#181

RE: UNO-Pazifismus Diskussion

in Friedensforschung.de 31.05.2022 15:57
von Markus Rabanus • 10.092 Beiträge

@Agnes, die UNO-Charta enthält das "Konzept",
aber viele Leut' lesen 1000 Romane mit 1000 Seiten lieber als einmal den Art. 26 der UNO-Charta.

Die UNO ist ein Kind des Pazifismus
- und wir ließen es nicht erwachsen werden,
- weil Desinteresse an diesem Kind,
- als wachse es ohne Zutun,
- als gedeihe es unter Eltern, die sich an die vereinbarten Regeln nicht halten, stattdessen Kriege führen.


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#182

RE: UNO-Pazifismus Diskussion

in Friedensforschung.de 31.05.2022 21:25
von Markus Rabanus • 10.092 Beiträge

dass der #Pazifismus Gewaltlosigkeit heiße, steht uns und allen Staaten so in den Schulbüchern, damit wir schlussfolgern, der Pazifismus sei eine zwar nette, aber naive Sache.

Aber das ist kein Pazifismus, sondern #Passionismus, denn der Pazifismus ist nicht aus dem Ja oder Nein zur Gewalt, sondern verlangt die Gewalt dem gemeinsamen Recht unterzuordnen.

Und exakt so war es der Menschheit mit den Vereinten Nationen als wichtigster Lehre aus Weltkriegen versprochen.

Die UNO ist ein Kind des Pazifismus - und wurde nur leider noch immer nicht erwachsen.

Und das liegt u.a. daran, dass sich zwar viele nette Leute Frieden wünschen, sich aber nicht für das Wie interessieren, als brauche es zum Werden kein Zutun, als könne gedeihen unter Eltern, die sich nicht an ihr Versprechen halten.

So blieb das Völkerrecht ohne effektives UNO-Gewaltmonopol - und so blieb es beim "Recht" des Stärkeren und Skrupelloseren.

Nicht anders der Ukrainekrieg >> Das Völkerrecht ist Putin egal, weil er sich stärker glaubt und #kann, was er nicht #darf.


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#183

RE: UNO-Pazifismus Diskussion

in Friedensforschung.de 06.06.2022 15:04
von Markus Rabanus • 10.092 Beiträge

#Carl_Schmitt : "Politik heißt, zu bestimmen, wer der Feind ist." - So ein Stuss aus berühmtem Munde.

Richtig hat es zu heißen:
#Politik hat Rahmenbedingungen für das Wohl zu schaffen, also auch für die Einhaltung des Rechts.

Und Rahmenbedingung hinsichtlich des #Weltfriedens wäre die Effektivierung des völkerrechtlich den Vereinten Nationen zugewiesenen #Gewaltmonopols.

Das Ewige Getue, vordringlich sei der Kampf "Gut gegen Böse" verbleibt ohne Gewaltmonopol im Schema von Selbstjustiz = "Recht" des Stärkeren und Skrupelloseren.

Wir können auf Putin endlos schimpfen - und Grund genug allemal, aber solcher Putin entspricht exakt dem Unverstand für Folgendes:

#Die_UNO_ist_ein_Kind_des_Pazifismus und zog die WICHTIGSTE Lehre aus Weltkriegen und dem Scheitern des Völkerbundes >> UNO-Gewaltmonopol.

Dieses Kind ließen wir nicht erwachsen werden, weil wir den Kalten Kriegern das Sorgerecht überließen.


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#184

RE: UNO-Pazifismus Diskussion

in Friedensforschung.de 07.06.2022 15:21
von Markus Rabanus • 10.092 Beiträge

zu verdrießlich, zu verdrießlich, als seien mir Mädchen, Marzipan und Politik stets "Kinder aus Unheil" gewesen.
Wie auch der Frieden kein "Kind des Krieges" ist, sondern der Krieg Bruch des Friedens, wie die Ordnung nicht "des Chaos Kind" usw. usf.
Die Welt hat der Übel genug, so dass dem Übel nicht auch noch das Gute gedankt werden müsste.
Na ja, gewiss mit Ei-Huhn-Perspektive, aber ich brauchte echt keinen Krieg, schon erst recht nicht immer wieder, um zu verstehen, dass auch im Großen gilt, was schon im Kleinen stimmt >> Ohne Gewaltmonopol herrscht das "Recht" des Stärkeren & Skrupelloseren.


