Henning B., ich musste lachen, weil es ja wirklich so ist - und seine Rede nur noch mit Sarkasmus erträglich.
Aber es verbot sich diplomatisch, zu sagen:
"Ja, wir verstehen Sie, denn Plutonium-Pillen sind giftig."

Auch Kiew muss achtgeben, dass es für die Ukraine nicht schlimmer kommt als in Syrien.

Die ukrainische Gegenwehr - so mutmaße ich - kann einzig den Sinn haben, sich selbst & Russland & der Welt zu demonstrieren, dass Putin alles andere als willkommen ist.

Wenn sich Putin durchsetzt - und alles andere scheint mir unrealistisch, dann sollten wir
1. mit Russland nur noch über die Botschaften von EU, UNO und NAtO kommunizieren & unser nationales Personal aus Moskau abziehen.
2. Und die symbolträchtige, russische Botschaft in Berlin Unter den Linden solange dicht machen, bis sich Moskau besinnt.
3. Das sollten alle EU-Staaten so machen, mit Ausnahme der WSR-Vetomacht Frankreich.

ich sage "barbarisch", aber nicht "Weltkrieg"

Soll Kiew durchhalten??? - Das ist die wichtigste Frage.

Vollkommen klar, dass Putin jubeln kann, je leichter ihm Kiew in die Hände fällt & dann auch Tiflis gleiches Schicksal droht, aber wenn sich militärisch dagegen nichts tun lässt, dann muss uns mehr anderes einfallen.

lb. Klaus, einseitig war ich nie und räumte so oft Mitschuld ein, auch persönliche, dass meine deeskalierenden Vorschläge niemandem taugten 😎

Denn ich machte ja viele Vorschläge im Unterschied zu allen geistigen Trittbrettfahrern, von denen es in jedem Konflikt reichlich gibt und die sich mitschuldig machen, dass sich Konflikte verschärfen.

Aber der Wechsel vom politischen Gezerre auf das militärische Schlachtfeld lässt nur die #einseitige Ansage zu, dass es durch nichts zu rechtfertigen ist.

Dazu Putins Drohung mit Atomkrieg. - Das ist vollends inakzeptabel & ein atomar "erweiterter Suizid" ist Putin im Falle seines irgendwann fälligen Scheiterns durchaus zuzutrauen, wenn er sich nicht zeitig auf den Weg eines demokratischen Abschieds in Rente begibt.

Als Trump vergleichbar krude drohte, da signalisierten höchste US-Militärs zur Beruhigung der Weltöffentlichkeit, dass sie in der Befehlskette Korrekturen vornehmen können & würden.

Auch das birgt zwar wieder eigene Risiken, aber schlimmer, wenn es in Russland anders sein sollte und ein Putin alles in der Hand hat, wonach er es sehr ausschauen lässt, wenn er sein Personal in TV-Auftritten wie dümmste Schulbuben vorführt.

Grosny bis 2009 & seit 2011 mit Assad Syrien kaputt zu bomben - sowat wird ihm Russland verzeihen, aber weniger ein gleichartiges Zerstören von Kiew und demnächst dann auch Tiflis.

Oder hättest du gedacht, dass Putin weiter marschiert als in das Separatistengebiet? - Dann hätten wir es schreiben können - oder warum taten wir es nicht?

Das ist eine wichtige Frage, denn davon hängt die Seriosität unserer Diskursteilnahme ab - oder ob wir uns am Täuschen beteiligen möchten.

Was tun?

Militärische Zurückhaltung, aber gerade deshalb volles Programm an zivilen und diplomatischen Sanktionen - und es wird ohne China & Indien schon schwierig genug, Putins tatsächliche "Heim-ins-Reich-Politik" auf solche Weise stoppen zu wollen.

All das sage ich als jemand, der auch weiterhin dafür werben wird, "mit Russland" an einer Weltfriedensordnung zu arbeiten, denn es wird keinen Frieden gegen Russland geben, wie es auch keinen Frieden gegen China oder gegen die USA geben kann - jedenfalls nicht auf Sicht.

na, das sehe ich >>etwas<< anders, denn von Auslands-Deutschen in der NS-Zeit wurde zurecht erwartet, dass sie sich deutlich genug von Nazi-Deutschland distanzieren - und das erwarte auch ich von Ausländern, deren Staaten Unrecht tun - und in diesem Fall >> ein blau-gelbes Schleifchen wäre nett.
ABER GANZ KLAR & hart zu bestrafen >> Anfeindungen dürfen nicht sein.

dann soll Putin mal hoffen, dass sich Jingping mit den heutigen Grenzen zu Russland begnügt
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wäre allerdings ooch nicht gut, wenn sich Russland und China in die Wolle kriegten
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sehe ich ooch so.
Und je krasser sich Putin mit dem Westen überwirft, desto mehr macht er sich Peking zum Regionsgouverneur.

