Nö, überzeugt mich nicht,
a) zumal über weite Strecken des Textes scheinargumentiert wird, als werde nicht versucht, "die Menschen mitzunehmen" und als mühe sich die Politik nicht um die "Risikogruppen".
Aber wer solche Besorgnis nicht bloß blubbert, sondern aufrichtig die "Isolation" von Gefährdeteren verhindern will, darf dann eben auch nicht in den weniger gefährdeten Massen die Pandemie grassieren lassen, wie es genau jetzt passiert - und von vielen Verharmlosern zuvor bestritten wurde.
b) Es ist pseudoliberales Geblubbere, dass man ohne Verbote auskomme.
Ich sage es mal so:
Auf "Eigenverantwortung" kommt es immer an, aber wer einer Pandemie allein mit "Eigenverantwortung" beizukommen verheißt, der verharmlost die Pandemie, flutet nicht nur die Fußballstadien, sondern auch die Intensiv-Stationen.
Und c): Mir ist das Gerede dieser "Stellungnahme" schon seit dem Frühjahr aus niedergelassenen Ärztekreisen auch der eigenen Familie bekannt, denn es bleiben viele "Abo-Patienten" weg, die sich aus Angst vor C19-Ansteckung weniger zahlreich ins Wartezimmer setzen mögen.
Einige Ärzteverbände tun betreffs C19 zwar auf "besorgt", aber wenn man genauer hinhörte, dann wünschte man sich im Subtext "Entwarnung", kaschiert als "Mahnung gegen Hysterie" = m.E. reine Mimikry, das Eigeninteresse als "nüchterne" oder gar "wissenschaftliche" Stellungnahme einzubringen.
Zu den "Risiken und Nebenwirkungen" solcher Statements gehört dann leider auch, dass es gefundenes Fressen für den Teil der Bevölkerung ist, die sich als "Freiheitskämpfer" und bekloppt schelmisch als "Wir sind die 2. Welle" feiern.
Alles in allem komme ich zum harschen Befund, dass "diese" (!) Ärzte mit ihrem Streek & Co. uns zwar gefallen wollen, aber keinen Gefallen tun wollen - und sie stehen auch nicht am Beatmungsgerät, sondern möchten ihre "Abo-Patienten" zurück.