@Mensch Heiner Geißler!
Wat du da im ZEIT-Interview an Überlegungen vorträgst, habe ich mir echt schon im zarten Alter von 5 übalecht - und spätestens mit 14 war es dann vorbei mit der verklärenden Theodizee,
denn die Frage nach der Ungerechtigkeit Gottes als "offene Frage" zu vermarkten und auf solche Weise das eigene Gewissen gegen Verurteilung zu sperren,
war mit mir auf Dauer nicht zu machen.
Aber ich hatte auch schon eher und drastischer das Elend der Welt vor eigenen Augen. Und zu sehr darunter gelitten, wie wenig einzelne Menschen und Organisationen dagegen ausrichten können, wenn die mächtigen Staaten in andere Richtungen arbeiten.
Täglich kommt für viele Menschen solche Wahrheit zu spät, aber für die Wahrheit an sich darf es nie zu spät sein,
denn sie rehabilitiert die Opfer - zumindest moralisch,
dass ihnen Unrecht widerfahren ist.
Und straft Lügen - zumindest moralisch.
Darum bin ich Ihnen wirklich dankbar für die spät bekundeten Zweifel,
während massenhaft andere weiterhin gottesfürchtig oder populistisch heucheln, der uns von Religionen geschilderte Gott sei ein Guter.
Gleichwohl bin auch ich zwar Atheist, aber ebenfalls kein Glaubensbekämpfer, erwarte allerdings von Religiösen desgleichen wie von mir, an der Seite der Armen zu stehen - und zwar politisch mit aller staatlichen Macht,
denn die Würde des Menschen ist nicht aus Almosen, sondern aus Gerechtigkeit.
Und damit ist auch unsere Würde gemeint, auch die Würde der Reichen.
Mit Mensch-zu-Mensch-Grüßen,
Markus S. Rabanus / Berlin