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RE: Krim-Annexion, Ukraine
in Friedensforschung.de 29.01.2022 14:27von Markus Rabanus • 10.100 Beiträge
und es gibt kein #Kriegsdienstverweigerungsrecht in der Ukraine - wie es mir ein hohes Menschenrecht ist, sich aus Kriegen raushalten zu dürfen, wenngleich ich es für mich von Fall zu Fall hätte entscheiden mögen, ob lieber getötet zu werden, ohne selbst zu töten:
- auch aus der dt. Geschichte begründbar,
was trotzdem unseren Gesetzgebern an Gründen nicht genügte - war ein Grund mehr, dass es mich nach Westberlin verschlug - zwischen die Fronten der angeblichen "Brüder und Schwestern"
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RE: Ukraine-Konflikt
in Friedensforschung.de 29.01.2022 15:46von Markus Rabanus • 10.100 Beiträge
Putins zwei "Friedenspläne" zeugen von irrer Realitätsferne, aber auch sowat lässt sich "verhandeln" - muss ich oft, denn auch an mich werden die absurdesten Forderungen heran getragen - von mitunter "renommiertesten" Kanzleien, die sich zu schwindeln und drohen nicht schämen, um es ihren Mandanten recht zu machen - und dann gibt es Abwägung, ob Ignorieren funktioniert oder ob abgearbeitet wird, denn gut im Vortrag ist sicher, dass niemand Gerichtsurteile riskiert.
Diese sinnvolle Möglichkeit (Gericht) erarbeiteten unsere selbstjustizgeilen Politiker für die wichtigsten internationalen Streitigkeiten nicht, so dass ihnen nur bleibt, entweder Verhandlungen erfolgreich zu führen oder "mit Waffen zu argumentieren".
Deshalb mein Beharren auf Verhandlungen, auch wenn sie noch so absurd mit "Roten Linien" prahlend Auftakt haben.
Viele unserer Politiker sind oft wie Rechtsanwälte auf einseitige Interessenwahrnehmung gedrillt und verpflichtet, ohne Willen, Streitigkeiten einzudämmen.
Den Salat haben die Völker - und "verdient", denn sie trauen zu oft den Tröten, die am lautesten verheißen, die einseitige Interessenvertretung sei die Beste - und heilige jedes Mittel.
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RE: Ukraine-Konflikt
in Friedensforschung.de 29.01.2022 16:01von Markus Rabanus • 10.100 Beiträge
Christian S., die zwei "Vertragsentwürfe" aus dem Kreml sind sowat von schräg, dass wir uns tatsächlich Sorgen um den Geisteszustand der Absender machen müssen, aber auf Verhandlungen würde ich mich trotzdem einlassen, denn Putin kann sich ein Abrücken innenpolitisch nur leisten, wenn wir ihm sein Gesicht wahren.
https://mid.ru/ru/foreign_policy/rso/nato/1790818/?lang=en
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RE: Ukraine-Konflikt
in Friedensforschung.de 29.01.2022 16:53von Markus Rabanus • 10.100 Beiträge
Andrea B., noch ist der große Aufmarsch jenseits der Grenze - und der Übertritt wäre keine Überraschung mehr.
Drei Deutungen sind möglich:
1. Putin pokert bloß hoch - im Glauben, dadurch möglichst viel aus seinen "Friedensvorschlägen" durchsetzen zu können.
2. Er ist mit seinem Invasionsvorbereitungen noch nicht fertig.
3. Beides in Kombi, um auf zwei Optionen zu hoffen.
Grad deshalb lohnen Verhandlungen, bspw. zwecks Erörterung der Wirkungen kriegerischer Entscheidungsversuche.
Auch das Leben eines Möchtegern-Weltenherrschers wird nicht unbedingt beschaulicher,
- wenn ihn die "Ablenkung" zu viel kostet,
- wenn ihm keine Tipps gegeben werden, seine Probleme nicht nur nationaldemokratisch, sondern im Einklang mit dem Völkerrecht zu lösen - und möglichst irgendwann wie westliche Kriegsverbrecher (Bush & Blair) in Rente gehen zu können.
Aber Überheblichkeit wäre unangemessen,
- weil wir in zu vielen Konflikten selbst die Bösen waren und sind,
- weil wir mit unserer NAtO ganz ähnliche Strolche in eigenen Reihen haben, zu denen ich längst einen Erdogan zähle und reichlich braunes Gesindel in gefährlich starker Opposition,
- weil wir in Sachen Separatismus mit zwei Zungen reden,
- weil wir Abrüstungsverträge platzen ließen, anstatt sie nachzubessern,
- weil wir in wichtigsten Belangen Russland nicht mitentscheiden ließen, wie es die UNO-Charta verlangt.
Es gilt viele Schlüssel zu schmieden - auch mit Moskau und Peking - gemeinsam, ob es passt oder nicht, denn im Alleingang scheitern wir.
