#151

RE: UNO-Pazifismus

in Friedensforschung.de 29.03.2022 12:19
von Markus Rabanus • 10.092 Beiträge

Nils G., auch dir widerspreche ich nicht in Sache des Ukraine-Kriegs, sondern nur darin, dass du es so klingen lässt, als sei etwas "grundsätzliches Richtiges" durch Putin anders.

Das ist es nicht, denn der Ordnungspolitische Pazifismus besagt nichts anderes zum Recht auf Verteidigung und Beistand, als es in der Charta der Vereinten Nationen steht und auch der Ukraine zugestanden wird - mit Ausnahme des Aggressors und dessen politischen Komplizen.

Der Ordnungspolitische Pazifismus - bei mir heißt er "UNO-Pazifismus" - schlussfolgert aber auch aus diesem Krieg das Erfordernis zur Weiterentwicklung der Vereinten Nationen, damit Streitigkeiten, wie vom IGH und überdeutlich auch von der UNO-SonderVV beurteilt auch durchsetzbar werden.

Solange die Streitparteien stärker sind als die Kräfte der UNO, werden sie sich nicht von den Schlachtfeldern abhalten lassen.
Deshalb braucht es u.a. ein UNO-Streitkräftemonopol.

Fast alle sagen richtig: "JETZT braucht es Helden!" - Klar, die braucht es - dringend und viele - und es gibt sie.

Aber irgendwann muss auch mal Einsicht sein, dass es Helden oft nur braucht, weil wat an der Ordnung nicht stimmt 😉


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#152

RE: UNO-Pazifismus

in Friedensforschung.de 29.03.2022 12:25
von Markus Rabanus • 10.092 Beiträge

Jörg S., trivialisierter Pazifismus war schon immer ein Freudenfeuer für Kulturpessimisten, Bellizisten, Nationalisten und Misanthropen - und die schlimmsten davon hießen nicht Orwell, der vieles richtig sah, sondern Hitler, Stalin usw.


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zuletzt bearbeitet 29.03.2022 12:28 | nach oben springen

#153

RE: UNO-Pazifismus

in Friedensforschung.de 29.03.2022 12:50
von Markus Rabanus • 10.092 Beiträge

Lb. Herr Polenz,
Sie meinen es bestimmt gut,
ABER mit Ihrem "Frieden durch Abschreckung" hoffen Sie halt weiterhin darauf, dass auch Strolche wie Putin & KimBumms an die Abschreckung glauben - und daran glauben, nach allen Verbrechen friedlich in die Rente gehen können oder sich mit Selbstmord zu begnügen, ohne die Menschheit mitzunehmen.

So turnen wir von Krieg zu Krieg - und mitunter "siegen" wir sogar, wie im Irak,
aber "Frieden durch Abschreckung" war nie anderes als Wettrüsten - und die Alternative wäre eben "Frieden durch UNO-Streitkräftemonopol".

Ihnen fehlt die Einsicht und der Reformwillen - und weil zu viele wie Sie so denken, bleibt es bei der Selbstjustiz - gegen die Entscheidungen des IGH und der UNO-SonderVV.

Und irgendwann, wenn wir Pech haben, geht es gänzlich schief.

"So sehr lieben wir unsere Kinder."


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zuletzt bearbeitet 29.03.2022 13:03 | nach oben springen

#154

RE: UNO-Pazifismus

in Friedensforschung.de 29.03.2022 14:13
von Markus Rabanus • 10.092 Beiträge

George G., noch einmal Lern-Modus:

1. Alle UNO-Mitgliedsstaaten haben den IGH "anerkannt", wenngleich mächtige Staaten und Schurkenstaaten mit allerlei national-selbstjustiziellen Vorbehalten ratifiziert, also geschmälert.

2. Der IStGH ist schwächer aufgestellt, weil von mächtigen Staaten und Schurkenstaaten gar nicht erst "anerkannt".

3. Beide Gerichtshöfe leiden nicht nur unter Akzeptanzdefiziten, sondern auch an fehlender Durchsetzungskraft, wie es mit UNO-Streitkräftemonopol zu erarbeiten gilt, damit das völkerrechtlich seit 24.10.1945 geltende UNO-Gewaltmonopol überhaupt funktionieren kann.

Das ist keine "Träumerei", sondern Logik - und bleibt der Menschheit mit der UNO-Charta versprochen.

