#646

RE: Ukraine-Krieg

in Friedensforschung.de 11.06.2022 14:22
von Markus Rabanus • 10.087 Beiträge

die Ukraine würde es schon noch geben, aber wenn nach dem Osten der Süden fällt, dann hätte sich der Krieg für Putin sehr gelohnt, zumal wir hier kaum auf dem Schirm haben, ob sich die Sanktionen auswirken.

Das Einzige, was mir im Moment für russische Probleme spricht >> wie weit sich Putin aus seinen Medien zurück gezogen hat und aufgeschwemmt wirkt.

Das macht ihn nicht unbedingt ungefährlicher, aber er scheint mehr und mehr einen Kurswechsel der USA zu fürchten.


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#647

RE: Ukraine-Krieg

in Friedensforschung.de 11.06.2022 15:51
von Markus Rabanus • 10.087 Beiträge

Wolf Ackne, ja, das Problem sehe ich auch, aber mich betreffend ist es ja wirklich so, dass ich aus Perspektive von Friedensforschung und Analyse vieler Kriege ganz anders schlussfolgere als es die politisch entweder verteufelnden oder verharmlosenden Spekulanten tun.

Meine "Kriegserklärung" lautet:

Sobald ein Skrupelloser sich militärisch für befähigt hält, seine Wünsche durchsetzen zu können, genügt es für den Krieg - zumindest aus den Startlöchern.

Deshalb folgende Schritte:

1. Wenn eine Verstimmung so groß, dass eine Seite Truppen auffährt, dann hat sofort militärische Reaktion zu sein, die Verteidigung in einem Maße zu organisieren, die theoretisch sogar stärker sein muss, um Überraschungsmomente verarbeiten zu können.

Im solch' theoretischem Muss von Überlegenheit kehrt sich allerdings die Kriegsgefahr aus Perspektive der anderen Seite unvermeidlich um.

Diesem Dilemma irgendwann mal richtig beizukommen, braucht es halt reichlich Schritte, wie in meinem Weltfriedensplan beschrieben.

Je weiter davon entfernt, desto mehr bleibt es der militärischen Notdurft mit allen Irrtumsrisiken verhaftet, wie jetzt hier weiter beschrieben:

2. Nicht mehr vorrangig, sondern parallel dazu ist die Diplomatie zu intensivieren, dem potenziellen Aggressor gleichmäßige Rückbeorderung anzubieten.

Das fand nicht statt, weil der eigene Aufmarsch fehlte.
Vielleicht war er ja auch unmöglich.

Nicht verwechseln, denn das ist eine ganz andere Diplomatie als jene, von der es m.E. in den letzten Wochen dem Krieg genügend gab, dass im Wege von Sanktionsdrohungen und Kompromiss-Signalen auf nettere Zähmung spekuliert wurde.

Diplomatie - richtig einordnen:

a) Diplomatie hat gegenüber dem Militärischen nur solange "Vorrang", wie das Militärische fern liegt.
Dann lässt sich suchen nach Kompromissen oder der Streitentscheidung im Rahmen der UNO.

b) Sobald sich das Militärische in den Vordergrund rückt, kann das Diplomatische nur noch begleiten und Wege zur Deeskalation vorschlagen.

c) Der absolute Vorrang gegenüber der Diplomatie und dem Militärischen gebührt dem Völkerrecht.

Solcher Vorrang sagt sich leicht, aber hat Tücken:

c1) Eine Tücke ist, dass unserem völkerrechtlichen Instrumentarium viele Normen fehlen, woraus sich die Völkerrechtssubjekte häufig genug falsche Erlaubnisse konstruieren, indem sie ihre "Interessen" nicht auf Berechtigung nach Kants kategorischem Imperativ hinterfragen.

c2) Weitere Tücke ist, dem Völkerrecht an Autorität fehlt, weil keine organisatorischen Konsequenzen gezogen wurden.

Dennoch hat das Völkerrecht Richtschnur zu sein. Wer es mit Fingerzeig auf Völkerrechtsbrecher aufgeben mag, ist nicht besser als der.

3. Für einen Kurswechsel in Richtung verschärfter Ukraine-Verteidigung braucht es mindestens Rückkopplung durch weitere UNO-Sonderversammlung, auch wenn dann weniger Zuspruch als bei der vorherigen zu erwarten wäre.
Aber vielleicht käme es ja auch anders, denn Putins Zerstörungswerk sollte ja Grund genug für Kursverschärfung sein.


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#648

RE: Ukraine-Krieg

in Friedensforschung.de 11.06.2022 23:07
von Markus Rabanus • 10.087 Beiträge

- Gerüchteküche oder Recherche?
- Sachlich oder Schweigen.
- Wildes Spekulieren den Schwurblern belassen.

So aber wird das für Demokratien so kostbare "Vertrauen in die Politik" verspielt.