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RE: Ukraine-Konflikt
in Friedensforschung.de 29.01.2022 17:08von Markus Rabanus • 10.100 Beiträge
RE: Ukraine-Konflikt
in Friedensforschung.de 29.01.2022 17:29von Markus Rabanus • 10.100 Beiträge
Verlassen Sie sich mal darauf, dass im Falle des Krieges alles anders ist - und wahrscheinlich anderswo entschieden wird.
Die us-amerikanischen Gesetze gegen Northstream 2 sind völkerrechtlich äußerst zweifelhaft, wenngleich sich mit Ihren Wünschen deckend und in vieler Hinsicht politisch sinnvoll, aber Interesse und Recht sind oft verschiedene Dinge - und Kündigungen nicht immer ohne Entschädigung.
Aber ich kenne die Verträge nicht - und sehe mich schlecht eingeweiht - und hätte ohnehin die EU entscheiden lassen, keine Konzerne und auch nicht bloß unsere Bundesregierungen.
Und #praktisch:
Im Unterschied zu uns beiden haben die Unionsparteien das Recht, ihre Wünsche als Gesetzesvorschläge in den Bundestag einzubringen.
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RE: Ukraine-Konflikt
in Friedensforschung.de 29.01.2022 23:42von Markus Rabanus • 10.100 Beiträge
Thomas V.,
zu deinem a), welches meinem a) keine Antwort war:
Es ist unwahrscheinlich, dass Putin im Falle einer Invasion ins Separatistengebiet mit einer atomaren Reaktion rechnet, selbst dann nicht, wenn du es androhen könntest.
Vielleicht ein bisschen anderes Kalkül, wenn auf Kiew durchmarschierend, aber dort träfe er auf wenig Applaus, den er für seine Bilder braucht.
zu deinem b): Du hast die Frage nicht verstanden.
Und insgesamt:
Der Frieden lässt sich mit wirtschaftlichen Drohungen sichern, aber halt nicht so, wie es Leuten vorschwebt, denen es weniger um den Frieden geht als um ein Russland, das es in allem den westlichen Wünschen recht zu machen habe.
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RE: Ukraine-Konflikt
in Friedensforschung.de 30.01.2022 00:35von Markus Rabanus • 10.100 Beiträge
an Transparenz fehlt es gewiss, obgleich jede Menge Personal westeuropäischer Konzerne vor Ort, aber lasse dich mal von deinen sicherlich gut gemeinten Motiven nicht zu sehr ins Spekulieren verleiten, Fracking habe für Russland eine den USA vergleichbare Dimension
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RE: Ukraine-Konflikt
in Friedensforschung.de 30.01.2022 00:49von Markus Rabanus • 10.100 Beiträge
Constanze A., ich mag & kann nicht in jedes Post alles packen, denn dass Putins Politik die NAtO-Osterweiterung intensiviert und beschleunigt, schrieb ich schon oft,
wenngleich ich der NAtO vorwerfe, die antirussische Ressentiments in den postsowjetischen Staaten auszunutzen, was dort nicht nur zu ethnischen Spannungen führt, sondern auch den Graben zu Russland vertieft.
Das eine wiegt das andere nicht auf, aber eigenen Anteil an Fehlentwicklung zu berücksichtigen, mag man hüben wie drüben nur wenig, obgleich es einer von vielen wichtigen Schlüssel wäre.
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RE: Ukraine-Konflikt
in Friedensforschung.de 30.01.2022 01:32von Markus Rabanus • 10.100 Beiträge
Dieter, von "wollen" kann nicht die Rede sein, denn meine Häuser sind noch nicht fit - mit Solarthermie und Photovoltaik.
Aber besser mit kalten Füßen den Streit entscheiden als mit Waffen.
Und wenn es zum Krieg kommt, dann geht die Transitpipeline (Ukraine, Polen, ...) spätestens (falls Durchmarsch auf Kiew) ohnehin als erste zu Bruch.
Spätestens dann dürfen aber auch wir kein Gas mehr über die Ostsee reinlassen, müssten N1 sogar vorher abdrehen, damit uns der Kreml glaubt.
Wird im Streit die "Lösung" gesucht, dann geschieht das auch für uns nicht zum Nulltarif.
Blöd halt nur, dass wir von vielen Leuten umgeben sind, die munter nach & zu den Waffen schreien & sich keene annähernde Vorstellung von Abläufen & Fragilitäten machen.
Entgrenzte Feindschaft wird noch immer für Tugend und für Garant des Friedens gehalten - und jeder Einwand, jede Mahnung zur Mäßigung überhört oder des Verrats verdächtigt.
Alles nicht neu 😉 der Torheit treu.
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RE: Ukraine-Konflikt
in Friedensforschung.de 30.01.2022 02:07von Markus Rabanus • 10.100 Beiträge
RE: Ukraine-Konflikt
in Friedensforschung.de 30.01.2022 14:27von Markus Rabanus • 10.100 Beiträge
Wie hätte der polnische Politologe wohl über die damalige CDU zu texten?
In meinen frühen Schulbüchern stand Pommern noch als "Kornkammer Deutschlands" und im Heimatkundeunterricht der Grundschule hieß es, an Stränden Ostpreußens könnten wir Bernsteine sammeln.