Träumerei wäre, dass die Bewahrheitung vom Himmel fiele, keiner Anstrengungen bedürfe.

Aber vom Himmel fallen dann eher die Bomben, solange die Staaten welche haben dürfen - und nicht bloß die UNO.

Deine #Naivität liegt der ständig widerlegte Glaube zugrunde, dass die Bösen sich mit weniger Waffen begnügen als die Guten - und dass dennoch mit Waffen stets das Gute siege.

Naiver geht es nicht. - Aber exakt solche Naivität gefällt den Putins am meisten. Und der Rüstungsindustrie ebenfalls.

Die Ukraine verteidigt sich. - Das darf sie, denn so ist das Völkerrecht und seitens UNO bestätigt.

Wir leisten der Ukraine mit Waffenlieferungen Beistand. - Und wir dürften es auch mit eigenen Streitkräften tun, denn so ist das Völkerrecht.

Aber es ist "Mist aus der Not", weil auf falschen Konzepten zur Friedenssicherung basierend.


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#155

RE: UNO-Pazifismus

in Friedensforschung.de 01.04.2022 00:01
von Markus Rabanus • 10.092 Beiträge

Detlev P., a) Sie scheinen zu glauben, die Staaten der Welt würden sich auf schlechte Vereinbarungen einlassen.

b) Und Sie wissen vielleicht nicht, dass uns das UN-Gewaltmonopol mit der UNO-Charta seit dem 24.10.1945 geltendes Völkerrecht ist.
Das wäre Ihnen vorwerfbar - bis zu diesem Hinweis, weil es noch immer nicht in den Schulbüchern steht. - Ich kontrolliere solche Sachen und reklamiere es.

c) Sie scheinen zu glauben, dass wir vor einer Weltdiktatur mit wettrüstenden Staaten sicherer als mit der UNO seien, als dürften Sie glauben, dass wir im Wettrüsten immer und ewig mithalten können und es keinem Schurkenstaat gelingen wird, uns waffentechnisch inkl. unserer Atomwaffen zu neutralisieren.

Sie scheinen zu glauben, dass Atomwaffen immer nur in den Händen von zuverlässigen Leuten sind. - Okay, bis dato mag es so scheinen, denn wir leben ja noch.

Sie scheinen daran zu glauben, dass sich das Gute mit Waffen stets durchsetzt. - Das ist naiv.

Doch um all das geht es jetzt aber gar nicht, denn zu völkerrechtlichen Fortschritten kam es meines Wissens niemals in Kriegen, sondern wenn überhaupt, dann in Friedenszeiten, meist nur in kleinen Zeitfenstern unmittelbar nach kriegerischen Großkatastrophen.

In meinem Post geht es um Kritik daran, dass die gegenseitige Abschreckung zur "Ethik" überhöht wird, während sie allenfalls Notdurft ist, während für Sie offenbar Idealzustand, dass sich jeder Staat im Maße seiner militärischen Kräfte das Völkerrecht selbst auslegt.

Polenz ist Jurist - als solcher lernte er dazu Besseres - und wendet es nicht an, solange er sich nicht durchringt, wenigstens die Zielvorgabe zu unterstützen.

Vielleicht verstanden Sie jetzt davon.

Das riesige Problem:
Kriegszeiten sind nicht nur mörderisch, sondern auch Stresszeiten für den Intellekt.
Wer davon ohnehin zu wenig hat oder Intellekt für wat Blödes hält, läuft Gefahr zum persönlichen Bankrott des Homo "sapiens".


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#156

RE: UNO-Pazifismus

in Friedensforschung.de 01.04.2022 02:08
von Markus Rabanus • 10.092 Beiträge

parteipolitisch dürfen sich in dieser Sache nur Grünen aufspielen, aber ich finde es auch gar nicht gut, dass wir so doll zu bereuen hätten, nicht immer schon Wirtschaftskrieg gegen Russland geführt zu haben oder gar den Ukrainekrieg denen in die Schuhe zu schieben, die den Handel zu unser aller Vorteil und gegenseitigem Vorteil betrieben.
Putin hat einen Krieg vom Zaun gebrochen, wie es nur einem #Kokser einfallen kann - und dass unsere "Weltordnung" sowat ermöglicht, wollen viele nicht auf dem Schirm haben - und deshalb auch nicht ändern.