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#185

RE: UNO-Pazifismus Diskussion

in Friedensforschung.de 11.06.2022 02:39
von Markus Rabanus • 10.092 Beiträge

@Detlef B., in letzter Konsequenz hätte es so zu sein - und auch ein KimBumms, ein Jinping, ein George W. Bush, Blair, die Putschisten von Myanmar u.v. gehören hinter Gitter,
aber genau daraus ist Widrigkeit für das Praktische - sowohl im Einzelnen als auch der schier endlose Liste.
Und deshalb sehen sich viele mit Kritik an mir bestätigt, eine #Weltfriedensordnung bleibe #Utopie, sei also #Illusion.
Für derart vielleicht "nett, aber dumm und #wirklichkeitsfern" halten mich auch hier Tom Finn und sogar meine recht wenigen wirklich "engsten FreundInnen" - mit bloß zwei erklärten Ausnahmen.
Was machen solche gescheiten Leute falsch und ich richtiger?
Ganz einfach:
Sie machen es wie du und ich, dass sie über die #letzte_Konsequenz nachdenken. - Soweit richtig.
Aber sie verwechseln #Realität mit #Gegenwart,
denn Realität ist mehr, denn auch aus Vergangenheit und Zukunft, ist aus Chancen, aus Irrtümern und Versagen. Und das jeden Tag.
Im Momentum von "Realität ist auch aus Zukunft" kann mehr Zweifel sein, denn Revolutionäres, Katastrophisches lässt sich nicht prophezeien, aber dass Entwicklungen nicht folgenlos sein werden, ist unbestreitbar wahr.

Das ist die Realität, die immer auch anders geht.

Kurzum: Die "letzte Konsequenz" ist weit weg - nicht von der Realität, sondern von der Gegenwart.
Für jegliche Konsequenz bedarf es Voraussetzungen, denn nur die #Phantasie vermag Voraussetzungen unberücksichtigt zu lassen.
Auch das ist nicht verkehrt, liegt mir sehr, aber der Unterschied von wichtiger #Träumerei und wahrer #Wissenschaft befasst sich halt mit den Wegen und Widrigkeiten.
In Sachen #Friedensforschung ist es diesbezüglich nicht anders als in Sachen bspw. der Klimaforschung.
>> Dank Klimaforschung wissen wir mehr und mehr, was wir dem Planeten zumuten dürfen oder besser lassen sollten. Desgleichen mit Plastikvermüllung usw.
Nicht anders mit Völkerrecht und Friedensforschung, denn das völkerrechtliche #Gewaltmonopol zugunsten der Vereinten Nationen ist überhaupt nicht meine fixe Idee, sondern genießt tatsächlich seit 24. Oktober 1945 Geltungsanspruch.
Die Völkerrechtlerei ist allerdings #Gesellschaftswissenschaft bzw. #Geisteswissenschaft - und im Vergleich zu #Naturwissenschaften erheblich weniger den logischen Wirkungsweisen gebunden und #psychoLogischer"" geneigter in Sachen #Staatsräson.
Die Staatsräson vertritt nationale Interessen häufig stärker als die Menschheitsinteressen,
WEIL sich die politische Macht zu stark nationaldemokratisch herleitet und zu wenig kosmopolitisch.

Und genau das gilt es in Schritten anders zu gewichten, indem den Mächten nicht mehr bloß verboten wird, von ihren Fähigkeiten Gebrauch zu machen, sondern die Fähigkeiten eingeschränkt und/oder in Richtung Vereinte Nationen verlagert werden.
Also dass bspw. die stärksten Kriegswaffen unter Kommando eines demokratisierten Weltsicherheitsrats kommen.
Mit solcher Forderung bin ich nicht allein und sitze dennoch zwischen den Stühlen der Krudesten und Herzlichsten.
Die Krudesten wollen die stärksten Waffen behalten und die Herzlichsten möchten die stärksten Waffen am liebsten verboten sehen.
Beides #naiv und dystopisch, denn die Krudesten riskieren den Weltuntergang durch Schlag und Gegenschlag,
während die Herzlichsten dann zuschauen müssten, wie sich die Völker im theoretischen Idealfall vollkommener Waffenverbote mit den Brotmessern die Gurgeln durchschneiden, was auch nicht erstrebenswert sein kann.


