Philipp Seeger, zunächst mal verwechsle ich ausnahmsweise nichts - schau' nach, denn auch darauf war es bezogen.
Und ich habe eine jesidische Flüchtlingsfamilie der inzwischen in Berlin großen Gemeinde, die leider genau auch davon berichten, was ich schrieb.
Und die werden auch hier bleiben, denn der Verrat, wie an ihnen begangen, ist unbeschreiblich.
Dass die Peschmerga den Jesiden willkommen waren, ist allein daraus, wie schlimm der IS war und so wenig Solidarität seitens der muslimisch-arabischen Bevölkerung,
aber die Peschmerga hatten eben auch separatistische Motive - und zwar vorrangig.
Alle wichtigen Leute wussten es, aber es war für die Großmächte bequemer, am Boden die Peschmerga gegen den IS antreten zu lassen, obendrein dafür sprach, sich mit den Menschen und Örtlichkeiten besser auszukennen als jemand aus Wyoming oder Duisburg.
Alle Einsätze hätten gleichwohl unter Oberbefehl der Vereinten Nationen gehört = schon schwierig genug, denn vor Ort zwischen schlechter und guter Beratung zu unterscheiden.
Aus den separatistischen Ansprüchen der Kurden waren dann auch Erdogans Reaktionen: Kollaboration mit dem IS und seine Intervention in Nordsyrien.
Die Kampfhandlungen im Nordirak sind zwar Vergangenheit, aber die Politik der kurdischen Regionalregierung ist fortgesetzt inakzeptabel.
Auch die Vereinten Nationen sahen sich inzwischen mehrfach veranlasst, die kurdischen Kräfte zu fairem Umgang mit anderen Ethnien zu ermahnen. - Alles sehr diplomatisch formuliert, mitunter "präzis unpräzise", denn es soll ja nicht gegen die Kurden gehen, jedoch dringend erforderlich, dass sich gemäßigt wird und auch das Gemeinwesen autoritäres Unrecht eindämmt.
Für kaum jemanden kann es ärgerlicher sein als für mich, denn ich hatte mit der Domain Kurdistan.de eines der größten Foren für Kurden, bevor dann mit dem Irakkrieg des G.W.Bush die Bedrohungen für die ModeratorInnen nicht mehr zumutbar wurden.
Es ist nicht schön, wenn und so oft sich meine dystopische Mahnung bewahrheitet, dass ethnisch Diskriminierte selbst zu Diskriminierenden werden, sobald die Macht dazu und/oder mit Separatismus mehr als kulturelle Gleichberechtigung beanspruchend.
Viele Menschen erwarten von Diskriminierten, dass sie doch besonders gerecht sein müssten.
Bei allem Kümmern um Diskriminierte ist mir solche Erwartung abwegig und auch kein Verlangen, denn wer Gleichberechtigung will, verlangt nicht nach Sonderpflichten.
Darum ist es kein banaler Spruch, dass #Solidarität an Bedingungen gebunden gehört.
So oft ich das in die Praxis umsetze, laufen mir welche davon, die sich "verraten" fühlen.