#721

RE: Ukraine-Krieg

in Friedensforschung.de 01.01.2023 21:23
von Markus Rabanus • 10.101 Beiträge

Andrea, wie Jeffry Sachs im Rahmen der Zitatlänge das Völkerrecht ausblendet, ist überhaupt nicht "differenziert", sondern vollkommen abwegiges Gelabere, denn das Völkerrecht auszublenden völkerrechtlich vollends daneben, wie Jeffrey Sachs Russland das Recht auf die Ukraine zuspricht, dass Russland zurück haben will, was zu Sowjetzeiten an die Ukraine ging, obendrein durch Jelzins Verträge mit Kiew, Washington und London bestätigt.

Wenn Putin mit dem Erbe Chrustschows & Jelzins unzufrieden ist und sich einbilden dürfte, Russland habe ein Recht auf die Krim, dann hätte er seine Wünsche vom IGH verhandeln lassen sollen oder von der UNO-Generalversammlung abstimmen lassen können, aber den Krieg durfte er nicht.

Obendrein beansprucht Putin längst mehr als die Krim, wie er oft genug verlauten ließ & niemandem entgangen sein kann.

./.

Ich hätte mir vieles anders gewünscht im Umgang mit Russland, aber selbst dann, wenn der Westen ALLES falsch gemacht hätte, rechtfertigt es Putins Krieg nicht & auch kein Gerede, welches solchen Krieg belohnt.

Putin hat den Krieg begonnen, Putin hat ihn zu beenden und zwar durch Rückzug hinter die Grenzen und Leistung von Reparationen.

So lautet das Recht & daran zu rütteln, ist falsch.


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#722

RE: Ukraine-Krieg

in Friedensforschung.de 01.01.2023 22:48
von Markus Rabanus • 10.101 Beiträge

Wenn "Kriegsursache" wäre, dass sich ein Land über andere ärgert, dann gäbe es weit mehr Kriege, während die wahre #Kriegserklärung lautet, dass sich jemand militärisch überlegen sieht und daraus verbrecherische Schlüsse zieht.


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#723

RE: Ukraine-Krieg

in Friedensforschung.de 01.01.2023 23:37
von Markus Rabanus • 10.101 Beiträge

lb. Dieter, das ist ihm doch klar. Er kann es nur nicht zugeben, denn dann müsste er sich ja aus dem Kreml direkt in den Knast begeben, ohne über Los zu gehen.


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#724

RE: Ukraine-Krieg

in Friedensforschung.de 01.01.2023 23:52
von Markus Rabanus • 10.101 Beiträge

Und Putin soll behalten dürfen, was seine Streitkräfte eroberten?
Solange sich mit Kriegen etwas gewinnen lässt, wird es Kriege geben und keinen Frieden.


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#725

RE: Ukraine-Krieg

in Friedensforschung.de 01.01.2023 23:52
von Markus Rabanus • 10.101 Beiträge

womit soll Putins Feldzug belohnt werden


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#726

RE: Ukraine-Krieg

in Friedensforschung.de 03.01.2023 17:52
von Markus Rabanus • 10.101 Beiträge

Dieter, Putin spielt Gott >> will gefürchtet & geliebt werden = so mein Verdacht, dessen er sich mit Verbrechen schuldig macht


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#727

RE: Ukraine-Krieg

in Friedensforschung.de 12.01.2023 22:38
von Markus Rabanus • 10.101 Beiträge

manche Menschen stellen sich dümmer als Schafe, machen aus Opfern Täter, um den Opfern nicht helfen zu müssen


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zuletzt bearbeitet 12.01.2023 22:40 | nach oben springen

#728

RE: Ukraine-Krieg

in Friedensforschung.de 12.01.2023 22:39
von Markus Rabanus • 10.101 Beiträge

ich wüsste von keinem einzigen Krieg, an dem alles "gestimmt" hätte, aber das ändert nichts dran, dass Putin die Ukraine überfiel und nicht umgekehrt


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#729

RE: Ukraine-Krieg

in Friedensforschung.de 13.01.2023 02:52
von Markus Rabanus • 10.101 Beiträge

Eines der besten Zitate, aber abwegig, Bertolt Brecht vor den Karren Putins zu spannen, zumal der den Krieg nicht nur "vorbereitet", sondern auch begonnen hat & bei aller Kritik an der Ukraine ist ihr dennoch Beistand zu leisten.

