat an der Tschechoslowakei, den unsere Schulbücher als "Appeasement" verklären.

b) Die Alliierten hatten es mit einem NS-Deutschland zu tun, welches noch keine Atomwaffen hatte, denn das ist einer von drei Gründen, weshalb die NATO bislang nicht tut, was sie gemäß Völkerrecht tun dürfte >> Mit eigenen Streitkräften in die Verteidigung der Ukraine eingreifen. - Das tut sich nicht sonderlich leicht.


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zuletzt bearbeitet 23.05.2022 22:28 | nach oben springen

#596

RE: Ukraine-Krieg

in Friedensforschung.de 23.05.2022 21:51
von Markus Rabanus • 10.091 Beiträge

Putin hat sich für den Krieg entschieden, weil er womöglich wusste, dass die NATO der Ukraine nicht beispringen mag oder nicht vorbereitet war.
Ob wir mit unseren Osterweiterungen und Ostseepipelines zu lieb oder zu böse mit Russland waren, bleibt Spekulation aus mechanistischem Denken - und hilft der Ukraine nicht weiter.


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#597

RE: Ukraine-Krieg

in Friedensforschung.de 23.05.2022 21:53
von Markus Rabanus • 10.091 Beiträge

20220522
Mit solcher Inanspruchnahme dürfte Ben Ferencz nicht einverstanden sein - und hat mit #Völkerrecht zu wenig gemein.
Wenn z.B. in einem Land schwerste Verbrechen gegen die Menschlichkeit begangen werden, dann darf gegen dieses Land sehr wohl ein #Angriffskrieg geführt werden, allerdings nicht ohne UNO-Mandat.
Das völkerrechtliche UNO-Gewaltmonopol macht seit dem 24.10.1945 den Unterschied zum vorherigen Völkerrecht, dass sich auch die Selbstverteidigung daran zu halten hat, was die Vereinten Nationen vorgeben - als Absage an die Selbstjustiz.
Dass wir mit der Effektivierung des UNO-Gewaltmonopols nicht vorwärts kommen, belässt die Streitigkeiten den Schlachtfeldern.
"Frieden um jeden Preis" - Wie kommt er darauf? Und welchen Preis mag er zahlen? Der weiß keine Antwort, zumindest bleibt er sie schuldig.
-----------------------------
Nichts Falsches lernen, denn der Spruch taugt schon auf dem Schulhof nur für die Kräftigen.
Ohne effektives Gewaltmonopol herrscht das "Recht des Stärkeren".
Und dann die Opferperspektive - zwar immer wichtig, aber falsch, wenn überhöht, denn daraus wäre Selbstjustiz, primitives Recht und Rache.
-----------------------------
@Andreas ..., dein "Ihr" wozu und wer?
Ich sehe mich jedenfalls in keinem "Wir", das sich vom "Ihr" unterschiede, falls es "schief läuft" - und das tut es gegenwärtig massiv.
Obendrein kanns du bei mir überall lesen, dass ich für die Verteidigung der Ukraine eintrete. - Das geht in deinem "Ihr" unter.
Die Diskrepanzen liegen im Wie und auch der Fehleranalyse, denn tatsächlich sehe ich "uns" durch diesen Krieg im Falschen bestätigt, dem Scheitern infolgedessen "wir" nichts für das UNO-Gewaltmonopol taten, weil eben auch "wir" an der Selbstjustiz festhielten und festhalten - im riskanten Vertrauen darauf, im Wettrüsten immer die Nase vorn' haben zu können.
Aber das Wettrüsten nutzt schon nichts, wenn es die Geografie nicht hergibt, die Schwachen vor Starken zu schützen, ohne sich ins atomare Feiglingsspiel zu begeben.
Ohne Gewaltmonopol herrscht die Selbstjustiz.
Ohne Gewaltmonopol herrscht das "Recht des Stärkeren".
Wem das nicht klar ist, wer das nicht ändern will, dessen "Friedenswille" ist entweder naiv oder nicht echt.
-----------------------------
in meiner Timeline hatte ich die Frage nach Erdogans NATO-Verlässlichkeit rhetorisch gestellt, denn mindestens wird ihm klar sein, dass Finnland und Schweden allemal für die NATO verlässlich sind.
Die NATO-Verlässlichkeit ist obendrein aus zweierlei, wie sich an Deutschland zeigt >>
a) Deutschland ist "politisch sehr verlässlich", aber das hat b) wenig wert, wenn trotz Hunderter Milliarden € Militärbudget der letzten 20 Jahre keine Leistungsfähigkeit gewährleistet scheint.Allerdings tut es mir nur um das viele Geld leid, denn ich hätte es nicht falsch gefunden, wenn Deutschland nach zwei verbrecherischen Weltkriegen militärisch überhaupt nichts mehr drauf hätte, es anderen überließe und sich selbst auf globale Katastrophenhilfe beschränkte.
-----------------------------
Einen langen Krieg wollte und will Putin bestimmt nicht, sondern wird es "müssen", wenn er nicht klein beigeben will.
Putin solchen Quatsch als willentlich zu unterstellen, ist Umweg-Propaganda dafür, dass wir so bald nicht mit Frieden zu rechnen haben.
Daran zweifle auch ich nicht, aber ich brauche für solche Aussichten keine blödsinnigen Putin-Interpretationen.


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#598

RE: Ukraine-Krieg

in Friedensforschung.de 24.05.2022 00:07
von Markus Rabanus • 10.091 Beiträge

Brigitte, sehr unwahrscheinlich, dass Servet sonderlich an einem "großrussischen Reich" interessiert ist, sondern eher drauf erpicht, dass der böse Westen einen drüber kriegt,
ganz gleich, ob Putins Krieg völkerrechtswidrig ist, "weil" ja auch der Westen Böses macht, was ihn womöglich mehr geärgert hat.


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#599

RE: Ukraine-Krieg

in Friedensforschung.de 24.05.2022 01:19
von Markus Rabanus • 10.091 Beiträge

drei Monate Krieg 😡
aus Menschheitsversagen,
dass Menschen solche Macht haben


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#600

RE: Ukraine-Krieg

in Friedensforschung.de 26.05.2022 21:29
von Markus Rabanus • 10.091 Beiträge

so recht du hast - und wir wahrscheinlich nie gerecht sein werden, geht es jetzt ein bisschen mehr um das eigene Land als es bspw. für den Hindukusch behauptet wurde.
Wenn ich mir anschaue, was Deutschland an Flüchtlingen aufnahm/aufnimmt - aus Kriegen, die keine Berliner Ideen waren, dann steht Deutschland zwar weit hinter den kriegsbenachbarten Staaten zurück, aber im Vergleich der Industrienationen so schlecht nicht da.
Und ich persönlich ohnehin, wenngleich bislang keine Ukrainer, aber das kommt sicherlich noch.


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