#76

RE: Nahost-Konflikt

in Friedensforschung.de 29.06.2020 13:25
von Markus Rabanus • 10.087 Beiträge

Arnold Brust, "Die Araber lehnten den Teilungsplan ab." -

1. Das war 1947. Die Araber durften ablehnen, denn das Teil stand zur Abstimmung.

2. Die arabischen Kriege gegen Israel waren völkerrechtswidrig, denn es galt, die Entscheidung der Vereinten Nationen zu respektieren, ob sie gefiel oder nicht.

3. Dass Israel sich im Siegen das Land vergrößerte, durfte wiederum Israel nicht, aber Dank mächtiger Bündnispartner war es Israel möglich und wurde nach und nach auch seitens der UNO gebilligt. Bis zu den Grenzen von 1967. - Mehr nicht.

4. Die einstige Ablehnung des Teilungsplans in ein Aneignungsrecht Israels umzudeuten, kann nur Netanjuhlern in den Sinn kommen.

5. Sich Landstriche staatlich einzuverleiben, "weil niemandes Staatsgebiet", könnte vielleicht noch auf dem Mars rechtlich "umstritten" sein, aber auf unserem Planeten längst völkerrechtswidrig.

Soweit dazu.


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#77

RE: Nahost-Konflikt

in Friedensforschung.de 29.06.2020 14:29
von Markus Rabanus • 10.087 Beiträge

Bernd Siemon, so erwiesen und von Netanjuhlern verdrängt die Ausschreitungen israelischer Nationalisten vor, in und nach der Staatsproklamation waren,
so erwiesen auch, dass die arabischen Staaten nicht spontan palästinensischen Hilferufen folgten, sondern den Krieg gegen Israel aus ebenfalls nationalistischen und panarabischen Motiven planten, führten und dennoch verloren.

Die arabischen Staaten durften das nicht, wie dann auch Israel sich nicht durch Siege vergrößern durfte.

Und mitschuldig machte sich die Vetomächte, denn ihnen oblag es, solche Kriege zu hindern, was sie auch aus Gründen der eigenen Rivalitäten des Kalten Krieges nicht taten.


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#78

RE: Nahost-Konflikt

in Friedensforschung.de 29.06.2020 14:45
von Markus Rabanus • 10.087 Beiträge

rede nicht, dass Siemon wat bestritten habe. Lies die Zehn Gebote - und halte dich dran.
Und du scheinst nicht wissen zu wollen, dass Besatzer nicht annektieren und auch sonst nicht zum eigenen Vorteil besetztes Land nutzen dürfen.


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#79

RE: Nahost-Konflikt

in Friedensforschung.de 29.06.2020 15:11
von Markus Rabanus • 10.087 Beiträge

Bernd Siemon, der Teilungsplan führte zu vorhersehbaren Menschenrechtsverletzungen, die seitens der UNO hätten verhindert werden müssen.

Ob der Teilungsplan "Annexion" war oder keine, mag von historischem und moralischem Interesse sein, aber von den Vereinten Nationen als Versprechen für Juden und der Palästinenser entschieden, was durchaus auch zu positiven Entwicklung des vorherigen Mandatsgebietes hätte beitragen können.

Wer den Vereinten Nationen die gesollte Funktion als Ordnungsmacht bestreitet, darf sich über nichts wundern, was es an Selbstjustiz zwischen Staaten und Völkern gibt.
Und daraus hatten die Palästinenser das Nachsehen.


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#80

RE: Nahost-Konflikt

in Friedensforschung.de 29.06.2020 15:33
von Markus Rabanus • 10.087 Beiträge

Und zum Selbstbestimmungsrecht:

Es gibt, ob schön oder schlecht, das nationale Selbstbestimmungsrecht nur dann, wenn Selbstbestimmungsansprüche durch die Vereinten Nationen anerkannt werden.

Man mag den Palästinensern das nationale Selbstbestimmungsrecht zugestehen oder bestreiten, aber entscheiden haben souverän die Vereinten Nationen.

Ähnlich das Existenzrecht Israels betreffend:
Nach der erlaubten Staatsgründung hatte kein Staat mehr das Recht, dieses Recht zu verletzen oder in Abrede zu stellen.

