Ginge es nach meinem Staatsverständnis, dürften sich auch politische Parteien nicht religiös nennen,
denn ich halte es nicht für gut, wenn Religionen politisch konkurrieren;
eine CDU gegen "Muslimisch-demokratische Union" antreten. Und darauf läuft es mittelfristig hinaus.
Parteinamen sind Programmatik. Und dass es sich die Union leistet, die christlichen Werte in Vordergrund zu stellen, als seien sie exklusiv und nicht allgemeinster Humanismus, ist einfach mal von Anbeginn falsches Konzept in historische Nachfolge an eine vormalige Zentrumspartei.
Oder man hätte es so machen können, wie in den USA und anderswo, als "Republikaner", Großbritannien als "Konservative", aber dass unsere Konservativen mit einem religiösen Namen angehen, ist unnötig abgrenzend und ausgrenzend.
Aber dummerweise fassen Religiöse solch' Konsequenz als Identitätsverlust auf.
Hingegen behaupte ich, dass auch Religiösen mit 99-prozentiger Gesellschaftsmehrheit an Trennung von Staat und Religion gelegen sein muss, denn die Nichttrennung provoziert bloß religiöse Heuchelei.