NIEMAND muss ein Heiliger sein, um vor Verbrechen geschützt zu werden.
Wer das ignoriert, ist Kriegstreiber, so sehr er nach Frieden verlangt, wenn solcher Frieden einen Sieg für Aggressoren darstellt.

Auch Polen und die Sowjetunion wurden nicht von Heiligen regiert & trotzdem hatte Nazi-Deutschland sie nicht zu überfallen.

#Kriegstreiber ist ein hartes Urteil, aber es gäbe weit weniger Kriege, wenn allen klarer wäre, dass verlieren soll, wer Krieg beginnt.

Auch dass der Westen viele solcher Kriege führt, ist kein Freibrief für Putins Morden in der Ukraine und anderswo.

Wer die bessere Welt will, muss tatsächlich wie ich für die Effektivierung des völkerrechtlichen UNO-Gewaltmonopols streiten & dann auch von Putin verlangen, dass er sich dem IGH und den UNO-Resolutionen fügt.


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zuletzt bearbeitet 13.01.2023 02:54 | nach oben springen

#730

RE: Ukraine-Krieg

in Friedensforschung.de 14.01.2023 14:21
von Markus Rabanus • 10.101 Beiträge

Erich N., das Völkerrecht wird nicht in solchen Blasen gemacht, die irgendwelchen Staaten Überfälle auf andere Staaten gutheißen.
Lasse dir gelten, was der IGH und die UNO-Generalversammlungen sagten.


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#731

RE: Ukraine-Krieg

in Friedensforschung.de 14.01.2023 14:22
von Markus Rabanus • 10.101 Beiträge

Katjusha K., im Raketenzeitalter sind alle "umzingelt", aber das werde ich Leuten nicht zu erklären versuchen, die mit ihrem Putin nach Grosny, Aleppo nun auch die Ukraine in den Boden gebombt sehen wollen


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#732

RE: Ukraine-Krieg

in Friedensforschung.de 15.01.2023 00:46
von Markus Rabanus • 10.101 Beiträge

Schlögel spricht mir aus der Seele & dem Geiste, wenngleich ich das Reden mit dem Feinde nie enden lassen würde, es sei denn, er wäre bedeutungslos, aber es kommt auf den Inhalt an, Putin unverdrossen aufzufordern, sich dem IGH und den Resolutionen der Generalversammlung zu fügen.

Was die #Atomkriegsgefahr anbelangt, so genügt Historiker-Wissen jedoch nicht, es sei denn, man hätte auf dem Schirm, dass uns 40 Jahre lang vorgegaukelt wurde, Chruschtschow & Kennedy hätten in der #Kubakrise alles im Griff gehabt und rechtzeitig die Kurve genommen.

Nein, das hatten sie nicht, stattdessen gefährlichster #Kontrollverlust, dass sich nach Warn-Wasserbomben einer US-Fregatte ein sowjetischer U-Boot-Kommandant im "3. Weltkrieg" glaubte und sein Befehl zum Abfeuern eines Atom-Torpedos nur am Veto eines seiner beiden stimmberechtigten Offiziere scheiterte.

Wassili Alexandrowitsch Archipow rettete der Menschheit den Hals.

Generell >>Je schärfer ein Konflikt, desto größer das Risiko von Missverständnissen.
Auch deshalb müssen wir reden, aber tunlichst mit einer Stimme, denn albern, wenn der Eindruck entsteht, "alle wollen mit Putin sprechen". - Nein, nur im Frieden & den haben wir nicht, weil von ihm gebrochen.

Putins #Atomkriegsdrohungen deutet Karl Schlögel zutreffend als Angstmache & viele fallen darauf herein oder wollen Putins Krieg sogar bewusst unterstützen - aus KalterKriegs-Nostalgie und Antiimperialismus.