Wenn es Staaten dennoch taten und tun, aus welchen Motiven auch immer, agieren sie völkerrechtswidrig - und die Vereinten Nationen hätten es mit Sanktionen abzustellen.

Wenn Teilungsplan-Kritiker oder politische Vereinigungen (Hamas, Hisbollah usw.) das Existenzrecht Israels bestreiten, dann ändert das am völkerrechtlichen Status Israels nichts, ist aber einer friedlichen Entwicklung abträglich.

Umgekehrt darf Israel ohne Zustimmung der UNO das Existenzrecht Israels nicht über die seitens der UNO anerkannten Grenzen von 1967 ausdehnen.

So ist das Völkerrecht. Auch wenn man sich nicht dran hält.


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#81

RE: Nahost-Konflikt

in Friedensforschung.de 29.06.2020 16:06
von Markus Rabanus • 10.087 Beiträge

Bernd Siemon, ich kenne die "Pläne", denn am Nahostfrieden interessiert, habe ich davon recht vieles studiert, was offiziell und öffentlich wurde.
In jüngerer Zeit allerdings nachlässiger, denn zu sehr drängen sich wieder größere Rivalen in den Vordergrund - und die lassen um den Weltfrieden fürchten, vielen Leut' ein weniger wichtiges Thema.

Sie können sich desgleichen wie israelische Nationalisten und Hamas usw. über meine völkerrechtlichen Darstellungen gut hinweg trösten, denn alle Mächtigen halten sich nicht dran und von den Machtloseren lassen sich viele zum Terrorismus verführen.

Doch ich bin durchaus bereit, mich auf Gedankenexperimente einzulassen, die mir völkerrechtsfremd sind:

Wat glauben Sie denn aus Ihrem Bestreiten Israels Existenzrechts über den Schimpf hinaus für die Zukunft schlussfolgern zu können?


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#82

RE: Nahost-Konflikt

in Friedensforschung.de 29.06.2020 16:21
von Markus Rabanus • 10.087 Beiträge

Alan Posener, ich fand das Vorauseilen "ungeschickt", aber nicht unbegründet, denn diskutiert wird der Konflikt weder erstmals noch ausschließlich hier, sodass gegenseitige Vorwürfe "vorhersehbar" sind und auch benannt werden dürfen.

Nun von mir eher als "Ungeschick" reklamiert, ist genauer betrachtet dann eigentlich "Offenheit". - Und ich möchte, dass das so bleibt, nicht alle bloß "taktieren", was andere draus machen.


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#83

RE: Nahost-Konflikt

in Friedensforschung.de 29.06.2020 16:36
von Markus Rabanus • 10.087 Beiträge

Asadullah Kh., als Jude die Shoa überstanden, hätten wahrscheinlich auch Sie nicht anders gedacht, geredet und gehandelt.

Ob Sie den Zionismus gutheißen oder nicht, seien Sie sich wenigstens klar, dass die Shoa auch Antizionisten zu Zionisten machte.

Und Zionisten und Antizionisten müssen sich klar sein, dass wer es gegeneinander übertreibt, gemeinsam den Antisemitismus schürt.

Nichts von alledem führt zum Frieden, wenn nicht das Völkerrecht und Humanismus zur Richtschnur wird.


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#84

RE: Nahost-Konflikt

in Friedensforschung.de 30.06.2020 17:30
von Markus Rabanus • 10.087 Beiträge

@Arnold Brust, bitte nicht dümmer stellen als jemandem möglich, der eine Tastatur so gut wie Sie zu benutzen weiß,
denn nichts stand davon, dass unser GG in Israel gelte.
Stattdessen wurden Sie auf die GG-Völkerrechtsklausel hingewiesen.
Sollte solche Klausel irgendeinem Staat auf Erden fehlen, so wäre auch das nicht schlimm, denn die UNO-Charta gebietet allen Staaten den Vorrang der UNO-Charta.

Wer den Vorrang des Völkerrechts missachtet, hat Glück, wenn von niemandem zur Rechenschaft gezogen, aber ist und bleibt im Unrecht, bis er sich dem Völkerrecht fügt.

