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  • Tegel FlughafenDatum13.06.2017 21:11
    Foren-Beitrag von Mayk im Thema Tegel Flughafen

    *Freigabe*

  • FlugverkehrDatum12.05.2017 11:21
    Thema von Mayk im Forum Dialoglexikon.de

    Globale Probleme lassen sich nicht auf lokaler Ebene lösen - so denkt auch die Berliner Politik und begrüßt das jede Planung übertreffende Fluggastaufkommen Berlins als wirtschaftlichen Standortvorteil, auch wenn der neue Flughafen BER schon bei Eröffnung viel zu klein sein wird.

    Aber auf welcher Ebene arbeitet Politik denn überhaupt einer Einhegung des so offensichtlich ökologisch irrsinnigen Ausbaus globaler Flugaktivitäten entgegen?
    Nirgends.
    Überall wird der Flugverkehr vielmehr als Wachstumsbranche gefeiert oder sogar als Sozialpolitik verkauft, wenn man für Taschengeld in den Urlaub fliegen kann. An keiner anderen Branche wird die Diskrepanz zwischen Wachstumsökonomie und globaler Ressourcenvernutzung so unverhohlen deutlich wie am Beispiel des Flugverkehrs.

    [noch in Arbeit]

  • Tegel FlughafenDatum12.05.2017 11:07
    Thema von Mayk im Forum Dialoglexikon.de

    Der innerstädtische Flughafen Berlin Tegel (TXL) ist Produkt und Relikt der politischen und verkehrsplanerischen Verhältnisse der 60er Jahre, denn die Errichtung eines Flughafens mitten im urbanen Raum wäre ohne die Abschottung West-Berlins im Zeitalter der Düsenflugzeuge nicht mehr denkbar gewesen. Mit seiner engen, schleifenartigen Anbindung an die Adern der Stadtautobahn bei gleichzeitigem Verzicht auf eine Schienenanbindung steht Tegel zudem im engen Kontext zum verkehrsplanerischen Optimismus seiner Zeit, dem der motorisierte Individualverkehr noch unbegrenzte Verheißung war: Die geschwungenen Zubringer durchlaufen das leitmotivische Hexagon des Flughafens wie die Adern des Kreislaufsystems die Lunge. Kürzeste Wege führten einst vom Taxi übers Gate in den Flieger und aus dem eingemauerten, geschlossenen Körper Berlin hinaus in die freie Luft der Welt.

    Diese im Zeitkontext überaus gelungene Gestaltung in ihrer anspruchsvollen, klassisch-modernen architektonischen Form hat mittlerweile eine Reihe von Krisen durchlaufen. Schon bei seiner Eröffnung erlebte das konzeptionell angelegte freie Flottieren und Strömen der Individuen im Raum einen Dämpfer: Die seit Ende der 60er Jahre sprunghaft angestiegene Bedrohung durch terroristische Luftpiraterie erforderte eine Sicherheitsinfrastruktur, für die im Membran-Konzept Tegels kaum Platz vorhanden war. In der Gegenwart sieht sich die einst clever geplante Struktur des Flughafens als Schnittstelle von Nähe und Ferne angesichts der reinen Quantität des Fluggastverkehrs gänzlich ins Gegenteil verkehrt: Ergänzungsterminals mit Wellblechhütten-Charakter dienen nur noch der schieren Bewältigung der Massenabfertigung. Vom mondänen Flair des Fliegens ist in Zeiten seiner Ausweitung zum billigen Massenkonsumgut keine Spur zurückgeblieben. Wegstrecken, Wartezeiten, Gedränge, Geschiebe und klaustrophobische Zustände sind weithin akzeptiert. Da braucht es dann auch keine Architektur mehr.

    Als Kehrseite des BER-Desasters ist Tegel mittlerweile zum Stress-Hotspot mutiert. Eine seit Jahren fortschreitende Konzentration des Flugverkehrs hat den Effekt, dass eine flächendeckende Fluglärmschneise durch den gesamten Norden Berlins gezogen wird - an mindestens 119 Stunden pro Woche. Hinzu kommen weitreichende Sicherheits- und Umweltrisiken, die durch die wahnwitzig enge Taktung der Flugbewegungen stetig gestiegen sein dürften. Möglich ist der permanente und fortgesetzte Verstoß gegen das 2007 verschärfte Imissionsschutzgesetz nur, weil ein zehnjähriges Moratorium für bestehende Flughafenanlagen ("Lex Tegel") geschaffen wurde, das - je nach Interpretation - zwischen 2017 und 2019 ausläuft. Danach wird es teuer, weil tausende Wohnungen auf einen zeitgemäßen Lärmschutzstandard gebracht werden müssen.

    TXL und BER in ihren desaströsen Entwicklungen sind letztlich komplementäre Phänomene, die auf je eigene Art und Weise von der Kapitulation gestalterischer Möglichkeiten vor Wachstumskurven handeln, die als Naturgewalten erscheinen bzw. als solche behandelt werden.

  • Mainstream-MedienDatum11.05.2017 12:06
    Foren-Beitrag von Mayk im Thema Mainstream-Medien

    Nochmal umgeschrieben.