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#157

RE: UNO-Pazifismus

in Friedensforschung.de 14.04.2022 16:42
von Markus Rabanus • 10.092 Beiträge

hmm, aus Perspektive des völkerrechtlich basierten Pazifismus wäre mir eine UNO mit Streitkräftemonopol lieber, ABER solange das nicht einmal eingesehen, geschweige denn gefordert und durchgesetzt wird,
solange werden die Staaten geneigt sein, gegeneinander Allianzen zu bilden & haben das Recht dazu.

So dürfte & könnte ich Moskau nicht hindern, mit Peking, Minsk & Pjöngjang militärisch zu flirten - und umgekehrt darf Moskau nicht hindern, wenn die NATO weitere Mitglieder gewinnt.

Politisch würde es allerdings Sinn machen, wenn Staaten zwischen solchen Allianzen keiner von ihnen angehören, wie von den USA, GB und Russland mit der Ukraine vereinbart, aber auch das stellt sich nach Putins Überfall anders dar.

Friedensforschung (.de)


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#158

RE: UNO-Pazifismus

in Friedensforschung.de 14.04.2022 23:09
von Markus Rabanus • 10.092 Beiträge

Herbert, ich lernte schon noch Militärs kennen, die anders waren und anders sind, aber rational an der öffentlichen Debatte teilzunehmen, gehört nicht zu deren Auftrag, denn es würde alles auf den Kopf stellen, was weltweit an Verteidigungsdoktrinen den Soldaten und auch der Gesellschaft in die Köpfe gehämmert wird:

"Wir müssen STARK sein im Gegeneinander!"

Während das Rationale eben das wäre, was im Weltfriedensplan (.de) steht.


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zuletzt bearbeitet 14.04.2022 23:09 | nach oben springen

#159

RE: UNO-Pazifismus

in Friedensforschung.de 15.04.2022 00:22
von Markus Rabanus • 10.092 Beiträge

Die #Illusion platzt all denen - also fast allen, die glaubten & weiterhin glauben, es komme nicht drauf an, die Vereinten Nationen mit Streitkräftemonopol zur Hüterin des Völkerrechts zu machen,
die stattdessen willens oder versehentlich die Rüstungsindustrien glücklich machen - und wenn nicht mit Schlachtfeldern, dann wenigstens durch Vergrößerung des Absatzmarktes im Wege der Suche nach Verbündeten.


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#160

RE: UNO-Pazifismus

in Friedensforschung.de 15.04.2022 00:34
von Markus Rabanus • 10.092 Beiträge

Birger R., es ist primär kein Intelligenzproblem, sondern ein vielschichtiger Interessenkonflikt.

Das #Intelligenzproblem ist viel allgemeiner, nicht das Erfordernis zu kapieren, dass die Vereinten Nationen zur effektiven Hüterin des Völkerrechts nur werden können, wenn auch mit Streitkräftemonopol.

Das Problem ist nicht allein die Weite und Beschwerlichkeit des Weges, sondern vorab die fehlende Einsicht und der Fatalismus.


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#161

RE: UNO-Pazifismus

in Friedensforschung.de 21.04.2022 00:25
von Markus Rabanus • 10.092 Beiträge

Kirsten R., wenn Hitler über Atomwaffen verfügt hätte, würde ich die Frage womöglich anders beantworten als ich es tue, aber viele Leute realisieren es nicht, dass wir in einem anderen Zeitalter leben.

Ein Zeitalter verschuldet von denen, die anstelle des mit der VN-Charta der Menschheit versprochenen UNO-Gewaltmonopols auf die gegenseitige Abschreckung plus Wunderwaffen setzten und noch immer darauf vertrauen, dass dieses Konzept nun auch mit Putin funktioniere.

Sie waren nie "Pazifistin", sondern schlecht sortiert, wenn Sie sich Ihre Frage nach Erforderlichkeit der militärischen Befreiung erst jetzt nach dem 24.2. stellten.

Gleichwohl durften Sie sich so nennen, denn so falsch steht es in den Schulbüchern unserer Kinder, die Jesus und Gandhi zu "Pazifisten" verklären, aber die waren keine, sondern Jesus war Märtyrer und Gandhi entschied sich vernünftigerweise für Gewaltlosigkeit, weil sie gegen die Kolonialmacht in womöglich nur kleinem Zeitfenster genügte, während sie gegenüber einem Hitler und vielen anderen Menschheitsverbrechern nicht erfolgreich gewesen wäre.

