Markus B., bisschen Widerspruch, denn die in vielen Ideologien/Religionen noch immer verbreitete Mutmaßung, dass der Mensch einzige Spezies mit Befähigung zu rationalem Denken sei, ist mit vielen Experimenten längst widerlegt & findet kein Ende durch immer präzisere Naturwissenschaft.
Dem rationalen Denken entgegen stehen indes sehr oft, wie du zutreffend die Denkfaulheit und kurzfristiges Vorteilsdenken referenzierst, vielleicht noch zu vertiefen, dass Interessenwidersprüche oft nicht in Kompromisse übereingebracht werden, denn die einseitige Interessenwahrnehmung kann sowohl kurz- als auch längerfristig lohnen, ansonsten gäbe es vereinzelt womöglich weniger Fortschritt, andererseits keine Kriminalität, keine Kriege usw., weshalb wir uns mit Gesetzen behelfen, die für sich die gesellschaftsmögliche Rationalität beanspruchen.
Und es wäre mehr Weltgerechtigkeit.
So lässt sich vorab weder dem Gutmenschen-Genie noch dem kriminellen Genie die Rationalität zu- oder absprechen, es sei denn, wir ordnen dem Rationalitätsbegriff unsere Moralvorstellungen bei.
Daraus ist unsere Kultur - erwachsen als die Natur des Menschen, ohne sie verlassen zu können, aber immerhin mit dem zunehmenden Risiko, ihrer durch gegenseitiges Gemetzel und durch konsumtive Naturzerstörung verlustig zu werden.
Dass wir bei Schimpansen-Horden kein Zivilrechtslehrbuch in 20. Auflage finden, bedeutet indes nicht, dass sie ohne Evolution rationaler Regeln wären, also ohne Kultur.
Dem Stein, dem Stern, den Elementen erkenne ich allerlei Eigenschaften zu, jedoch kein Denken.
Beim Leben anders, denn dort lässt sich vieles - nicht nur beim Menschen - an Intelligenz sogar für Perspektivwechsel beobachten, einer Rationalität inklusive der Irreführung z.B. durch Köder.
Mit der Künstlichen Intelligenz wird gleichwohl meine dem Leben vorbehaltene Intelligenz auf die nächste große Probe gestellt, desgleichen mit der mit der ohnehin schwierigen Definition aus Naturwissenschaft, womit uns Leben aus Materie beginne, wie "A Virus Is A Virus" zwar manchem Experten genügen mag, aber dem Forschergeist nie.