Putins #Atomkriegsdrohung lässt sich allerdings zusätzlich noch anders interpretieren >> als Zeichen von Schwäche auf dem von ihm eröffneten Schlachtfeld.

Jedenfalls kein Grund, sich von Putin atomar zu erpressen zu lassen und richtig, wie der US-Präsident darauf reagierte, indem er klar stellte, dass Putin solche Drohungen zu unterlassen hat & abgesetzt gehört.

Ich hätte allerdings hinzugefügt, dass solche Drohungen das Risiko des Kontrollverlusts erhöhen, aber so weit mögen sich Atommächte nicht erklären, denn sie würden ihre eigenen Drohkräfte delegitimieren, zumal sie ohnehin 1970 mit Artikel 6 des Atomwaffensperrvertrags den Verzichtsstaaten die atomwaffenfreie Welt versprachen - "in naher Zukunft unter effektiver, internationaler Kontrolle".

Die Friedensforschung hat im Unterschied zu Historikern nicht nur die Vergangenheit zu untersuchen, sondern auch gegenwärtige und künftige Szenarien möglichst präzise zu analysieren & zwar sehr wohl auch in Utopien & Dystopien.

Friedensforschung ist kein Glaskugel-Schauen, denn es geht nicht um Vorhersagen, sondern um Möglichkeiten und daraus deren Wahrscheinlichkeiten.

Viele Friedensforschung wird aus Perspektive von Soziologie betrieben, während ich stärker völkerrechtlich fokussiert bin, also vor allem die UNO-Charta, die weiteren Abkommen und Resolutionen zur Hand nehme & mir über Umsetzung Gedanken mache.

Friedensforschung kommt auch ohne militärisches Wissen und militärische Phantasien nicht aus, ist alles andere als hübsches Häkelwerk.

Aber noch etwas dürfte auch Historikern einleuchten >>

Hätte Hitler die Atomwaffe besessen, so hätte er sie spätestens im persönlich nahenden Ende noch eingesetzt, als letzter Selbstrettungsversuch oder halt Rache an der Welt für Misslungenes.

Und auch einem nordkoreanischen KimBumms und dem russischen Putin traue ich zu, die Menschheit so wenig zu lieben, dass er von seinen Möglichkeiten global erweiterten Suizids Gebrauch machen würde, wenn es ihm an den Kragen ginge & er noch die Macht dazu hätte.

Das ist der vernünftige Grund, warum die NATO vermeiden will, den Aggressor auf dessen Gebiet anzugreifen. - Putins Entmachtung muss Sache der Russen sein, denn wir brachten es in der Welt nicht voran, den Mächtigsten wenigstens die schlimmsten Machtmittel zu nehmen.

Wenn Peking nicht einlenkt & leider auch Indien pokert, dann muss Putin auf dem Gebiet der Ukraine die Niederlage
zugefügt werden.
Das ist schlimm für die Ukraine, weshalb auch nur ihr ein Veto zusteht & wir tun zu wenig dafür, dass der Ukraine die Verteidigung gelingt.

Für mich war einiges Hin & Her. Anfangs glaubte ich, "nur" die Separatistengebiete seien gefährdet, zumal auch die ukrainische Armee nach der Krim-Annexion deutlich konsolidiert war und sich Putins 120.000 Soldaten schwer tun dürften, mehr erobern zu sollen, aber genau andersherum, denn Putins doch überraschender Überfall von Belarus aus direkt auf die Hauptstadt hatte den Großteil der ukrainischen Kräfte umgangen und zugleich aus der Luft unter Feuer genommen, womit allerdings auch im Falle einer auf den Osten konzentrierten Angriff zu rechnen war.

Nun sah ich allerlei im Hauptteil der Ukraine zerstört und vermutete deshalb, der Ukraine sei besser mit extrem beweglichen Waffen zu helfen als mit schweren Waffen, für die es dann mehr Zusammenwirken mit Luftstreitkräften, mehr Ausbildung und Wartungsinfrastruktur braucht.