#Pazifismus ist NICHT, dass die Friedlichen friedlicher werden, sondern die Unfriedlichen in die Schranken weisen.

#Pazifismus ist NICHT, mit Pflugscharen statt Schwertern gegen Schwerter zu kämpfen.

#Pazifismus ist überhaupt weder Schwert noch Pflugschare, sondern verlangt das Schwert unter das Recht.

Und das #Völkerrecht mache sich nicht jeder selbstgerecht nach Maßgabe seiner Stärke,
sondern gemeinsam unter dem Dach der Vereinten Nationen.

DANN werden auch weniger Schwerter sein, denn Rüsten verboten - kein Wettrüsten mehr.

Für das Gegenteil arbeiten die #Bellizisten. - Nun haben Sie einmal gehört - und werden es schnell wieder vergessen, denn dafür sorgen diejenigen, die so tun, als sei der Sieg der Guten des Krieges Garantie.


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#162

RE: UNO-Pazifismus

in Friedensforschung.de 21.04.2022 01:28
von Markus Rabanus • 10.092 Beiträge

Stephan, "radikale Gewaltlosigkeit" meinst du, aber was #Pazifismus ist, beschrieb ich dir oft genug anders >> als Herrschaft gemeinsamen Rechts über das Schwert.

Im Gegensatz dazu der #Bellizismus mit dem Krieg als höchster Instanz, wessen Recht gelten solle und der Verheißung, dass der Sieg des Stärkeren ein Sieg des Guten sei.


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#163

RE: UNO-Pazifismus

in Friedensforschung.de 21.04.2022 13:44
von Markus Rabanus • 10.092 Beiträge

Sascha Lobo ist dummes Opfer falscher Schulbücher, denn ob Gandhi "Pazifist" war, lässt sich mangels Erklärung nur spekulieren.

Dass er vornehmlich christlich Geprägten zur Ikone christlicher Gewaltlosigkeitsgebote & Feindesliebe wurde, macht ihn nicht zum "Pazifisten".

Pazifismus ist nicht, dass die Friedlichen friedlicher werden, sondern das Streben nach einer Ordnung gemeinsamen Rechts mit Durchsetzungsmacht, um die Unfriedlichen in die Schranken zu weisen.

Wer Pazifisten zitieren möchte, soll sich an Albert Einstein orientieren:
"Das Ziel des Pazifismus ist nur durch eine übernationale Organisation erreichbar. Die bedingungslose Befürwortung dieses Zieles ist das Kriterium des wahren Pazifismus."

Sascha Lobo spekuliert offensichtlich darauf, dass Putin nicht genügend skrupellos und lebensmüde sei, die Menschheit in die Luft zu jagen.

Ja, darauf ist zu hoffen, aber ich würde nicht drauf wetten.


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#164

RE: UNO-Pazifismus

in Friedensforschung.de 23.04.2022 19:31
von Markus Rabanus • 10.092 Beiträge

Detlef, wäre es bloß "Schönheitsfehler", dass es Verboten & Geboten an durchsetzungsmächtigem Gewaltmonopol fehlt, dann wär' ich nicht völkerrechtlicher Friedensforscher, sondern Schönheitschirurg.

Gelegenheit macht Kriege & alle sind schuld, die solcher Gelegenheit kein Gewaltmonopol der Vereinten Nationen entgegen setzen wollen und glauben, mit der selbstjustiziellen Weltordnung den Frieden durch Wettrüsten sichern zu können.


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zuletzt bearbeitet 23.04.2022 19:33 | nach oben springen

#165

RE: UNO-Pazifismus

in Friedensforschung.de 26.04.2022 02:50
von Markus Rabanus • 10.092 Beiträge

Zum Pazifismus genügt zwar nicht, dass die Friedlichen friedlicher werden, sondern reformierte Vereinte Nationen zur Hüterin des Völkerrechts werden, aber an diesem Song ist zu viel Wahres, um darin Treue zu wahren. LG v. www.pazifismus.info

"Das weiche Wasser bricht den Stein"
https://youtu.be/G5Hlqjb26Ug

Bots - Was wollen wir trinken (7 Tage lang)
https://youtu.be/gh3Y_jtDADo
JA, LACHT MICH RUHIG AUS !
Denn wir leben in einem FREIEN Land.


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