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#186

RE: UNO-Pazifismus Diskussion

in Friedensforschung.de 12.06.2022 17:16
von Markus Rabanus • 10.092 Beiträge

McPutin's 🦖 Na ja, mit unseren Sanktionen lässt sich leider auch kein Frieden herstellen 🥲 , denn Kriege sind daraus, dass sie nur verboten sind, aber die Fähigkeit zum Krieg erlaubt geblieben ist, obgleich mit der Charta der Vereinten Nationen seit dem 24.10.1945 als wichtigste Lehre aus Weltkriegen und gescheitertem Völkerbund anderes versprochen war >> ein effektives UNO-Gewaltmonopol.


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#187

RE: UNO-Pazifismus Diskussion

in Friedensforschung.de 12.06.2022 18:08
von Markus Rabanus • 10.092 Beiträge

Seit wann gibt es den Pazifismus? - Nicht als Vokabel, jedoch als Prinzip seit Menschengedenken, wenngleich in kleinerem Format, denn überall dort, wo sich Gesellschaften darauf einigten, dass sich die Gewalt dem Recht unterordnen müsse. In größerem Rahmen waren es die Imperien, z.B. verheißen als „Pax Romana“ des Römischen Reiches

https://de.wikipedia.org/wiki/Pax_Romana


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zuletzt bearbeitet 12.06.2022 18:10 | nach oben springen

#188

RE: UNO-Pazifismus Diskussion

in Friedensforschung.de 15.06.2022 15:35
von Markus Rabanus • 10.092 Beiträge

Das Konzept der GEGENSEITIGEN Abschreckung ist Notdurft, denn falsch, weil die richtige Abschreckung eines Gewaltmonopols bedarf, wie es auch Herr Polenz mal in Vorlesungen der Juristerei gehört haben mag.
Aus solchem Wissen hätte Politik gemacht werden müssen - und das bleibt Verpflichtung, von der nun leider überhaupt nicht geredet wird.


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#189

RE: UNO-Pazifismus Diskussion

in Friedensforschung.de 15.06.2022 15:44
von Markus Rabanus • 10.092 Beiträge

dass die GEGENSEITIGE Abschreckung "gar nichts" bringt, ist nicht ganz so,
- denn sie bringt Wettrüsten,
- bringt die Menschheit in Gefahr des Untergangs.

Was sie nicht bringt, ist hingegen:
Dass wer der anderen Seite den Gang in den Untergang nicht zutraut, einfach mal machen kann, was er sich militärisch zutraut.

Sich mit der Abschreckung "glaubwürdig" machen zu wollen, hätte zu bedeuten, in den atomaren Schlagabtausch einzusteigen. - Da wäre ich gegen. Und Dilemma genug, dass es Putin weiß.


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#190

RE: UNO-Pazifismus Diskussion

in Friedensforschung.de 16.06.2022 18:25
von Markus Rabanus • 10.092 Beiträge

So schwierig ist Politik, auch wenn vieles vorhersehbar, aber wer hier hätte denn den Grundfehler von Politik und des Denkens kapiert?

Endlich einzusehen >> Es muss Bestreben sein, das völkerrechtliche UNO-Gewaltmonopol zu effektivieren,
denn den Staaten Kriege bloß zu verbieten, ohne das Recht auf Kriegswaffen den Vereinten Nationen vorzubehalten, bleibt Völkerrecht bloß Papier.

Ohne effektives UNO-Gewaltmonopols herrscht das "Recht" des Stärkeren - und das ist halt oft auch der Krudere, nicht der Gutmütigere.


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#191

RE: UNO-Pazifismus Diskussion

in Friedensforschung.de 17.06.2022 12:58
von Markus Rabanus • 10.092 Beiträge

"Wer Frieden will, muss sich auf Krieg vorbereiten", sagte nicht nur Platon, sondern auch Lawrow - im Februar 2021 - und ein Jahr später der heutige Krieg.

Auch den Römern stand "Si vis pacem para bellum" hoch im Kurs. - Auch die waren nicht immer friedlich.

Es ist seit jeher das Credo aller Kriegstreiber und Naiven, als könnten die Kleinen oder Ärmeren genügende Stärke erlangen, um sich der Kriege von Großen oder Reicheren zu erwehren.

Wer Frieden will, muss den Frieden vorbereiten - und zwar so, dass nur noch friedlich gestritten werden kann, also demokratisch, diplomatisch oder vor Gerichten - mit rechtlichen Argumenten statt mit Kanonen.

Genau das war die WICHTIGSTE LEHRE aus Weltkriegen und gescheitertem Völkerbund.
Genau das war das Versprechen - seit dem 24.10.1945, dass wir uns nicht mehr gegenseitig abschrecken, sondern die Abschreckung seitens des UNO-Gewaltmonopols garantiert sein soll.