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#649

RE: Ukraine-Krieg

in Friedensforschung.de 12.06.2022 01:31
von Markus Rabanus • 10.087 Beiträge

es ist ein "Krieg auf ukrainischem Boden" - und mag mit russischen Selbstverständnissen betreffs Ukraine hauptsächlich sein, aber dass es auch mit Rivalität gegenüber der NATO zu tun, ist allemal nicht nachrangig genug, dass wir uns im Frieden glauben könnten.

Völkerrechtlich ist Deutschland zwar nicht als Kriegspartei definiert, solange keine NATO-Streitkräfte mitmischen, aber politisch und militärisch sind wir längst involviert.

Und als "Weltkrieg" würde ich wiederum die militärische Parteinahme nicht bezeichnen, denn noch wird er "regional" geführt.


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#650

RE: Ukraine-Krieg

in Friedensforschung.de 12.06.2022 01:48
von Markus Rabanus • 10.087 Beiträge

"wer" = die Rückwärtsgewandten, denn das bringt jetzt nichts


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#651

RE: Ukraine-Krieg

in Friedensforschung.de 12.06.2022 16:07
von Markus Rabanus • 10.087 Beiträge

Norbert M. Grünewald, ich fand es ein bisschen mies, dass es verlautbart wurde - und sehe Biden jetzt noch mehr in der Pflicht zum Beistand.

Oder er will Selenskij in Richtung Zugeständnisse drängen, denn Verhandlungspositionen können sich auch verschlechtern.

Dennoch wird es so gewesen sein, dass Selenskij mit weniger rechnete. Auch dafür habe ich Verständnis, je danach, was ihm mitgeteilt wurde.

Zwar mochte ich US-Infos nicht glauben, dass es zum Krieg noch während der Olympischen Spiele von Peking kommen würde, denn das hätte sich Jinping nicht bieten lassen,
obendrein konnte die US-Ankündigung auch taktisch sein, dass Putin widerspricht und Friedlichkeit gelobt, was der auch tat, indem er sich über die Ankündigung "amüsierte",

ABER ich war entsetzt, dass sich mit dem doppeltem Überraschungsmoment so viel erreichen ließ, auch wenn hier aus Soli-Gründen die Verteidigung groß geredet wurde.

Irgendwann wird ganz sicher nüchterner analysiert.

Auch das wird dann wieder nichts bringen, denn "Homo sapiens sapiens" will nicht lernen, wenn es dem eigenen Glanze schadet.


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#652

RE: Ukraine-Krieg

in Friedensforschung.de 13.06.2022 00:15
von Markus Rabanus • 10.087 Beiträge

Genau so war es, aber all das war GESTERN - und hilft jetzt nicht.

Was jetzt, wo einmal mehr das Kind in den Brunnen fiel?

1. Deutschland soll tun, was Rückendeckung durch UNO und NATO hat, aber nicht, wonach bloß die östlichen Partner rufen, denn nichts ist blöder für die Verteidigung, als wenn unsere ohnehin schwer zu verteidigenden schwächsten Alliierten Öl ins Feuer gießen.

Macht den Kleinen klar, dass nur zählt, was die Stärksten sagen und tun.

2. Wenn Deutschland als Europas wirtschaftsstärkste Nation sein Industriepotenzial nicht einbringt, dann kann Deutschland den Anforderungen nicht entsprechen.

Um das zu ändern, braucht es überparteilichen Konsens, denn es geht jetzt nicht mehr mit #Marktwirtschaft, sondern braucht Verpflichtungen für die Rüstungsindustrie zu Konditionen von #Kriegswirtschaft, also Produktion zu Selbstkostenpreisen - und bei Verstößen Vergesellschaftung gemäß Art. 15 Grundgesetz und Haftstrafen.

Wenn die dt. Rüstungsindustrie weltweit Profite machen durfte, dann hätte sie besser Gummibären gehandelt, denn Rüstungsindustrie darf mir nur sein zu Zwecken der Verteidigung von Land und Völkerrecht.

-------------------------

Und wenn es danach ginge, "was richtig gewesen wäre", dann sind hier noch immer fast alle auf dem falschen Trip, denn Kriege sind weder durch ##Nettigkeit noch durch #Boshaftigkeit zu verhindern,

sondern einzig dadurch, dass dem völkerrechtlichen #Kriegsverbot eine Politik hätte folgen müssen, auch die Fähigkeit zum Kriege zu verbieten und auf die Vereinten Nationen zu monopolisieren, wie es der Menschheit als wichtigster Lehre aus Weltkriegen und gescheitertem Völkerbund mit der UNO-Charta versprochen ist.

Aber wer sich selbst das Recht zum Krieg vorbehalten will, wie mit Afghanistan und dem Irak geschehen,
wer Völkerrechtsbrüche nach Sympathie sanktionieren will,
der kann auch anderen das Kriegeführen schlecht verbieten.

