@Sibylle, ich versuche es mal mit Kurzformel ;-)
Mit dem Label "neoliberal" wird eine Politik gefordert, die der Wirtschaft unter Vernachlässigung sozialer, ökologischer und wettbewerblicher Rücksichtnahmen alles erlaubt und gegen demokratische Widerstände und demokratische Entscheidungsfreiheit absichert, z.B. durch "Investorenschutz" in Handelsabkommen, wie sie Atomkraftwerksbetreibern ermöglichten, den Staat mit milliardenschweren "Entschädigungen" dafür abzustrafen, dass mit großer Mehrheit der Atomausstieg beschlossen wurde.
"Liberal" ist daran gar nichts, denn freie Fahrt für Rücksichtslosigkeit, die als "Deregulierung" beworben wird, führt zur Entmündigung der Bürger und Parlamente.
"Neo" ist daran auch nichts, denn Forderungen nach Schwächung des Staates zugunsten von Wirtschaftsinteressen sind nicht neu.
Deshalb mag ich eigentlich die Bezeichnung "Neoliberalismus" nicht, denn irreführend. "Asozialismus" wäre passender. LG