Aber beließen das Sorgerecht in den Händen von Kalten Kriegern und deren Wunsch, dass Karthago zerstört werden müsse.

Wie das Ziel des Weltfriedens tatsächlich zu machen wäre, ist im Weltfriedensplan (.de) skizziert.

Bis dahin wird das Wettrüsten mit den Bösen nötig bleiben,
bis dahin wird auch Nettigkeit mit den Bösen nötig bleiben, aber solche Notdurft sichert den Frieden nicht - und macht obendrein aus dem Planeten ein Pulverfass.

Friedensforschung (.de)


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#192

RE: UNO-Pazifismus Diskussion

in Friedensforschung.de 26.06.2022 20:46
von Markus Rabanus • 10.092 Beiträge

Clementine, hättest du dich eines Entweder/Oder bedient, so hättest du zweierlei Pazifismus unterschieden, was ja tatsächlich vielen Selbstverständnissen entspricht,
aber so widersprechen sich deine ersten und letzten Zeilen.

Mir ist das mit der anderen Backe kein Pazifismus, wie auch Jesus kein Pazifist war, sondern Passionist mit Glauben ans Bonusleben im Jenseits.

Wahrer Pazifismus im Sinne eines Kant, eines Einstein erstrebt eine Weltfriedensordnung, für die es ein effektives Gewaltmonopol braucht, um die Selbstjustiz zwischen den Staaten einzudämmen.

Wahrer Pazifismus fordert globale Rechtsstaatlichkeit.

Ohne effektives UNO-Gewaltmonopol bleiben die Starken gegenüber den Schwachen im Vorteil - und ohne Garantie dafür, dass die Stärkeren die Gutmütigeren wären.

Das sehen wir auch jetzt wieder mit Putins Überfall auf die Ukraine.


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#193

RE: UNO-Pazifismus Diskussion

in Friedensforschung.de 26.06.2022 20:47
von Markus Rabanus • 10.092 Beiträge

David V., dein "schwach & stark genug" ist naives Zeugs, über den sich jeder Kriminelle schlapp lacht.

In Wahrheit bist auf ein effektives Gewaltmonopol angewiesen.

So hat es nicht bloß mit dir & deinen "Nachbarn" zu sein, sondern global zwischen den Staaten, dass es ein gemeinsames Gewaltmonopols braucht.

Allein das ist der #Pazifismus der Aufklärung eines Kant, Einstein usw.

Dass du diesen Pazifismus nicht drauf hast, liegt am Bildungswesen, das an der Selbstjustiz in Sachen Krieg und Frieden festhalten will.

Was du für Pazifismus hältst, ist entweder Passionismus (Jesus & Co.) oder Defätismus und hat nichts mit Pazifismus zu tun.


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#194

RE: UNO-Pazifismus Diskussion

in Friedensforschung.de 28.06.2022 18:13
von Markus Rabanus • 10.092 Beiträge

Hans L., aus der Ungnade Versailles war jede Menge Frust und Zorn, aber daraus ist kein Krieg.

#Krieg ist kein Glockenschlag aus Uhrwerk, sondern aus der Entscheidung, etwas mittels militärischer Gewalt erlangen zu wollen, was sich auf zivile Weise nicht oder nur schwer erreichen ließe.

Und daran haben alle Schuld, die das Kriegeführen nur verbieten wollen, ohne dafür zu sorgen, das Konzept der gegenseitigen Abschreckung durch ein suprastaatliches Gewaltmonopol effektiv zu ersetzen.

Genau diese Wichtigste Lehre aus Weltkriegen und dem Scheitern des Völkerbundes ist mit Wirksamwerden der UNO-Charta seit dem 24.10.1945 einander versprochen.

Aber die nationalistische Blödheit der Völker beließ es den Regierungen, an der gegenseitigen Abschreckung festzuhalten, woraus das Wettrüsten ist, die Selbstjustiz und das "Recht" des Stärkeren.

Wie es zu ändern wäre, steht in meinem Weltfriedensplan (.de) mit ersten Schritten.


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#195

RE: UNO-Pazifismus Diskussion

in Friedensforschung.de 28.06.2022 18:14
von Markus Rabanus • 10.092 Beiträge

Einstein forderte eine Weltordnung, wie sie mit den Vereinten Nationen versprochen, aber nicht umgesetzt wurde.
Darin hat er allen voraus, die sich in bloßen Sprüchen gegen den Krieg gefallen.


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