Dass sich die Fronten so sehr festfahren, ist zwar ganz und gar nicht untypisch für viele Kriege, aber eröffnet inzwischen sehr wohl, auch auf "schweres Gerät" zu setzen.

Und dass der Westen diesbezüglich nicht entscheidend mehr Register zieht, verschleißt die ukrainische Verteidigung unentschuldbar.

Ich spreche bewusst anders als Karl Schlögel nicht von "allen Mitteln", denn so wird es auch er nicht meinen, sondern die erforderlichen Mittel, wie sie aus westlicher Wirtschaftskraft eben auch Putin überlegen wäre.

Viele glauben, wir seien weniger verpflichtet der Ukraine Beistand zu leisten, weil sie nicht Mitglied der NATO sei. Daran ist Wahres, aber nur zum Teil, denn a) auch im sogenannten "Bündnisfall" kann der Beistand verweigert werden, wenn unzumutbar, aussichtslos usw., b) verpflichtet auch die UNO-Charta zum Beistand gegen Aggressoren, ganz unabhängig vom Bündnisstatus.

Sorry, dass es so lang wurde, aber vielleicht für manche doch mal ganz interessant, was aus völkerrechtsbasierter Friedensforschung an Überlegungen ist, wenngleich selbst wieder überrascht, trotz Wissens, dass kaum etwas unberechenbarer ist als die auf Schlachtfeldern tobenden Gewalten.


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#733

RE: Ukraine-Krieg

in Friedensforschung.de 15.01.2023 00:57
von Markus Rabanus • 10.101 Beiträge

Und doch noch ein Schlusssatz, der sich vom Karl Schlögel unterscheidet, so sehr mir seine Interview-Ansagen gefallen, aber ich glaube, er würde zustimmen >>

Bei Putin liegt nicht die #Eskalationsdominanz, wie es bei Schlögel eingangs heißt, denn darin könnten & sollten wir ihn übertreffen wollen, um seinen Ukrainefeldzug zum Scheitern zu bringen.

Bei Putin liegt hingegen die Deeskalationsdominanz - durch Einstellung der Gefechte und Rückzug, wie es völkerrechtlich #einseitige Pflicht des Aggressors ist.

Dann Friedensgespräche, wie sich Russland für den Wiederaufbau der Ukraine in die Verantwortung nehmen lässt.

Und hoffentlich verwirrt die Schlussthese nicht >> Vielleicht ist es ganz gut, dass der Westen so nicht spricht, denn es kommt darauf an, mehr zu tun, weil Putin auch erst dann mehr "zuhören" wird. - Aber ein anderes "Zuhören" ist gemeint, denn hört genau zu & soll jedoch auch Bewegung erkennen - und nicht nur die Zögerlichkeiten von Scholz, so sehr ich auch dafür Verständnis habe,
aber dann hätte Deutschland gar nicht erst zur Waffenschmiede im Welthandel werden dürfen, sondern sich mit #Katastrophenwehr statt Bundeswehr der Welt in den Dienst stellen sollen, wie es nach zwei verbrecherischen Weltkriegen sehr wohl auch "Sonderrolle" hätte sein dürfen.


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#734

RE: Ukraine-Krieg

in Friedensforschung.de 15.01.2023 01:01
von Markus Rabanus • 10.101 Beiträge

Wie glaubt man eigentlich, die kleinen baltischen Staaten mit der NATO verteidigen zu können, wenn man nicht einmal bereit ist, der starken Ukraine genügenden Beistand zu leisten?


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#735

RE: Ukraine-Krieg

in Friedensforschung.de 15.01.2023 01:29
von Markus Rabanus • 10.101 Beiträge

In "Führungsrolle" möchte ich Deutschland viel lieber z.B. energiepolitisch sehen, aber im Konflikt mit Putin sollten wir uns den Verteidigern gegenüber nicht in der "Bremserrolle" gefallen.
Ich würde unmissverständlich sagen: "Die Führungsrolle in diesem Konflikt überlassen wir den drei Weltsicherheitsräten USA, Frankreich und GB."


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zuletzt bearbeitet 15.01.2023 02:20 | nach oben springen



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