@Muhammed Evyapan, vielem stimme ich zu. Und zunächst Beileid für die Opfer der eigenen Familie. Das ist mir sehr ernst, auch wenn es dir nicht den Eindruck macht, weil ich Betroffenheit für keinen politischen Vorsprung halte, denn Subjektivismus provozierend,
a) erschwerend, den eigenen Konflikt angemessen einzuordnen, denn separatistische Bewegungen gibt es in vielen Regionen und oft auch mit Terrorismus, ebenfalls oft über Jahrzehnte,
b) erschwerend, die Gegenseite wenigstens zu "verstehen", denn es ist nicht selten, dass deren Wahrnehmung bloß umgekehrt ist, z.B. der türkische Staat als "Terrorstaat" usw. - dafür ihrerseits eigene Betroffenheit geltend machend, eigene Opfer beklagend, sich selbst für "Freiheitskämpfer" haltend, "weil Kurdengebiet", "weil kurdisches Öl" (Kirkuk usw.), "weil von Atatürk verraten", mitunter die eigene Kollaboration gegen Armenier vergessend, "weil Recht auf Selbstbestimmung" - und dafür brauche es den eigenen Staat, während ich immer sage, dass sich die Selbstbestimmung auf Mitbestimmung zu beschränken habe, weil anderenfalls Unrecht gegen andere erwächst.
Da war Erdogan jahrelang auf gutem Weg, inzwischen wieder auf Konfliktkurs, wenngleich es auch Folge des vom Nordirak ausgehenden Separatismus von Kurden ist.
c) Nicht bloß aus Gründen meiner juristischen Ausbildung, sondern aus Lebenserfahrung, frage ich bei Betroffenheit nach den näheren Umständen,
jedoch ebenfalls aus Lebenserfahrung nur dann, wenn ich es auch überprüfen kann. Vieles wird erlitten, was sich nicht überprüfen lässt, vieles aber auch falsch dargestellt, folglich auch nicht korrigieren lässt.
Aus Perspektive der Betroffenheit ist jeder Feind "Der Schlimmste", "schlimmste Terrororganisation" usw.,
wie es aus Perspektive meiner jesidischen Flüchtlingsfamilie der "IS" war, anderswo "Boko Haram",
auch in Westeuropa gab und gibt es reichlich Terroropfer, früher "PLO", "IRA" und "ETA",
heutzutage Serien- und Massenmorde rechtsextremistischer und islamistischer Attentäter.
Aus Opferperspektive sind es vollkommen natürlich "Die Schlimmsten" und nahezu jedes Mittel recht, um "Die Schlimmsten" zu vernichten, aber schlau ist das nicht.
Aus meiner Perspektive (Friedensforschung.de) ist es ein Problem der allerorten gepredigten und eingebildeten Selbstgerechtigkeit und Selbstjustiz:
Alle reden sich mit "Verteidigung" und "Notwehr" heraus, ohne sich übergeordneter Gerichtsbarkeit stellen zu wollen.
So wird dann sogar auch aus berechtigter Notwehr rechtswidrige Selbstjustiz. Also Rechtsanmaßung des Stärkeren und/oder Rechtsanmaßung desjenigen Schwächeren, der sich nicht erwischen oder abknallen lässt, bspw. Selbstmordattentäter im Glauben, solches Treiben sei Ticket für das Paradies - und die Opfer hinreichend "mitschuldig", um gemordet werden zu dürfen.
Leider ist es so, dass deine Ansichten mit übergroßen Mehrheiten jeglicher Nation und Horde übereinstimmen, während sich meine Sichtweise ("UNO-Gewaltmonopol.de") allenfalls auf die Völkerrechtslehre berufen kann, die von der Politik nicht befolgt wird. LG