#196

RE: Ukraine-Konflikt

in Friedensforschung.de 14.02.2022 22:47
von Markus Rabanus • 10.123 Beiträge

Lb. Ruprecht Polenz, bitte mal diesen 8-seitigen SWP-Text vom 11.02. lesen. denn wirklich gute Zusammenfassung

>> https://www.swp-berlin.org/publikation/u...d-spannungsfeld


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#197

RE: Ukraine-Konflikt

in Friedensforschung.de 14.02.2022 23:52
von Markus Rabanus • 10.123 Beiträge

Lotterie & Wetten sind nicht mein Ding, aber mitunter würde es Sinn machen, um einfach mal klar zu bekommen, ob jemand tatsächlich denkt, was Putin an Invasionsabsichten zum Vorwurf gemacht wird:

1. Um was würdet Ihr wetten, dass Putins 100.000 Soldateska in das Separatistengebiet einmarschieren?

2. Um was würdet Ihr wetten, dass seine Soldateska es auf die gesamte Ukraine abgesehen haben?

3. Um was würdet Ihr wetten, dass seine Soldateska es auf die baltischen Länder abgesehen haben?

--------------------

Zu 1.: Einmarsch in das Separatistengebiet wäre militärisch leichtes Ding, aber mit wenig "Gewinn", denn enormer Schaden für die wirtschaftlichen und politischen Beziehungen. - Darum wenig wahrscheinlich sogar auch dann, wenn Kiew vermehrt gegen das Minsker Abkommen verstieße, indem Kiews Streitkräfte in das Separatistengebiet einrücken. Also eher Drohgebärde Moskaus.

Zu 2.: Russische Besetzung der gesamten Ukraine ist militärisch mit den 100.000 Soldateska nicht machbar, denn dafür sind Kiews Streitkräfte inzwischen zu stark.

Zu 3.: Russische Besetzung der baltischen Länder wäre militärisch machbar, aber unwahrscheinlich, denn direkte Konfrontation mit der NAtO, wenn die sich an ihre Bündnisverpflichtungen hält, wovon auszugehen ist.


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#198

RE: Ukraine-Konflikt

in Friedensforschung.de 16.02.2022 04:02
von Markus Rabanus • 10.123 Beiträge

Immerhin stellte sich Friedrich Merz in diesem Konflikt heute hinter die Bundesregierung, während andere es für gescheit halten, ihr in den Rücken zu fallen.
Das ist vollends absurd, denn die Gespräche von Scholz mit Putin brachten Positives.


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#199

RE: Ukraine-Konflikt

in Friedensforschung.de 16.02.2022 04:06
von Markus Rabanus • 10.123 Beiträge

Allerdings gab es aus dem russischen Parlament negative Töne, denn falls die Separatistengebiete von Moskau einseitig als "Autonome anerkannt" werden, was immer das heißen soll, dann immerhin auch so interpretierbar, dass die Teilung der Ukraine droht - und Moskau mit "Beistandsabkommen" in die Ostukraine einrückt.

Tja, und das hätten wir mit Kosovo ganz ähnlich gemacht.

Alles nicht meinen Wünschen genügend, denn während hier viele jeden Separatismus in Feindstaaten gut heißen, fordere ich, dass es aufhört mit den einseitigen "Anerkennungen".

Zwar soll sich jeder Staat positionieren dürfen, aber die völkerrechtliche Anerkennung von Staaten & Regierungen sollte den Vereinten Nationen vorbehalten sein.

Leider macht das Völkerrecht diesbezüglich keine Fortschritte, aber SCHULD sind diejenigen, die es nicht einmal fordern, weil sie weiterhin Willkür üben wollen.


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#200

RE: Ukraine-Konflikt

in Friedensforschung.de 16.02.2022 04:18
von Markus Rabanus • 10.123 Beiträge

Scholz: "Verdammte Pflicht"

bisschen verblüfft war ich auch, aber es stimmt schon, denn wenn die Menschheit noch immer zu bescheuert ist, sich die internationalen Streitigkeiten vom IGH entscheiden zu lassen, so lange wird sie dazu verdammt sein, sich diplomatisch zu einigen - oder aber dazu verdammt, es kriegerisch auszufechten


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#201

RE: Ukraine-Konflikt

in Friedensforschung.de 16.02.2022 04:28
von Markus Rabanus • 10.123 Beiträge

Stephan J., wenn der "Krieg in der Ostukraine weiter geht", dann würde es an Kiew liegen, aber wahrscheinlich interessiert dich das Minsker Abkommen nicht - oder du kennst es gar nicht erst.


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#202

RE: Ukraine-Konflikt

in Friedensforschung.de 16.02.2022 15:26
von Markus Rabanus • 10.123 Beiträge

Alexander S., bisschen mehr Wissen kann nicht schaden:

Die ukrainischen Streitkräfte haben eine Stärke von 209.000 aktiven Soldaten + 900.000 Reservisten.