Am Mittagstisch bat ich meinen Vater, dass wir das doch mal tun sollten. Mein Vater klärte mich auf, dass Ostpreußen ziemlich weit weg längst nicht mehr "unsere Heimat" ist - und woran das lag.
Am nächsten Tag kam ich dem Unterricht mit den Worten meines Vaters. Der Lehrer hieß mich aufzustehen, zeigte mit dem Finger auf mich und erklärte: "So sieht ein Vaterlandsverräter aus."
Am Mittagstisch erzählte ich es. Mein Vater lachte und meinte, das habe man auch ihm schon oft gesagt - und:
"Sei stolz, ein Verräter von Wahrheit zu sein!"
./.
"Geschichte passend gemacht" erlebt sich auch im Verhältnis zwischen Ukraine und Polen, denn die Fälscher sitzen nicht nur im Kreml - und "in Feindschaft und Lüge vereint" ist hüben wie drüben bittere Wahrheit - und die Wahrheit "Verrat".
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RE: Ukraine-Konflikt
in Friedensforschung.de 31.01.2022 13:10von Markus Rabanus • 10.100 Beiträge
Char L., dass Ihnen meine Antwort von eigener Familie und ersten Streiks nicht genügt, mag ja sein, zumal alle immer klagen können, ihnen werde zu wenig geholfen.
So war es auch mit politischen Hasardeuren, von denen es in der Solidarność reichlich gab, während es die vernünftigen Kräfte waren, die mit allerlei Kompromissen zur demokratischen Transformation schafften - mit hoher Relevanz für die weitere Entwicklung im gesamten Osten.
Einigkeit mit mir durch Abarbeiten der Probleme, lässt sich im Grundsätzlichen leider nur so machen, dass sich Deutschland EU-Entscheidungen zu fügen hat - und zwar strikt, was eben auch heißt, keinesfalls militärischen den Begehrlichkeiten einzelner EU-Staaten nachzugeben.
Es gibt genügend Leute hier, die es anders sehen. Also wenig Grund, auf mich zu hören 😉
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RE: Ukraine-Konflikt
in Friedensforschung.de 31.01.2022 13:11von Markus Rabanus • 10.100 Beiträge
Tom F., klar, praktische Gänsefüßchen möchte nicht missen.
Grundsätzlich:
a) Tätigwerden & Unterlassen kann beides aus Machtfülle und Ohnmacht sein.
b) Dass Deutschland (jahrzehntelang zwei) überhaupt wieder Rüstungen & Militärisches auf- und anzubieten hat (mit Ausnahme zugunsten der UNO), geht mir tatsächlich gegen den Strich.
Mein diesbezüglicher Dissens würde sich auch in Entscheidungen ausdrücken, wenn ich dürfte, also ausschließlich humanitäre Hilfen.
c) Aus vielen Gründen bin ich ohnehin gegen Vorlaut-Deutsches & propagiere deshalb, das Außenpolitische auf EU-Ebene zu entscheiden & sich mehr zu fügen, weniger mitzubestimmen.
d) Wünsche einzelner Mitgliedsstaaten, ob Polen oder Frankreich, dürfen keine deutsche Sonderberücksichtigung beanspruchen.
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RE: Ukraine-Konflikt
in Friedensforschung.de 31.01.2022 14:16von Markus Rabanus • 10.100 Beiträge
Zunächst mal hätte so mancher Experte zu kapieren, dass sich die heutige Situation von derjenigen des systemantagonistischen Kalten Krieges radikal unterscheidet.
Folglich auch die Entspannungspolitik anderes Format hat, denn sie billigt einander längst nicht mehr die Machtsphären zu, wie es in Zeiten des Kalten Krieges zum Friedenserhalt absolut erforderlich war.
So wirkte die SPD gleichauf mit Unionsparteien, Grünen und FDP bei der NAtO-Osterweiterung mit und reklamierte auch nicht, dass die NAtO-Partner Polen und Litauen mit Kiew militärische Abkommen schlossen, gewiss "defensiv", aber vereint in Feindseligkeiten gegen Russland und russische Minderheiten.
Entspannungspolitik heute verlangt mindestens dreierlei:
1. Den Feindseligkeiten zwischen einst sowjetisch beherrschten Staaten/Völkern und Russen/Russland abhelfen zu wollen, auf keinen Fall politisch auszunutzen.
2. Die Beziehungen zwischen EU/NAtO und Moskau wenigstens wirtschaftlich beiderseitig vorteilhaft zu entwickeln, wenngleich vorläufig keine Veranlassung dazu ist, aber in Aussicht gestellt gehört.
3. Russland als WSR-Vetomacht ernst zu nehmen, aber stattdessen verlangen die Hasardeure stetig, dass Moskau in jedes westliche Abenteuer folgt oder sich wenigstens raushält.
Keines der drei Momente haben die Hasardeure drauf - und riskieren, dass Militärisches entscheidet.
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