-------------------------

Und einfach mal Israels Unabhängigkeitserklärung lesen.

Wie im GG nicht alles gülden ist, steht zwar auch dort so mancher Unfug drin, aber sie enthält die Völkerrechtsklausel:
"... und den Grundsätzen der Charta der Vereinten Nationen treu bleiben."

Nun hätten wir das Problem also geklärt, aber auch das wird Ihnen vermutlich "unverbindlich" sein.


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zuletzt bearbeitet 30.06.2020 17:46 | nach oben springen

#85

RE: Nahost-Konflikt

in Friedensforschung.de 30.06.2020 18:11
von Markus Rabanus • 10.087 Beiträge

Zu "Immer nur Israelkritik" oder ähnlichen Sprüchen

@Dördelm..., wat würde sich für Sie dran ändern?

Und bei Antwort auch im eigenen Kopf mal bitte nicht schwindeln, denn so viele Staaten werden so viel schärfer als Israel kritisiert und einige sogar scharf sanktioniert - oder fragen Sie dann: "Und wer kritisiert Israel?"  

Sie werden Ihre Gleichgesinnten haben, drum nicht schlimm, wenn ich sag', dass ich Leut' nicht mag, die von Unrecht mit dem Fingerzeig auf anderes Unrecht ablenken.


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#86

RE: Nahost-Konflikt

in Friedensforschung.de 30.06.2020 18:56
von Markus Rabanus • 10.087 Beiträge

Arnold Brust, wenn CampDavid bei Israels nationalistischen Freunden so beliebt wie den besseren Freunden Israels Arbeitsgrundlage gewesen wäre, dann wäre der damals recht überraschende Vorschlag auf dem Tisch geblieben.

"Friss oder stirb!" ist kein Friedensverhandeln.


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zuletzt bearbeitet 30.06.2020 18:57 | nach oben springen

#87

RE: Nahost-Konflikt

in Friedensforschung.de 30.06.2020 20:02
von Markus Rabanus • 10.087 Beiträge

Dylan B., da der Vorschlag nicht auf dem Tisch blieb, ist er mir wirklich "BEDEUTUNGSLOS", denn wenn ich mir einbilde, dass ich einen guten Vorschlag zur Lösung eines mir notwendig zu erledigen Problems erarbeitet habe, dann bleibt er solange auf dem Tisch, bis ein besserer drauf gelegt wird.

Und obendrein: Ich mag keine Fake-Propaganda, wie sie es im Internet leicht hat, denn bei persönlichen Begegnungen stellt sich immer wieder heraus, dass diejenigen, die den Palästinensern Versagen von CampDavid vorwerfen, überhaupt nicht wissen, was drin stand.

Und das passiert auch mit Leuten, die sich eigentlich vernünftig geben, aber über ihre Haltung hinaus kein Wissen.


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zuletzt bearbeitet 30.06.2020 20:04 | nach oben springen

#88

RE: Nahost-Konflikt

in Friedensforschung.de 30.06.2020 22:17
von Markus Rabanus • 10.087 Beiträge

Tobias W., es hat null und nüscht mit "demokratisch" zu tun, fremdes Land unter Besatzung zu halten und sich mit Gewalt einzuverleiben.


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#89

RE: Nahost-Konflikt

in Friedensforschung.de 23.07.2020 16:45
von Markus Rabanus • 10.087 Beiträge

Der ZJD-Präsident mag seine "Wette" gewinnen, aber recht hat er nicht, denn er instrumentalisiert vorhandenen und unterstellten Antisemitismus für Israels Annexionspolitik.

-----------------

in den Mund lege ich ihm nichts, sondern werfe ihm vor, wie er von mir verstanden wird. - Wenn er anders zu verstehen sei, würde es mich freuen.


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zuletzt bearbeitet 23.07.2020 19:11 | nach oben springen

#90

RE: Nahost-Konflikt

in Friedensforschung.de 23.07.2020 16:52
von Markus Rabanus • 10.087 Beiträge

tja, dat wären Sie wahrscheinlich gern' ("MOSSAD"), aber noch wahrscheinlicher bloß einer der vielen, denen Israel nicht ruppig und nicht groß genug sein kann.


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