"völlig isoliert" ist wegen der Enthaltung von China & Indien leider ein bisschen übertrieben, aber die im Weltsicherheitsrat am russischen Veto gescheiterte Verurteilung wurde in beeindruckender Weise nachgeholt
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ich halte die Vereinten Nationen weit höher als die meisten hier, denn mir darf auf diesem Planeten einzig die UNO "Supermacht" sein, aber ich mache mir nichts vor, wie es mir lieb wäre, wenn so wichtige Staaten wie China und Indien einem Putin die Stange halten - und wenn ich weiß, wie tönern unsere eigenen Füße in den USA und EU sind.
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und mein Kommentar zum Abstimmungsergebnis würde lauten, dass ich erfreut bin, denn hatte mehr Gegenstimmen befürchtet.
Andererseits neige ich gelegentlich zu pessimistischeren Prognosen, um mich vor Enttäuschungen zu bewahren 😉

jenau so dachte ich es mir - allerdings "bloß" in Bezug auf Donbas, denn vollkommen irre, wenn er glaubt, die Ukraine für sich begeistern zu können

Klar - und deshalb wichtig, Russlands Nachbarn solidarisch zu sein - und auch militärisch, denn Putin hat mit dem 24.2.2022 die #Zeitenwende beschert, dass politische Solidarität nicht genügt.
Aber im Moment fragt sich dringender, ob & auf welche Weise der Ukraine zu helfen ist, ob sich die militärische Niederlage nur aufschieben oder abwenden lässt. Und welchen Preis an Toten und Zerstörungen wir durch welche Politik mitdefinieren.

Kriege werden für politische Ziele geführt - und exakt das ist nach geltendem Völkerrecht den Staaten verboten.

Über die Motive/Ziele lässt sich endlos schwurbeln, aber das hat nur vor und nach dem Völkerrechtsbruch stattzufinden, den es zunächst abzustellen gilt.

Darum hat mit dem Grenzübertritt von Putins Truppen auch mir keine Rolle mehr zu spielen, Kritiker von NAtO-Osterweiterung, schlechter Diplomatie, Putins Autokratie, geopolitischer Rivalitäten usw. zu sein, denn all das ist zu nachrangig, sobald Streitigkeiten ins Blutbad schwimmen gehen.

Wenn Sie trotzdem drüber reden wollen, ob "Kolonie", dann kennen Sie sich mit Ihrem "Osteuropakunde e.V." leider ganz schlecht in Russland aus, denn zu vielen Russen "gehört" die Ukraine zu Russland, wie Bayern zu Deutschland.

Überlegten Sie vorher zu wenig, wie sich der Krieg verhindern lässt, wenngleich daraus für Frieden keine Garantie geworden wäre, so überlegen Sie doch jetzt besser, wie der Krieg zu beenden ist, denn nichts anderes ist im Moment wichtiger.

Maik, ganz vieles lief schlecht (immer, immer, immer) & wir diskutierten es oft, aber nichts davon erlaubt den Krieg.

Die Doppelmoral als Thema - gerne, aber dann so, wie ich es mit dem Völkerrecht als Basis praktiziere und nicht mit Gefühlsduselei, wem wir uns in Streitigkeiten mehr verbunden sehen, denn dadurch schleicht sich die Doppelmoral ein.

Machen wir einen sehr sanften (weil bloß theoretischen) Test:

Wenn die Amis jetzt auf Kuba einmarschierten, um dort den Castroismus von der Insel zu blasen, würdest Du es dann mit dem 17.Juni 1953 oder mit Ungarn und Prag rechtfertigen?

In eine Reihe ließe es sich stellen, aber bloße Reihe rechtfertigt ja nichts, sonst wären uns alle Mörder gerechtfertigt, weil es schon immer welche gab.

Agnes, wenn die militärische Niederlage als sicher gelten kann, dann ist es falsch und unmenschlich, die Ukraine bis zum letzten Blutstropfen kämpfen zu lassen.

Alle Anständigen wünschen, der Ukraine zum Sieg verhelfen zu können, aber gegen einen Kriegseintritt sprechen sich die Regierungen der wichtigsten Staaten (bislang) ganz klar aus, denn schon konventionell wäre wenig Siegesaussicht und atomar der Weltuntergang.

Ich schätze deine Solidarität, auch die von Polenz, aber sie muss den Respekt für die Menschenleben als höchstes Gebot wahren.

Agnes, du sollst nicht "platzen", zumal dir eigentlich klar sollte,

1. dass auch ich gerne "in den Kreml fahren" würde und Putin den Kopf wegblasen, aber das würde nicht klappen.

2. Und das Menschheitsversagen beklage ich mindestens wöchentlich und mit zehntausenden Schriften - fast immer mit Vorschlägen zur Besserung, denn an Jammer & Schimpf fehlt es ja nicht.

Aber die fast 8 Mrd. Menschen, die einen Putin stoppen müssten & auch stoppen könnten, gibt es leider nicht - und das weißt du, wie ich es weiß.
Auch unsere Mächtigsten wissen es nicht zu machen, sondern werden versuchen, es dem Putin möglichst niederschmetternd zu bestrafen und andere gefährdete Staaten zu schützen.

Das wird schwierig genug - und unsere Empörung löscht kein Feuer.