  • Mainstream-MedienDatum09.05.2017 11:02
    Foren-Beitrag von Mayk im Thema Mainstream-Medien

    *Freigabe*

  • Mainstream-MedienDatum09.05.2017 11:02
    Thema von Mayk im Forum Dialoglexikon.de

    Massenmedien ordnen die Welt, aber wie jede Ordnung ist die Ordnung, die der Mainstream vornimmt, nicht so zwingend und verbindlich, wie es scheinen mag. Wer die Ordnung der Mainstream-Medien in Frage stellt, hat dennoch erst einmal ein Orientierungsproblem.

    Der Begriff Mainstream-Medien wird in jüngerer Zeit verstärkt abwertend und pauschalisierend genutzt, um zu suggerieren, dass die dominierenden, massenmedial repräsentierten Deutungen politischer oder kultureller Sachverhalte einen systematisch unvollständigen, unkritischen, tendenziösen oder manipulierten Charakter aufweisen würden. Solche Kritik an Massenmedien dient dabei der Profilierung alternativer Denkrichtungen, die mit dem Anspruch auftreten, sich gegen den Strom des "Zeitgeistes" zu bewegen. Typisch ist dabei allerdings auch das, dass die vorhandene Vielfalt und Diversität der Medien nicht zur Kenntnis genommen und die Welt der Etablierten als monolithisch wahrgenommen wird.

    Mainstream als Begriff der Medien-Kritik findet breiteste Verwendung an allen Enden des politischen Spektrums, aber auch in einer bürgerlichen Mitte, in der ein Vertrauensverlust in die Inhalte von Massenmedien zu einer Dynamisierung und populistischen Öffnung politischer Weltbilder beiträgt. Der Verbindlichkeitsverlust einer massenmedial aufbereiteten Wirklichkeit ist in seiner Wirkung zutiefst ambivalent: Er kann einerseits ein kritisch-aufgeklärtes Bewusstsein fördern, indem Unschärfen, blinde Flecken, Deutungsmechanismen und Interessengeflechte in den populären Massenmedien einerseits und Politik und Wirtschaft andererseits hinterfragt werden. Die pauschale Ablehnung von Mainstream-Medien kann aber auch in eindimensionale, konspirationistische Weltbilder kippen. Vorstellungen von medial-intentionaler Gleichschaltung im Dienste von Verschwörungen und Machtkomplexen werden dann zum Faktor extremistischer Weltbilder bis hin zu psychopathologischen Befunden (Reichsbürger, Chemtrails etc.).

  • MainstreamDatum09.05.2017 10:42
    Foren-Beitrag von Mayk im Thema Mainstream

    *Freigabe*

  • MainstreamDatum03.05.2017 21:35
    Thema von Mayk im Forum Dialoglexikon.de

    Der Mainstream repräsentiert einen Blick auf die Welt, der von einer Mehrheit der Gesellschaft geteilt wird. Darunter fallen politische und intellektuelle Deutungen, ästhetische Vorlieben und moralische Wertungen. Strömt alles in eine vorherrschende Richtung, so wirkt dies (als breiter Konsens) gesellschaftlich integrierend, zugleich werden aber (als Konformismus) alternative Perspektiven und deren Vielfalt überlagert oder marginalisiert. Sich vom Mainstream abzusetzen, gilt gemeinhin als Ausweis von Individualität oder kritischem Bewusstsein, besonders im Hinblick auf so genannte Mainstream-Medien.

  • Rechtspopulismus Datum29.04.2017 22:56
    Foren-Beitrag von Mayk im Thema Rechtspopulismus

    Rechtspopulismus ist das Bestreben, den Verbindlichkeitsverlust überkommener Wert-, Erkenntnis- und Orientierungssysteme sowie den Bedeutungsverlust politischer und gesellschaftlicher Institutionen für die Erringung politischer Macht zu nutzen.

    Kernbaustein des Rechtspopulismus ist das Ressentiment. Dieses nistet in genau jenem Orientierungsverlust, der in der Ablehnung einer medial vermittelten, mehrheitsfähigen Welt-Version und deren beinahe beliebiger Ersetzung durch konspirationistische Theorien seinen Ausdruck findet. Der gegenwärtig erstarkende Rechtspopulismus und die Popularität von Verschwörungstheorien bzw. von Theorien, deren Hauptinhalt darin liegt, Gegenentwurf zum "Mainstream" zu sein, sind eng miteinander verwoben.

    In dieser Konstellation liegt die Herausforderung des (Rechts-)Populismus, denn die Abkoppelung von einer bereits gedeuteten, in Massen-Medien prominent aufbereiteten und mit Wertungen versehenen Wirklichkeit beinhaltet natürlich auch ein emanzipatorisches Moment. Die Bestimmung des Punktes, ab dem die Infragestellung von Deutungs- und Wertungskonzepten in eine dann nicht mehr nachvollziehbare, oftmals abwegige und radiale vereinfachende Sonderdeutung kippt, ist eine der Herausforderungen, die jenseits von reinen "Faktenchecks" liegt.

    Rechtspopulismus ist aktuell viel vitaler als Linkspopulismus, weil es ihm gelingt, aus einem dekonstruierten Realitätsstrom ständig neue Energien zu schöpfen, ohne dabei, wie der Linkspopulismus, auf ein Arsenal bestehender und lange traddierter Theoriebildung festgelegt zu sein.

    MM

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