Leichtes Spiel hätte die russische Armee in den Separatistengebieten, denn dort darf laut Minsker Abkommen Kiews Streitmacht vorläufig nicht operieren.


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#203

RE: Ukraine-Konflikt

in Friedensforschung.de 16.02.2022 16:16
von Markus Rabanus • 10.123 Beiträge

Es ist nicht gut & auch schon erst recht nicht richtig, dass Sie der russischen Provokation so ungestüm eine Invasionsabsicht unterstellen, die obendrein noch ausschließlich durch wüstes Gedrohe verhindert worden sei.

Glücklicherweise geht Merz mit dem Konflikt diplomatischer um, indem er der Bundesregierung nicht in den Rücken fällt.

--------------------

bin wirklich traurig, dass Polenz derart auf Hardliner macht


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#204

RE: Ukraine-Konflikt

in Friedensforschung.de 16.02.2022 16:32
von Markus Rabanus • 10.123 Beiträge

Alexander S., mir isses lieber, dass Deutschland 5000 Helme statt 5000 Panzer lieferte & mit dem Scholz-Besuch im Kreml einen kleinen Beitrag zur Entspannung leistete.

Auch wem das Leben & der Konflikt zu langweilig ist, sollte sich einfach mal damit abfinden, dass wenn die 5000 Helme genügten & es nicht zum ShowDown kommt, das Leben weiter geht.


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#205

RE: Ukraine-Konflikt

in Friedensforschung.de 16.02.2022 16:34
von Markus Rabanus • 10.123 Beiträge

Damit (Wiederholung) ist leider zu rechnen,
- wenn ohne grundlegenden Wandel in den Beziehungen zwischen den beteiligten Staaten und Völkern,
- wenn ohne Lerneffekte für Sanktionsmechanismen und Diplomatie.


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#206

RE: Ukraine-Konflikt

in Friedensforschung.de 16.02.2022 16:40
von Markus Rabanus • 10.123 Beiträge

die Rüstungsindustrie hüben wie drüben hat maximales Interesse an solchen Konflikten - und ist von den Volumina her im Wachstum begriffen, während der Zivilgüterhandel stagniert und sogar Rückschläge erlitt.

Insofern geht es bei den Verschiebungen in den Allianzen nicht bloß ums Politische ("Freiheit vs. Autokratie") und Militärstrategisches, sondern immer auch um Marktanteile für die Rüstungsindustrie.


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#207

RE: Ukraine-Konflikt

in Friedensforschung.de 16.02.2022 16:50
von Markus Rabanus • 10.123 Beiträge

Dass von 18.000 ukrainischen Soldaten auf der Krim 16.000 zu Putin wechselten, zeugt halt auch von den ethnischen Wirren im Land, die sich nicht ausblenden lassen.


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#208

RE: Ukraine-Konflikt

in Friedensforschung.de 16.02.2022 16:57
von Markus Rabanus • 10.123 Beiträge

Ruprecht Polenz, da haben Sie recht, aber mit welchem Recht glauben Sie von Russland verlangen zu dürfen, dass die Ukraine und Polen mit russischem Gas versorgt werden?
Sie wollen sanktionieren können, okay, aber das wird halt keine Einbahnstraße sein.

Und wie an Dilemma schon oft erklärt >> Sanktionen gegen Russland machen Peking froh, denn das ist mit unseren Sanktionen gegen Teheran ebenso.


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#209

RE: Ukraine-Konflikt

in Friedensforschung.de 16.02.2022 17:03
von Markus Rabanus • 10.123 Beiträge

Christian A., will ich mal hoffen, dass Ihre Eltern nicht zu den Millionen Deppen & Verbrechern gehörten, die das Chamberlain-Hitler-Abkommen feierten. - Na, wie war das?


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#210

RE: Ukraine-Konflikt

in Friedensforschung.de 16.02.2022 17:34
von Markus Rabanus • 10.123 Beiträge

Karsten Reisdorf, die warten in unbequemen Zelten auf Befehle - und sind wahrscheinlich nicht scharf drauf, Kanonenfutter zu sein, aber vielen traue ich zu, dass sie sich im nationalen Wahn in die Ostukraine kommandieren lassen würden, denn dort wären sie erheblich willkommener als in Kiew.

Also betrachte, bedauere & kritisiere ich diese Soldaten als gefährliche Hampelmänner Putins für seine Kraftmeierei-Zwecke.

Nebenbei:
Soldat-Sein in Russland & Ukraine ist kein Zuckerschlecken, denn in Russland ist Ersatzdienst unerträglich länger & in der Ukraine gibt es kein Kriegsdienstverweigerungsrecht.


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