Lieber Herr P., "uneingeschränkte Loyalität" passt so wenig zu Ihnen wie es zu mir passen würde, denn solche Loyalität kann einzig dem eigenen Gewissen gelten und tut sich schon darin schwer.
Meine Freunde, meine Familie kann sich bestenfalls darauf verlassen, dass mir Loyalität ein prinzipielles Anliegen ist, aber auch Straftätern und Feinden gegenüber, denn meine Freunde dürfen niemandem Unrecht tun, sogar erst recht nicht den Feinden, denn die verzeihen schlechter als Freunde.
Wann jemals kann Bedingungslosigkeit in Betracht kommen? Mir fallen zu viele Schranken ein. Und wenn von Bedingungslosigkeit in der Politik die Rede war, dann erwies es sich zu oft als falsch.
Demokratische Loyalität ist es, ein guter Verlierer oder guter Gewinner zu sein. Aber kritische Loyalität braucht es immer zum Zwecke von Qualitätssicherung.
ps: Naja, braucht nicht zu ernst genommen werden ;-)