Unsere Regierung sollte anbieten, Assange aufzunehmen, ihm Asyl gewähren und von den Verbündeten seine Amnestierung erbitten, denn es sollte nach Auffassung der Bundesregierung überwiegen, dass Assange Kriegsverbrechen offenbarte - und es beschämt, dass es für die Kriegsverbrecher straflos blieb.
Was die weiteren Vorwürfe anbelangt, so war Assange länger in seiner Freiheit eingeschränkt als es die Vorwürfe rechtfertigen könnten, insoweit sie überhaupt zutreffen sollten.
Prinzipielles zum Thema "Forderungen":
Ob eine Forderung richtig oder falsch ist, hängt nicht davon ab, ob sie Aussicht auf Umsetzung hat, sondern ausschließlich davon, ob die Umsetzung richtig oder falsch wäre.
Ob eine Forderung naiv ist, hängt ausschließlich davon ab, ob ihre Umsetzung möglich wäre und der Effekt der Forderung entspräche, aber wiederum nicht von der Aussicht, ob sie umgesetzt werde.
Ob eine richtige Forderung zu stellen, sinnvoll ist, wenn sie ohne Aussicht auf Umsetzung ist, hängt davon ab, ob der Effekt einer Forderung gut oder schlecht ist.
Hinsichtlich der obigen Forderung gehe ich davon aus, dass es gut wäre, wenn mehr Menschen den Umgang mit Assange nicht nur tadeln und allgemein seine Freilassung fordern würden, sondern auch die eigenen Volksvertreter und eigenen Regierungen konfrontieren.
Warum: Es gibt so etwas wie einen "demokratischen Dienstweg" - und ein US-Präsident hat wenig Veranlassung, auf uns zu hören, wenn nicht einmal unsere eigenen Volksvertreter auf uns hören.
Jedoch spricht nichts dagegen, auch Forderungen direkt an den US-Präsidenten zu richten, zumal er "Supermacht" spielt und der Welt zu vieles erpresst und diktiert, ohne dass ihn die Welt dazu legitimierte.
Der US-Präsident - wie jeder sonstige
Der US-Präsident darf und soll sich uns einmischen, wenn er es für angebracht hält, sofern er nicht erpresst und diktiert.
Der US-Präsident hat in fremden Staaten keine weiteren Rechte als jeder gewöhnliche Mensch, es sei denn, fremde Staaten gewähren ihm aus freien Stücken mehr.