ich halte beide Ansichten für falsch:
@Brigitte, wenn ein starkes Land ein schwaches Land überfällt, wie es schon oft passierte - und eher selten umgekehrt, dann ist es mir meine Natur, dass ich nicht "seht mal zu, wie Ihr klar kommt" sage, denn das hielte ich für Zynismus und Parteinahme zugunsten des Aggressoren.
Aber einige Ausreden für Unterlassene Hilfeleistung sind legitim - ob auf der Straße oder dem Planeten:
1. "Ich kann nicht, denn ich bin zu schwach."
2. "Ich will nicht, weil mein Beistand den Konflikt verschlimmern könnte."
3. "Ich traue mich nicht" = deutlich weniger anerkannt, aber ich halte Feigheit für ein Menschenrecht, aber ein bisschen müssten sich auch die Feigen einfallen lassen, um möglichst wenig auf Seiten des Verbrechens zu stehen.
Ich gestehe Menschen zu, dass sie sich unter einen dieser Punkten einsortieren & manchen glaube ich voll und ganz & manchen weniger, wie auch mir nicht alle alles glauben müssen.
Weniger legitim ist es, wenn die Beistandsversagung sich bspw. damit begründet, der Angegriffene sei kein Engel gewesen, denn das ist kaum jemand von uns & trotzdem darf uns keiner einbrechen und unterwerfen wollen.
Auch Mitschuld wird es immer geben, aber sie ändert rein gar nichts daran, dass ein Land ein anderes nicht überfallen darf.
Nun könntest du mich fragen, warum ich dann den Taliban & Saddam Hussein nicht gegen die westlichen Kriege verteidigt habe.
Das tat ich aber mit mehreren tausend Texten, obgleich es schlimmste Verbrecher waren, aber es rechtfertigte nicht den Völkerrechtsbruch, ihre Länder zu überfallen.
Nun könntest du weiter fragen, warum ich für diese Länder keine Panzerlieferungen forderte.
Damit würdest du punkten, dass ich denen keine Waffenhilfe gönnte, denn mit der Feindesliebe habe ich es schon ohnehin nicht so sehr & noch weniger, wenn ziemlich klar ist, dass mich jemand lynchen würde als "Gotteslästerer" o.ä.,
doch entscheidend ist, dass ich mich auf die obige Ausrede Nr. 1 berufen würde.
Aber ich hätte meine Hilfeverweigerung nicht beschönigen mögen mit irgendwelcher Schuldumkehr, die Taliban oder Saddam Hussein hätten diese Kriege mitverschuldet oder gar allein verschuldet.
Genau das jedoch (Schuldumkehr) machen viele, die der Ukraine den Beistand nicht gönnen.
@Margie H., auch dir widerspreche ich, denn für mein Plädoyer zugunsten des Ukraine-Beistands braucht es nicht, dass die Ukraine für unsere Freiheit kämpft, denn dann würde ich tatsächlich sagen: "Für uns muss es nicht sein, weil sich Putin an uns weniger rantraut als an Euch, aber ich muss mich nicht immer angegriffen fühlen, um Angegriffenen helfen zu wollen."