So jedoch ist das "Lebenswerk" unserer Politiker - der wahrhaften Volkvertreter, denn gewählt von Völkern, die nicht lernen wollen.


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#653

RE: Ukraine-Krieg

in Friedensforschung.de 14.06.2022 15:14
von Markus Rabanus • 10.087 Beiträge

Wenn KRIEG bloß SPIEL wäre - und ich Scholz, dann würde ich Polenz, Baerbock und Merz erlauben, alles an die Front zu werfen, was sie zu werfen fordern - und verfügbar sei - ob mit oder ohne TÜV, ob mit oder ohne Ausbildung, ob mit oder ohne Munition.


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#654

RE: Ukraine-Krieg

in Friedensforschung.de 14.06.2022 17:55
von Markus Rabanus • 10.087 Beiträge

Polenz: "In der Ukraine sprechen viele auch russisch. Französisch sprechende Schweizer:innen sind auch keine Franzosen."

Ja, das stimmt endlich mal wieder, aber an und gegen die französisch sprechenden SchweizerInnen wird auch weder innenpolitisch noch außenpolitisch gezerrt. - Und auch daraus ist ein Teil des Problems.

Das Kind liegt im Brunnen - und wir bekommen es wahrscheinlich nicht mehr heraus.


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#655

RE: Ukraine-Krieg

in Friedensforschung.de 14.06.2022 18:15
von Markus Rabanus • 10.087 Beiträge

Habt beide recht, doch es fehlt zweierlei:

1. Die Parteien des Reichstags benahmen sich wie heute, warfen einander Knüppel zwischen die Beine und spielten dem Autoritären in die Hände.

2. Mit dem Völkerbund wurde kein Gewaltmonopol durchgesetzt. Diesen Fehler wollte die UNO beheben, aber die Völker ließen es zu, dass es so blieb, wie es war.


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#656

RE: Ukraine-Krieg

in Friedensforschung.de 14.06.2022 18:34
von Markus Rabanus • 10.087 Beiträge

Michael H., dass aus Mücken Elefanten gemacht werden, lässt sich nicht immer hindern - und vieles erinnert sehr ans "Sudetenland", an Danzig usw.

Damals wie heute verstummte die Kritik an den Mücken zurecht, als aus ihnen Kriegselefanten gemacht wurden.

Die Menschen müssen lernen, mit Mücken zu leben, nicht mit ihnen zu stechen, nicht stechen zu lassen.
Dazu muss man über die Mücken reden, dass es sie gibt und daraus keine Kriegselefanten sein dürften.


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#657

RE: Ukraine-Krieg

in Friedensforschung.de 14.06.2022 18:45
von Markus Rabanus • 10.087 Beiträge

Tobias W., wäre Ihnen bewusst, dass "Relativierung" eigentlich kein Synonym für "Verharmlosung" ist,
dann würden Sie ganz sicher mehr von den Zusammenhängen verstehen
und nicht nur die Resultate sehen, in deren Beurteilung wir uns einig sind, dass Putins Krieg völkerrechtswidrig ist und deshalb Verteidigung statthaft.


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#658

RE: Ukraine-Krieg

in Friedensforschung.de 16.06.2022 18:40
von Markus Rabanus • 10.087 Beiträge

Wer #Verhandlungen fordert, nicht bloß betteln oder Fototermin haben will, muss etwas mitzubringen haben.
Irgendeine Idee? Mir fällt nichts ein. - Immer schön ehrlich sein.


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#659

RE: Ukraine-Krieg

in Friedensforschung.de 16.06.2022 18:40
von Markus Rabanus • 10.087 Beiträge

ich habe viel Kritik an der Ukraine, aber nichts davon kann rechtfertigen, dass Putin die Ukraine überfiel.
Wer das nicht zu unterscheiden weiß, hat nicht kapiert, was Krieg bedeutet.


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#660

RE: Ukraine-Krieg

in Friedensforschung.de 16.06.2022 18:46
von Markus Rabanus • 10.087 Beiträge

Sofia F., immer schön sachlich bleiben.

>> Wenn es ums "Brauchen" ginge, dann brauchen Sie mich nicht & ich nicht Sie.

Hingegen für mich sehr ärgerlich, dass Russland kriegerisch ist, denn meine Häuser werden mit Gas beheizt - und das wird sehr teuer, weil uns Russland als Lieferant ausfällt.

-------------------

ich happ sowat (Photovoltaik) aber für gr. Häuser, wie sie für Berlin typisch sind, kann es ganz sicher nicht das Gas ersetzen - und obendrein macht es die Gesetzgebung trotz des Krieges noch immer kompliziert. - Schlussendlich das Finanzielle, aber das spielt vielen Träumern ja keine Rolle, solange es nicht an die eigene Tasche geht.


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zuletzt bearbeitet 16.06.2022 20:43 | nach oben springen



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