#1

Türkei-Griechenland-Konflikt

in Friedensforschung.de 28.03.2018 12:23
von Markus Rabanus • 10.087 Beiträge

Im östlichen Mittelmeer häufigen sich militärische Provokationen zwischen der Türkei und Griechenland.

Die Nationalstaaten müssen unwichtiger werden. Aber nicht durch Separatismus, der bloß die Nationalstaaten vermehrt, sondern durch die Vereinten Nationen. Und eben auch durch mehr Weltrepublik.

./.

Dass es überhaupt möglich war (Zypernkonflikt 1974) und wieder möglich ist, dass sich zwei Nato-Staaten in die Wolle bekommen können, kann nicht allein Schuld eines Erdogan sein, denn was einer kann, hat damit zu tun, was man ihn können lässt.

Und deshalb sind solche Krisen und Kriege auch ein Armutszeugnis für die Nato, die eben bloß antiquierte Allianz gegen äußere Rivalen ist, aber nicht'mal die eigenen Mitglieder untereinander zum Frieden zwingt - und jahrzehntelang zuschaut, wie die Türkei und Griechenland gegeneinander rüsten - zum Nachteil ihrer gebeutelten Staatshaushalte.

./.

Ein Armutszeugnis auch die Sprachlosigkeit unserer Regierungen, denn "Ermahnungen zur Besonnenheit" machten noch nie Strolche "besonnen", sondern provozieren die Strolche bloß, dass sie sich einbilden, entscheiden zu dürfen.

Stattdessen wäre es richtig, wenn die Nato einen Gipfel einzuberufen würde und beide Staaten zur Unterlassung jeglicher Provokation auffordert und für den Fall von Zuwiderhandlungen Einschreiten androht.

Wenn wir zu Frieden kommen wollen in dieser Welt, dann müssen wir auf die Anwendung von Völkerrecht bestehen, "soweit es möglich ist".

Und dann ist es eben vorerst noch so, dass ein Trump und ein Putin weniger zu stoppen ist als ein Erdogan oder Assad zu stoppen wäre, es sei denn, sie hätten einen Trump oder Putin hinter sich.

Aber solch' wichtiges Farbe-Bekennen muss allemal sein - und dürfen wir unseren Regierungen nicht ersparen, weshalb es klare Forderungen braucht, auch wenn wenig Hoffnung ist, dass sie zu Politik werden.


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zuletzt bearbeitet 28.03.2018 12:26 | nach oben springen

#2

RE: Türkei-Griechenland-Konflikt

in Friedensforschung.de 17.08.2018 17:39
von Markus Rabanus • 10.087 Beiträge

@Hans-Christian R.,

welchen Sinn die Nato-Mitgliedschaft der Türkei mache, beantwortete ich tatsächlich nicht. Eine wichtige Frage, die ich trotz oftmaliger Überlegungen und Beiträge dazu nicht sicher oder gar vollständig zu beantworten weiß.
Ihr Aspekt ist mir durchaus Argument, aber es gibt auch Argumente dagegen.
Unter anderem befürworte ich die türkische Nato-Mitgliedschaft, wenn dadurch gewährleistet wäre, dass sich die Türkei und Griechenland nicht erneut militärisch zanken können, also wenn die Nato primär Allianz mit Zuständigkeit auf dem Gebiet der Mitgliedsstaaten wäre, wie es Art. 24 Abs. 2 GG vorsieht und auch die Charta der Vereinten Nationen als "regionale Abmachung" befürwortet.
Bezogen auf diesen Aspekt wäre mir für den Verbleib der Türkei in der Nato nicht von Belang, wie Erdogan es mit den Werten hält.
Aber leider tut die Nato wenig, um das Verhältnis zwischen zerstrittenen Mitgliedern zu entmilitarisieren - und sah bspw. dem Zypernkrieg weitgehend tatenlos zu.

Mein vorheriges Posting hatte anderes im Hinterkopf, denn wir hocken demnächst wieder für zwei Jahre im Weltsicherheitsrat.
Auch unsere dortige Politik kann der europäischen Einigung dienen.
Das Gesamtkonzept von Politik ist zwar immer Summe aller Teile, aber zugleich auch umgekehrt, dass sich aus weltpolitischen Zielen Momente für die kontinentale und nationale Politik ableiten lassen.

Banal, aber richtig: "Multitasking ist wichtig."

Sowat ist nicht belehrend gemeint, sondern bloß Positionierung.


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